2 mm Kolibri

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2 mm Kolibri
Allgemeine Information
Kaliber 2,7 mm Kolibri
Hülsenform Randlos mit Ausziehrille
Maße
Hülsenschulter ⌀ 3,56 mm
Hülsenhals ⌀ 3,53 mm
Geschoss ⌀ 2,72 mm
Patronenboden ⌀ 3,56 mm
Hülsenlänge 9,4 mm
Patronenlänge 10,92 mm
Gewichte
Geschossgewicht 0,194 g
(3 grain)
Gesamtgewicht 5,3 g
Technische Daten
Geschwindigkeit v0 213 m/s
Geschossenergie E0 2,8 bis 3,25[1] J
Listen zum Thema

Die 2 mm Kolibri ist die kleinste kommerziell hergestellte Patrone mit Zentralfeuerzündung.

Bezeichnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im deutschen Nationalen Waffenregister (NWR) wird die Patrone unter Katalognummer 288[2] unter folgenden Bezeichnungen geführt (gebräuchliche Bezeichnungen in Fettdruck)

  • 2 mm Kolibri (Hauptbezeichnung)
  • 2,7 mm Kolibri Selbstlade-Pistole

Außerdem sind die Bezeichnungen 2,7 mm Kolibri Car Pistol und 2,7 x 9 mm Kolibri gebräuchlich, die jedoch nicht im NWR aufgeführt sind.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1914 wurde die Patrone offiziell eingeführt. Sie ist nicht jagdlich verwendbar; in der Literatur wird angegeben, dass höchstens bei Mäusen und kleinerem Ungeziefer eine tödliche Wirkung erwartet werden kann. Mit einer Geschossenergie von nur 2,8 bis 3,25 Joule konnte die Patrone maximal ein etwa daumendickes Nadelholzbrett durchdringen. Für dieses Kaliber gab es eine Selbstladepistole und Einzellader. Sie darf nicht mit der ebenfalls existierenden 3 mm Kolibri verwechselt werden, weil diese andere Abmessungen hat.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie wurde von dem österreichischen Uhrmacher Franz Pfannl konstruiert, dessen Projekt von Georg Grabner finanziell unterstützt wurde. Nach Anmeldung im Jahr 1909 erhielt Pfannl 1910 ein Patent zur Herstellung des Gehäuses einer so kleinen selbsttätigen Pistole aus gestanztem, gebogenem, vernietetem und verlötetem Blech unter der Patentnummer 45314 im Kaiserreich Österreich.[3] Die Pistolen und die Einzellader wurden als Selbstverteidigungswaffen angeboten.

Die Waffen verkauften sich nicht gut, da die Handhabung aufgrund der geringen Größe von Waffe und Munition sehr schwierig war und sie sich kaum zur Selbstverteidigung eigneten. Ein genaues Treffen mit der Waffe war unmöglich, da der Lauf keine Züge hatte und somit das Geschoss nicht durch einen Drall stabilisiert wurde. Das Kaliber setzte sich nicht durch. Daher wurde die Produktion 1938 eingestellt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Frank C. Barnes, Layne Simson, Dan Shideler: Cartridges of the World: A Complete and Illustrated Reference for Over 1500 Cartridges. 12. Auflage. Gun Digest Books, Iola WI 2009, ISBN 978-0-89689-936-0 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kolibri-Pistole – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Frank C. Barnes: Cartridges of the World, Seite 306.
  2. XWaffe und NWR-Kataloge. Abgerufen am 24. November 2021.
  3. Patent AT45314: Verfahren zur Herstellung des Gehäuses für selbsttätige Pistolen. Angemeldet am 16. November 1909, Erfinder: Franz Pfannl.