Śmiechowice (Lubsza)

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Śmiechowice
Moselache
?
Śmiechowice Moselache (Polen)
Śmiechowice
Moselache (Polen)
Śmiechowice
Moselache
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Opole
Powiat: Brzeg
Gmina: Gmina Lubsza
Geographische Lage: 50° 54′ N, 17° 35′ OKoordinaten: 50° 53′ 47″ N, 17° 35′ 6″ O
Einwohner: 194 (31. Dez. 2019[1])
Postleitzahl: 49-313
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OB
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Ortsansicht

Śmiechowice (deutsch Moselache; historisch Moselach) ist ein Dorf und Sołectwo (Schulzenamt) der Gmina Lubsza, Woiwodschaft Opole in Polen.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Straßendorf Śmiechowice liegt rund fünf Kilometer östlich vom Gemeindesitz Lubsza (Leubusch), ca. 12 Kilometer nordöstlich der Kreisstadt Brzeg (Brieg) und rund 50 Kilometer nordwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole. Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Równina Oleśnicka (Oelser Ebene). Śmiechowice liegt im Landschaftsschutzpark Stobrawski am Südrand eines ausgedehnten Waldgebietes (las lubszański; historisch Staatsforst: Stoberau), der durch den Verlauf der Śmieszka (Moselache) markiert wird.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachbarort von Śmiechowice ist im Westen Lubisz (Neu Leubusch).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das zusammenhängende Ortsgebiet zerfällt historisch in zwei Teile: Alt-Moselache im Süden und Neu-Moselache im Norden. Auch wenn beide Ortschaften auf die friderizianische Kolonisation des 18. Jahrhunderts in den nördlich von Brieg gelegenen Wäldern zurückgehen, nahm die Geschichte der beiden Orten eine getrennte Entwicklung. Die Kolonie Alt-Moselache wurde bereits vor 1750 angelegt,[2] die Gründung der Kolonie Neu-Moselache erfolgte 1772 durch die Stadt Brieg auf städtischem Grund[3] mit acht Kolonistenstellen.[4] Der Ortsname soll auf Kolonisten aus der Moselgegend zurückgehen.[5] Während Alt-Moselache als königliche Besitzung dem königlichen Burg- und Domänenrentamt in Brieg zinspflichtig war, unterstand Neu-Moselache der Kämmerei und dem Land- und Stadtgericht Brieg. Die Einwohner beider Ortschaften waren zu großer Mehrheit evangelischer Konfession. Das Kirchspiel Tschöplowitz war für Alt-, das Kirchspiel Klein Leubusch für Neu-Moselache zuständig.[6]

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Moselache zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neugliederung Preußens gehörteb die Landgemeinde Alt-Moselache und Neu-Moselache ab 1815 zur Provinz Schlesien und waren ab 1816 dem Landkreis Brieg eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. 1874 wurde der Amtsbezirk Groß Neudorf gegründet, welcher die Groß Neudorf, Neu Moselache und Tschöplowitz und den Gutsbezirk Groß Neudorf umfasste.[7] 1885 zählte Neu-Moselache 95 Einwohner.[8] Zum 20. September 1897 wurde Neu Moselache mit Tschöplowitz zur neuen Landgemeinde Tschöplowitz zusammengeschlossen.[7]

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Moselache wie fast ganz Schlesien 1945 an Polen, wurde in Śmiechowice umbenannt und der Woiwodschaft Breslau angegliedert. Bei der Namensfindung wurde der deutsche Namensbestandteil „lache“ aufgegriffen und als Lachenśmiech übersetzt. Dadurch erhielt der Ort den patronymischen Ortsnamen Śmiechowice, also „Ort des śmiech“.[5] Die deutsche Bevölkerung wurde, soweit sie nicht vorher geflohen war, weitgehend vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Opole. 1999 kam der Ort zum Powiat Brzeski.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung von Moselache im 19. Jahrhundert:[9]

Jahr Alt Neu
1822 78 53
1830 82 76
1845 113 68

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegkapelle
  • Marienkapelle
  • Wegekreuz

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Śmiechowice – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Einwohnerzahlen der Gemeinde Lubsza 31.12.2019 (poln.)
  2. Vgl. Friderizianische Siedlungen rechts der Oder bis 1800 auf Grund der Aufnahmen von Hammer und von Massenbach. (eingeschränkte Vorschau).
  3. Vgl. K.F. Schönwälder: Die Piasten zum Briege oder Geschichte der Stadt und des Fürstenthums Brieg. 1856 (eingeschränkte Vorschau).
  4. Vgl. Jahrbuch für schlesische Kirchengeschichte. 1987 (eingeschränkte Vorschau).
  5. a b Monika Choroś, Łucja Jarczak: Deutsche Elemente in schlesischen Ortsnamen. In: Zbigniew Mazur (Hrsg.): Das deutsche Kulturerbe in den polnischen West- und Nordgebieten. 2003 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Vgl. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuß. Provinz Schlesien. Breslau 1845
  7. a b Amtsbezirk Territorial Groß Neudorf
  8. AGOFF Kreis Brieg
  9. Quellen der Einwohnerzahlen: 182218331844