(2035) Stearns

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Asteroid
(2035) Stearns
Eigenschaften des Orbits Animation
Epoche: 13. September 2023 (JD 2.460.200,5)
Orbittyp Marsbahngrazer
Große Halbachse 1,884 AE
Exzentrizität

0,132

Perihel – Aphel 1,636 AE – 2,132 AE
Neigung der Bahnebene 27,8°
Länge des aufsteigenden Knotens 77,0°
Argument der Periapsis 200,8°
Zeitpunkt des Periheldurchgangs 7. Juni 2022
Siderische Umlaufperiode 2 a 214 d
Mittlere Orbital­geschwin­digkeit 21,61 km/s
Physikalische Eigenschaften
Mittlerer Durchmesser 4,8 ± 0,5 km
Albedo 0,65
Rotationsperiode 3 d 21 h
Absolute Helligkeit 12,5 mag
Spektralklasse
(nach Tholen)
E
Spektralklasse
(nach SMASSII)
Xe
Geschichte
Entdecker James B. Gibson
Datum der Entdeckung 21. September 1973
Andere Bezeichnung 1973 SC, 1973 UG
Quelle: Wenn nicht einzeln anders angegeben, stammen die Daten vom JPL Small-Body Database. Die Zugehörigkeit zu einer Asteroidenfamilie wird automatisch aus der AstDyS-2 Datenbank ermittelt. Bitte auch den Hinweis zu Asteroidenartikeln beachten.

(2035) Stearns ist ein Asteroid des inneren Hauptgürtels, der am 21. September 1973 vom US-amerikanischen Astronomen James B. Gibson am El Leoncito Observatory in Argentinien bei einer Helligkeit von 15 mag entdeckt wurde. Nachträglich konnte der Asteroid bereits auf Aufnahmen gefunden werden, die am 28. Januar 1954 am Palomar-Observatorium in Kalifornien gemacht worden waren.

Der Asteroid wurde nach dem US-amerikanischen Astronomen Carl Leo Stearns (1892–1972) benannt, Professor für Astronomie an der Wesleyan University in Connecticut und zweiter Direktor des Van Vleck Observatory. Seine Hauptforschung bestand in der Bestimmung von mehr als 200 trigonometrischen Parallaxen. Er nahm auch an der weltweiten Eros-Kampagne im Jahr 1931 teil, bei der die Astronomische Einheit durch Messung der Parallaxe dieses Asteroiden bei seiner starken Annäherung an die Erde mit hoher Präzision bestimmt wurde. Er ist aber vielleicht am besten als Entdecker des Kometen 1927 IV bekannt, der lange Zeit den Rekord für die maximale heliozentrische Entfernung hielt, in der ein Komet beobachtet wurde.

Die Bahn des Asteroiden besitzt eine Periheldistanz (sonnennächster Punkt), die größer ist als das Perihel, aber kleiner als das Aphel (sonnenfernster Punkt) des Mars. Er wird daher zu den Marsbahngrazern gezählt. Durch die Schrägstellung der Bahn des Asteroiden gegenüber der Marsbahn können sich die beiden Himmelskörper derzeit aber nicht näher kommen als bis auf etwa 24,6 Mio. km (0,16 AE). (2035) Stearns bleibt in seiner derzeitigen 8:11-Bahnresonanz mit Mars wahrscheinlich stabil für die nächsten 30 Mio. Jahre, grundsätzlich ist eine solche Bahnform aber chaotisch.[1] Mit einer 9:2-Bahnresonanz mit Jupiter und anderen Bahneigenschaften gehört der Asteroid darüber hinaus zur Hungaria-Gruppe.[2]

Als Asteroid der seltenen Tholen-Spektralklasse E besitzt er durch eine mineralische Oberfläche eine sehr hohe Albedo, vergleichbar mit derjenigen der Venus. Beobachtungen im Jahr 2001 führten damals zu einer Bestimmung seiner Rotationsperiode zu 85,0 ± 0,1 h, der höchste bekannte Wert unter Asteroiden der Spektralklasse E.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. F. M. McEachern, M. Ćuk, S. T. Stewart: Dynamical evolution of the Hungaria asteroids. In: Icarus. Band 210, Nr. 2, 2010, S. 644–654, doi:10.1016/j.icarus.2010.08.003. (PDF; 1,77 MB)
  2. C. E. Spratt: The Hungaria group of minor planets. In: Journal of the Royal Astronomical Society of Canada. Band 84, 1990, S. 123–131, bibcode:1990JRASC..84..123S. (PDF; 137 kB)
  3. V. G. Shevchenko, Yu. N. Krugly, V. G. Chiorny, I. N. Belskaya, N. M. Gaftonyuk: Rotation and photometric properties of E-type asteroids. In: Planetary and Space Science. Band 51, Nr. 9–10, 2003, S. 525–532, doi:10.1016/S0032-0633(03)00076-X.