Åbyhällen

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Felsbildkonzentrationen in Schweden

Åbyhällen, nahe dem Nordende des Åbyfjord zwischen Övre Kärr und Åby, ist einer der größten Felsritzungsplätze in Bohuslän in Schweden. Er wurde 1967 von Göran Andersson entdeckt und besteht aus einem flach abfallenden Felsaufschluss, mit etwa 120 Bildern, darunter etwa 30 Schiffsbilder.

Die Felsritzungen stammen aus der Bronzezeit. Unter anderem findet man hier Bohusläns älteste Schiffsritzung, die etwa 1700 v. Chr. entstand. Die meisten Motive (Menschen, Tiere und Schiffe) sind typisch für schwedische Felsbilder (schwedisch Hällbilder) aber die Tierspur, die vermutlich zu einem Wolf gehört, ist einzigartig.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einem der Schiffe findet eine heilige Hochzeit[1] statt. Solche Szenen kommen auf verschiedenen Felsen Bohusläns vor, aber selten liegt der Schauplatz auf dem Meer. Heilige Hochzeiten gab es in den meisten vorchristlichen Religionen. Eines der ältesten und bekanntesten Beispiele ist der Baal-Kult. Die heilige Hochzeit beschwört die Fruchtbarkeit von Mensch und Tier.

Unter einem Schiff steht eine Reihe von Männern. Einige tragen merkwürdige Kopfbedeckungen. Vermutlich sind dies Bronzehelme. Solche Helme wurden auf dem Kontinent an mehreren Orten gefunden, aber bisher gibt es im Norden keine derartigen Funde.

In der Nähe liegt das Ganggrab von Åby.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Torsten Capelle: Geschlagen in Stein. Skandinavische Felsbilder der Bronzezeit. (= Begleithefte zu Ausstellungen der Abteilung Urgeschichte des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover. Bd. 1). Lax, Hannover (recte: Hildesheim) 1985, ISBN 3-7848-1009-8.
  • Johan Ling: Elevated rock art. Towards a maritime understanding of Bronze Age rock art in northern Bohuslän, Sweden. (= GOTARC, Series B: Gothenburg Archaeological Theses. Bd. 49). 2. Auflage. Göteborgs Universitet, Institut för Arkeologi och Antikens Kultur, Göteborg 2008, ISBN 978-91-85245-34-8.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Hierogamie (altgriechisch ἱερογαμία, hierogamía, der Brauch, heilige Hochzeiten abzuhalten‘) oder Hieros gamos (altgriechisch ἱερὸς γάμος, hierós gámos‚ heilige Hochzeit‘, auch Theogamie) ist die Hochzeit zweier Götter.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Koordinaten: 58° 26′ 31″ N, 11° 25′ 50,7″ O