Łąkie (Lipka)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Łąkie
?
Łąkie (Polen)
Łąkie (Polen)
Łąkie
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Großpolen
Powiat: Złotowski
Gmina: Lipka
Geographische Lage: 53° 30′ N, 17° 7′ OKoordinaten: 53° 30′ 8″ N, 17° 7′ 22″ O
Einwohner: 520



Łąkie (deutsch Lanken) ist ein Dorf im Powiat Złotowski (Flatower Kreis) der polnischen Woiwodschaft Großpolen. Es ist der Landgemeinde Lipka angegliedert.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im ehemaligen Westpreußen, am südlichen Ende des Lankener Sees (Jezioro Łąkie), etwa neun Kilometer westlich des Gemeindesitzes Lipka (Linde) und 17 Kilometer nördlich der Stadt Złotów (Flatow).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lanken, südlich des Lankener Sees (Messtischblatt, ca. 1930)

Im Jahr 1652 gab es in der Ortschaft zehn Bauernhöfe.[1] Um 1786 und 1804 wurden in dem adligen Dorf Lanken, das dem Besitzer der Stadt Flatow gehörte, 42 Haushaltungen (Feuerstellen) gezählt.[2][3] Im Jahr 1833 waren hier 33 Landwirte ansässig.[1] Um die Mitte des 19. Jahrhunderts verfügte Lanken über ein Schulhaus.[4]

Im Jahr 1896 befand sich das Gut Lanken im Besitz der Witwe Justine Schöneberg.[5]

Die Gemeindefläche von Lanken betrug Anfang der 1930er Jahre 17,9 km². Auf dem Gemeindegebiet standen insgesamt 108 bewohnte Wohnhäuser an drei Wohnplätzen:[6]

  • Gogolinshöh
  • Gut Lanken
  • Lanken

Zum 1. Oktober 1939 wurde die benachbarte Gemeinde Hütte nach Lanken eingemeindet;[7] zu Hütte gehörten auch die Wohnplätze Neu Dobrin und Scholastikowo.[8]

Lanken war bis 1945 eine selbständige Landgemeinde im Landkreis Flatow und Sitz des Amtsbezirks Lanken. Mit dem Kreis Flatow hatte Lanken bis zum Inkrafttreten des Versailler Vertrags 1920 nach dem Ersten Weltkrieg zum Regierungsbezirk Marienwerder in der Provinz Westpreußen gehört, kam danach zur Provinz Grenzmark Posen-Westpreußen und seit deren Auflösung 1938 zur Provinz Pommern.

Ende Januar/Anfang Februar 1945, kurz vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde die Region von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Lanken seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Soweit die eingesessenen Dorfbewohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit von der polnischen Administration vertrieben und durch zuwandernde Polen ersetzt. Lanken wurde in Łąkie umbenannt.

Demographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1766 245 [9]
1852 755 [9]
1864 812 nach anderer Quelle 869 Einwohner[9], darunter 574 Evangelische und 233 Katholiken[10]
1925 720 darunter 275 Katholiken, keine Juden[6]
1933 688 [11]
1939 856 [11]

Kirchspiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Evangelischen in Lanken gehörten zum Kirchspiel Preußisch Friedland. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts hielt ein Lehrer im Schulhaus von Lanken sonntags einen Gottesdienst ab.[4] Die Katholiken waren in Zakrzewo eingepfarrt.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu der Ortschaft führt die Straße von Debrzno (Preußisch Friedland) nach Jastrowie (Jastrow).

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich von Brandt (1789–1868), preußischer General der Infanterie und Militärschriftsteller.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Lanken, Dorf mit Gut, Kreis Flatow, in: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Lanken (meyersgaz.org).
  • Heimatbuch für den Kreis Flatow – Grenzmark Posen-Westpreußen – Provinz Pommern. Herausgegeben vom Heimatkreisausschuss für den Kreis Flatow mit Unterstützung des Patenschaftskreises Gifhorn. Druck: Karl Neef oHG (Wittingen), Gifhorn 1971.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b http://remus.shidler.hawaii.edu/genes/WPrussia/Lanken/home.htm
  2. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Band 2: Topographie von West-Preußen, Marienwerder 1789, Teil II: Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, S. 126.
  3. F. J. Bertuch: Allgemeine Geographische Ephemeriden. Band 29, Weimar 1809, S. 163.
  4. a b A. G. H. Lambeck: Geschichte und Begründung des Wachsthums der Reformation in Westpreußen. Thorn 1850, S. 165.
  5. C. Leuchs: Adressbuch aller Länder der Erde der Kaufleute, Fabrikanten, Gewerbetreibenden, Gutsbesitzer etc. Band 11a: Westpreussen, Nürnberg 1896, S. 175 (Google Books).
  6. a b Die Gemeinde Lanken im ehemaligen Kreis Flatow in Pommern (Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft, 2011).
  7. Systematisches Verzeichnis der Namens- und Bestandsänderung von Gemeinden. Auszugsweise abgedruckt in: Fritz R. Barran: Städte-Atlas Pommern. 2. Auflage. Rautenberg, Würzburg 2005, ISBN 3-8003-3097-0, S. 193.
  8. Gemeinde Hütte im Informationssystem Pommern.
  9. a b c Friedrich Wilhelm Ferdinand Schmitt: Der Kreis Flatow in allen seinen Beziehungen. Thorn 1867, S. 299
  10. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch für den Regierungsbezirk Marienwerder. Danzig 1868, Ortschafts-Verzeichnis, S. 8–9.
  11. a b Michael Rademacher: Flatow. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.