Österreichisches Herren Flag-Football-Nationalteam

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Herren Flag-Football Nationalteam
Land Österreich
Verband American Football Bund Österreich
Head Coach Michael Salamon
Offensive Coordinator Florian Hazdra
Defensive Coordinator Ulrich Prettenthaler
Weltrangliste 4 (2023)
Technischer Sponsor Macron

Das österreichische Flag-Football-Nationalteam der Herren ist die österreichische Herren-Nationalmannschaft für Flag Football. Es wird vom American Football Bund Österreich (AFBÖ) organisiert und nimmt seit 2002 regelmäßig an Großereignissen teil. Das Nationalteam gehört mit jeweils drei Weltmeister- sowie drei Europameistertiteln zu den erfolgreichsten der Welt und belegt derzeit den 4. Rang der Weltrangliste.[1] Seit 2020 wird das Team von Michael Salamon betreut.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste offizielle Weltmeisterschaft wurde im Jahr 2002 im Modus 7 gegen 7 ausgetragen und konnte von Österreich gewonnen werden.[3] Der Kader bestand damals aus 30 Spielern, die aus den fünf bestehenden österreichischen Flag-Football-Vereinen sowie aus Tackle-Teams rekrutiert wurden. Bei der Heim-Weltmeisterschaft konnte sich die österreichische Auswahl im Finale gegen Deutschland 6:0 durchsetzen.[4]

Im folgenden Jahr fanden erstmals offizielle Europameisterschaften statt, bei denen sich Österreich im 7 gegen 7 Modus gegen Deutschland mit 32:6 deutlich die Goldmedaille sicherte.[5]

Bei der Weltmeisterschaft 2004 in Thonon-les-Bains erreichte die österreichische Mannschaft Gold im 5 gegen 5. Abermals gingen die Österreicher im Duell gegen Deutschland als Sieger vom Platz. Zudem konnte man bei der bis heute letzten Austragung eines Großereignisses im 7 gegen 7 Modus Silber gewinnen.

Bei der Flag-Football Europameisterschaft 2005 in Helsinki unterlag das österreichische Nationalteam im Halbfinale dem späteren Vizeeuropameister Italien in einem durch Fehlentscheidungen geprägten Spiel mit 25:27 und verlor auch das Spiel um den 3. Platz gegen Großbritannien, wodurch man erstmals keine Medaille bei einer Großveranstaltung erringen konnte.[6]

Im Jahr 2006 musste man sich bei der Weltmeisterschaft in Korea ebenso wie im Jahr zuvor mit dem 4. Platz zufriedengeben, nachdem man im Spiel um Platz 3 gegen Thailand 33:56 den Kürzeren zog.[7]

Auch 2007 reichte es bei der Europameisterschaft in Sestola nach einer 6:21-Niederlage gegen Dänemark nur für den 4. Platz.[8] Im Jahr 2008 folgte mit Platz 10 von 12 eine weitere Enttäuschung für den zweifachen Weltmeister bei den Weltmeisterschaften in Kanada.[9]

Bei der Europameisterschaft 2009 im nordirischen Belfast konnte die Auswahl mit der Bronze-Medaille erstmals sei 2004 wieder Edelmetall nach Österreich holen. Die Österreicher gewannen das Spiel um den 3. Platz gegen Deutschland 34:19.[10]

In Ottawa konnte die Herren-Auswahl 2010 den 6. Platz erreichen, nachdem sie sich im Viertelfinale gegen den amtierenden Europameister Dänemark 14:33 geschlagen geben mussten.[11]

Bei der Flag-Football-Europameisterschaft 2011 verlor Österreich nach einem 40:31 Halbfinal-Sieg gegen Deutschland nur das Finale gegen Titelverteidiger Dänemark mit 21:60 und konnte somit Silber gewinnen.[12]

Im Jahr 2012 konnte man die Erfolge der Jahre 2002 und 2004 wiederholen und sich in Göteborg zum Weltmeister krönen.[13] Die österreichische Auswahl beendete den Grunddurchgang mit nur einer Niederlage und setzte sich auch im Semifinale mit 54:37 gegen Mexiko durch. Im Finale gegen die USA lagen die Österreicher bereits 7:19 zurück, konnten nach der Halbzeitpause aber mit 26:19 in Führung gehen. 21 Sekunden vor Schluss erzielte Michael Terzer mit seinem bereits fünften Touchdown des Spiels den entscheidende Score zum 47:40. Der österreichische Wide Receiver wurde einerseits zum wertvollsten Spieler des Turnieres ernannt, andererseits neben Phillip Pölzl und Benjamin Lang in das All-Tournament-Team gewählt.[14]

