1. Hauptarmee

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

1. Hauptarmee


Operationsgebiet der 1. Hauptarmee des Kaiserlich Japanischen Heeres, 1945
Aktiv 8. April 1945 bis 30. November 1945
Staat JapanJapan Japanisches Kaiserreich
Streitkräfte Japan Japanische Streitkräfte
Teilstreitkraft Japan Japanisches Heer
Typ Hauptarmee (Heeresgruppe)
Stärke ca. 1.000.000
Standort Tokio
Spitzname Tōhō (東方, „Ost“)
Schlachten Pazifikkrieg

Die 1. Hauptarmee (jap. 第1総軍, Dai-ichi Sōgun) war eine Hauptarmee (Heeresgruppe) des Kaiserlich Japanischen Heeres während des Pazifikkrieges. Sie war 1945 eine von zwei Hauptarmeen, die wegen der befürchteten alliierten Landung auf dem japanischen Mutterland aufgestellt wurde.[1] Ihr Tsūshōgō-Code (militärischer Tarnname) war Ost (東方, Tōhō).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1941 bis April 1945 war das Zentrale Verteidigungskommando mit dem Kommando über alle Einheiten des Heeres und Heeresluftstreitkräfte im Gebiet Japans und seiner Kolonien Chōsen und Taiwan betraut. In Befürchtung einer alliierten Invasion Japans wurde das Zentrale Verteidigungskommando am 8. April 1945 aufgelöst. Seine Aufgaben wurden von der neu gegründeten 1. und 2. Hauptarmee übernommen, deren Kommandobereich jedoch nur noch die japanischen Hauptinseln umfasste.[1] Der erste Befehlshaber der 1. Hauptarmee war Gensui (Feldmarschall) Sugiyama Hajime[2], dem drei Regionalarmeen mit fünf Armeen und insgesamt 35 Divisionen und unzähligen kleineren Einheiten, insgesamt etwa 1.000.000 Mann, zur Verfügung standen.[3]

Viele der unterstellten Divisionen waren erst 1945 aufgestellt worden und hatten eine geringere Mannstärke (teilweise nur 50 %) als die vor dem Pazifikkrieg aufgestellten Divisionen. Diese neuen Divisionen, hatten zum Großteil 100er bzw. 300er Nummern. Da sie über praktisch keine Transportmittel verfügten, waren sie ausschließlich zur statischen Verteidigung gedacht und wurden Küsten-Divisionen genannt.[4] Des Weiteren standen weder genügend Waffen noch Munition zur Verfügung, sodass auf Waffen aus dem 19. Jahrhundert und sogar Bambusspeere zurückgegriffen werden musste.

Wegen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki sah sich das Japanische Kaiserreich zur Kapitulation gezwungen. Die 1. Hauptarmee kam somit nicht zum Kampfeinsatz und wurde im November 1945 aufgelöst.

Oberbefehlshaber[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Von Bis
1. Gensui (Feldmarschall) Sugiyama Hajime 7. April 1945 12. September 1945
2. General Doihara Kenji 12. September 1945 23. September 1945
3. General Umezu Yoshijirō 23. September 1945 1. Oktober 1945
4. General Kawabe Masakazu 1. Oktober 1945 30. November 1945

Stabschefs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Name Von Bis
1. Generalleutnant Sudō Einosuke 6. April 1945 30. Oktober 1945

Untergeordnete Einheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Einheiten waren der 1. Hauptarmee untergeordnet:[3]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Philip Jowett: The Japanese Army 1931–45 (Part 1). Osprey Publishing, Oxford, 2002. ISBN 978-1-84176-353-8. (englisch)
  • Gordon Rottman: Japanese Army in World War II: Conquest of the Pacific. Osprey Publishing, Oxford, 2005. ISBN 978-1-84176-789-5. (englisch)
  • Steven Zaloga: Defense of Japan 1945. (= Fortress, Band 99). Osprey Publishing, Oxford, 2010. ISBN 978-1-8460-3687-3. (englisch)
  • D. M. Giangreco: Hell to Pay: Operation DOWNFALL and the Invasion of Japan, 1945–47. Naval Institute Press, Annapolis, 2009. ISBN 978-1-5911-4316-1. (englisch)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Zaloga, S. 33
  2. 総 軍・方面軍. Organization of IJA, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. April 2015; abgerufen am 2. Januar 2015 (japanisch).
  3. a b Japanese Homeland Land Armies, 8. April 1945. Combined Arms Research Library, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Dezember 2015; abgerufen am 30. November 2015 (englisch).
  4. Zaloga, S. 33