5. Flotte (Japanisches Kaiserreich)

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5. Flotte des Japanischen Kaiserreichs

Kyokujitsuki (Flagge) der Kaiserlich Japanischen Marine
Aktiv Februar 1938 – November 1939 (1. Aufstellung)
Juli 1941 – August 1945 (2. Aufstellung)
Staat Japanisches Kaiserreich Japan
Streitkräfte Japan Japanische Streitkräfte
Teilstreitkraft Japan Japanische Marine
Truppengattung Seestreitkräfte
Unterstellung 2. Chinesische Expeditionsflotte (1938–1939)
Kombinierte Flotte (1941–1945)
Ehemalige Standorte Ōminato/Mutsu-Bucht (ab 1941)

Die 5. Flotte des Japanischen Kaiserreichs (japanisch 第五艦隊, Dai-go Kantai) war eine Flotte der Kaiserlich Japanischen Marine. Sie wurde erstmals am 1. Februar 1938 im Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg aufgestellt und am 25. Juli 1941 vor Beginn des Pazifikkriegs im Zweiten Weltkrieg erneut reorganisiert.

1. Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Schlacht um Shanghai wurde die 5. Flotte am 1. Februar 1938 im Rahmen des japanischen militärischen Notfallerweiterungsprogramms, während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges aufgestellt. Das Kommando bekam Vizeadmiral Shiozawa Kōichi übertragen. Zusammen mit der 4. Flotte wurde sie unter das Oberkommando der 2. Chinesischen Expeditionsflotte gestellt.

Die Flotte nahm an der Landung bei Xiamen, der Blockade von Hainan und anderen Seeblockaden vor der chinesischen Küste teil. Vizeadmiral Kondō Nobutake übernahm am 15. Dezember 1938 das Oberkommando über die 5. Flotte. Er wurde am 29. September 1939 von Vizeadmiral Takasu Shirō abgelöst. Die Flotte wurde am 15. November 1939 aufgelöst und ihre Schiffe in die China-Regionalflotte eingegliedert.

Die 5. Flotte am 1. Februar 1938
3. Trägerdivision

Kapitän zur See Kōkichi Terada

4. Trägerdivision

Konteradmiral Samejima Tomoshige

9. Kreuzerdivision

Vizeadmiral Kondō Nobutake

10. Kreuzerdivision 5. Zerstörergeschwader
Kamoi
Kagu Maru
Kamikawa Maru
Notoro
Kinugasa Maru
Myōkō
Nagara
Tenryū
Tatsuta
Yūbari
15 Zerstörer

2. Aufstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Leichte Kreuzer Kiso der 21. Kreuzerdivision in Shibaura

Nachdem am 10. Juli 1941 der japanische Kaiser Hirohito Nagano Osami, dem Admiralstabsvorsitzenden, die Zustimmung zur Neubildung der 5. Flotte gegeben hatte, wurde sie am 25. Juli wieder neu aufgestellt. Das Kommando über die Flotte erhielt Vizeadmiral Hosogaya Boshiro.[1] Ihre Aufgabe bestand darin, die Sicherheit des Schiffsverkehrs zu gewährleisten und die Luftverteidigung strategischer Punkte im nördlichen Gebiet Japans bereitzustellen. Bis zum 20. August 1941 sollte die 5. Flotte ihre Vorbereitungen für den Kriegsfall mit der Sowjetunion abschließen und dann im nördlichen Raum patrouillieren. Die Flotte erhielt Aufträge für Patrouillenfahrten nördlich Honshū über Hokkaidō, die Chishima-Inseln bis zu den Bonin-Inseln im Osten.[2]

Die 5. Flotte am 1. Dezember 1941[3]
Direkt unterstellt 21. Kreuzerdivision

Vizeadmiral Boshirō Hosogaya

22. Kreuzerdivision

Takahashi I.