Bei der Europameisterschaft 2013 in Pesaro unterlag man im Halbfinale dem späteren Europameister Dänemark, die Österreicher konnten sich aber gegen Israel mit einem 34:18-Sieg den 3. Platz sichern.[15]

Bei der darauffolgenden Weltmeisterschaft konnte der Titelverteidiger Österreich nicht an den Erfolg von vor zwei Jahren anschließen und belegte in Grosseto nur den 7. Platz. Im Jahr darauf verloren die Österreicher das Finalspiel gegen Dänemark 7:52 und gewannen mit Silber ihre vierte EM-Medaille in Folge.[16] Bei der Weltmeisterschaft 2016 in Miami musste man sich nach einer 26:39-Niederlage gegen Mexiko mit dem 4. Platz zufriedengeben.[17]

Im Jahr 2017 konnte die österreichische Auswahl erstmals seit 2003 Europameister werden. Die Mannschaft von Weltmeister-Coach Dietmar Furthmayr besiegte im Finale Italien mit 20:18 und krönte sich zum dritten Mal in der Geschichte zum Europameister.

Im folgenden Jahr erreichte man nach drei Siegen im Grunddurchgang, einem 31:26 Viertelfinal-Sieg gegen Kanada sowie einem 40:20 Semifinal-Erfolg gegen Mexiko abermals das Finale einer Weltmeisterschaft.[18] Im Endspiel unterlag man dem ungeschlagenen US-Team 13:19.[19] Florian Turetschek wurde in das All-Star-Team des Turnieres gewählt.

Bei der Europameisterschaft 2019 und der Weltmeisterschaft 2021 in Jerusalem verlor die Herren-Auswahl beide Male im Viertelfinale und erreichte nur den 5. bzw. 6. Platz.[20][21]

Nachdem die National Football League sich das Ziel gesetzt hatte, dass Flag Football 2028 erstmals eine olympische Disziplin werden sollte, gab es 2022 erstmals die Premiere bei den World Games.[22] Österreich konnte die Qualifikationsgruppe hinter Italien als Zweiter beenden und im Grunddurchgang sogar Mexiko schlagen. Im Viertelfinale bezwang die österreichische Auswahl Panama 18:7, verlor dann aber im Halbfinale gegen den späteren Sieger, die USA, 19:54. Im Spiel um Platz 3 musste man sich dem amtierenden Vize-Weltmeister Mexiko 35:39 geschlagen geben.[23]

Im Jahr 2023 konnte das österreichische Herren-Nationalteam nach einem hart umkämpften Finalspiel gegen Deutschland, welches 28:36 endete, zum dritten Mal in der Geschichte Silber gewinnen.[24]

Platzierungen bei internationalen Turnieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Quelle: [25])

Weltmeisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Bewerb Ort Platz
2002 WM (5-5) Osterreich Wien Silber
WM (7-7) Gold
2004 WM (5-5) Frankreich Thonon-les-Bains Gold
WM (7-7) Silber
2006 WM Korea Sud Daegu 4. Platz
2008 WM Kanada Montreal 10. Platz
2010 WM Kanada Ottawa 6. Platz
2012 WM Schweden Göteborg Gold
2014 WM Italien Grosseto 7. Platz
2016 WM Vereinigte Staaten Miami 4. Platz
2018 WM Panama Panama-Stadt Silber
2021 WM Israel Jerusalem 6. Platz

Europameisterschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Bewerb Ort Platz
2003 EM (5-5) Osterreich Wien Gold
EM (7-7) Gold
2005 EM Finnland Helsinki 4. Platz
2007 EM Italien Sestola 4. Platz
2009 EM Vereinigtes Konigreich Belfast Bronze
2011 EM Frankreich Thonon-les-Bains Silber
2013 EM Italien Pesaro Bronze
2015 EM Spanien Pinto Silber
2017 EM Spanien Madrid Gold
2019 EM Israel Jerusalem 5. Platz
2023 EM Irland Limerick Silber

World Games[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Bewerb Ort Platz
2022 World Games Vereinigte Staaten Birmingham 4. Platz

Medaillenübersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bewerb Gold Silber Bronze Gesamt
WM 3 3 0 6
EM 3 3 2 8
Gesamt 6 6 2 14

Kader[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

EM-Kader 2023
Name Nummer Verein
Quarterback
Felix Wasshuber 9 Vienna Vipers
Center
Martin Stur 13 Vienna Vipers
Wide Receiver
Gregor Bräuer 20 St. Valentin Veterans
Daniel Hochleitner 11 Vienna Vipers
Sebastian Marolt 10 Vienna Vipers
Paul Steidl 5 St. Pölten Invaders
Defensive Backs
Daniel Gaiger 1 Vienna Vikings
Max Hillebrand 7 Vienna Vipers
Michael Karl 4 Vienna Constables
Daniel Kindl 2 Klosterneuburg Indians
Benedikt Wolf 3 Vienna Vipers
Sebastian Wolf 8 Vienna Vipers

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Michael Preston: Flag Rankings 2024. In: International Federation of American Football. 3. April 2024, abgerufen am 9. April 2024 (britisches Englisch).
  2. Redaktion: Michael Salamon neuer Head Coach der AFBÖ Flag Herren. 13. Februar 2020, abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).
  3. Nationalteam früher. Abgerufen am 9. April 2024.
  4. FlagFootball.Rocks!: Flag Football-Nationalmannschaften in Deutschland. 29. Januar 2024, abgerufen am 9. April 2024.
  5. FlagFootball.Rocks!: Ergebnisse und Platzierungen bei Flag Football Europameisterschaften. Abgerufen am 9. April 2024.
  6. Redaktion: Flag EM in Helsinki (FIN). 20. September 2005, abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).
  7. Redaktion: Blech gehabt. 3. September 2006, abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).
  8. FlagFootball.Rocks!: Ergebnisse und Platzierungen bei Flag Football Europameisterschaften. Abgerufen am 9. April 2024.
  9. Redaktion: Flag WM: Österreich unter ferner Liefen. 29. Juli 2008, abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).
  10. Redaktion: Das war die Flag EM 2009 in Belfast. 17. September 2009, abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).
  11. Redaktion: Flag WM: Österreichs Damen holen Bronze. 15. August 2010, abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).
  12. Redaktion: Flag-EM in Thonon: AFBÖ-Damen erneut Europameister. 18. September 2011, abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).
  13. Sebastian Schumacher -: Weltmeisterschaft 2012 in Schweden. 25. Oktober 2012, abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).
  14. Redaktion: Flagfootball-WM: All Tournament Team. 22. August 2012, abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).
  15. Redaktion: Flag EM: Threepeat! Damen holen sich dritten Titel. 24. September 2013, abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).
  16. https://www.football-aktuell.de/cgi-bin/news.pl?artikel=1442778507805013. Abgerufen am 9. April 2024.
  17. baytek: 2016 Flag Football World Championship. Abgerufen am 9. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  18. Österreich ist Vize-Weltmeister 2018 im Flag Football. Abgerufen am 9. April 2024.
  19. Team USA sweeps gold medals at 2018 IFAF Flag Football World Championship. 13. August 2018, abgerufen am 9. April 2024 (amerikanisches Englisch).
  20. Bronze für Flag-Football-Nationalteam – Tag des Sports. Abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).
  21. FlagFootball.Rocks!: Rückblick auf die Flag Football-Weltmeisterschaft 2021. 10. Dezember 2021, abgerufen am 9. April 2024.
  22. Typoheads GmbH: Flag Football: The World Games als Meilenstein. Abgerufen am 9. April 2024.
  23. Flag-Football-Nationalteams beenden World Games 2022 jeweils auf dem vierten Platz, auf football.at
  24. Flag Football EM 2023: Deutschland ist Europameister! 21. August 2023, abgerufen am 9. April 2024.
  25. Redaktion: Flag Football EM 2023: Deutschland erstmals Europameister. 20. August 2023, abgerufen am 9. April 2024 (deutsch).