7. Stützpunktgruppe

Konteradmiral Abe Kasuke

Toko Maru Nr.2
Akashisan Maru
Nissan Maru
Tama
Kiso
Kimikawa Maru
Akagi Maru
Asaka Maru
Awata Maru
17. Minensuchdivision
10. Kanonenbootdivision
66. U-Jagddivision
Chichijima Marineluftgeschwader

Zusammensetzung am Ende der Aleuten-Kampagne[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

V.l.n.r: Schwerer Kreuzer Nachi, der U-Boot-Tender Heian Maru und der Tanker Teiyō Maru im Mai 1943 vor Paramuschir

In der Aleuten-Kampagne, Anfang Juni 1942, war die 5. Flotte, hauptsächlich mit ihren Kreuzern, der Nordostflotte zugeteilt. Sie diente als Deckung der Landungen auf Attu und Kiska und war Ende März 1943 an der Seeschlacht bei den Komandorskiinseln beteiligt.

Da die Rückeroberung der Aleuten durch die amerikanischen Truppen nicht verhindert werden konnte, wurde die 5. Flotte unter die operative Kontrolle der Nordostflotte neu aufgestellt. Sie deckte den Abzug der japanischen Streitkräfte aus Kiska und überwachte die mögliche nördlichen Annäherungen alliierter Einheiten an Japan.

Die 5. Flotte Ende August 1943
21. Kreuzerdivision 22. Kreuzerdivision 1. Kreuzer-/Zerstörerschwadron 5. Spezial-Bodenkorps (Kiska) Zugeteile Einheiten
Nachi
Maya
Tama
Kiso
Akagi Maru
Asaka Maru
Awata Maru
Abukuma
11 Zerstörer
7. U-Boot-Flottille
Kunashiri
Kimikawa Maru
Nippon Maru
Teiyō Maru

Zusammensetzung vor der Schlacht im Leyte Golf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab dem 5. Februar 1944 wurde Vizeadmiral Shima Kiyohide das Kommando über die 5. Flotte übertragen. Im Oktober 1944 wurden die Einheiten direkt dem Verteidigungsraum um die Philippinen zugeteilt. Die 5. Flotte, jetzt auch als Shima-Flotte bezeichnet, nahm an der See- und Luftschlacht im Golf von Leyte teil und die danach noch kampffähigen Schiffe wurden am 15. Dezember 1944 der Südwestflotte zugeteilt.

Die 5. Flotte Mitte Oktober 1944
16. Kreuzerdivision 21. Kreuzerdivision 1. Kreuzer-/Zerstörerschwadron
Aoba
Kitakami
Kinu
Uranami
Nachi
Ashigara
Maya
Tama
Kiso
Abukuma
7 Zerstörer

Die Südwestflotte wurde am 5. Februar 1945 zur 10. Regionalflotte umstrukturiert. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch die restliche Verwaltungsstruktur der 5. Flotte aufgelöst.

Liste der Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Dienstgrad und Name Amtszeit
Beginn der Amtszeit Ende der Amtszeit
1. Aufstellung
1. Vizeadmiral Shiozawa Kōichi 1. Februar 1938 15. Dezember 1938
2. Vizeadmiral Kondō Nobutake 15. Dezember 1938 29. September 1939
3. Vizeadmiral Takasu Shirō 29. September 1939 15. November 1939
2. Aufstellung
4. Vizeadmiral Boshirō Hosogaya 25. Juli 1941 31. März 1943
5. Vizeadmiral Shiro Kawase 31. März 1943 15. Februar 1944
6. Vizeadmiral Shima Kiyohide 15. Februar 1944 5. Februar 1945[4]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Emmanuel Marie Auguste Andrieu d'Albas: Death of a Navy: Japanese Naval Action in World War II. Devin-Adair Company, 1965, ISBN 978-0-8159-5302-9 (englisch).
  • Paul S. Dull: A Battle History of the Imperial Japanese Navy, 1941-1945. Naval Institute Press, 1978, ISBN 978-0-85059-295-5 (englisch).
  • Eric Lacroix, Linton Wells: Japanese Cruisers of the Pacific War. Hrsg.: Naval Institute Press. Catham Publishing, London 1997, ISBN 978-0-87021-311-3 (englisch).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kent G. Budge: Hosogaya Boshiro. In: The Pacific War Online Encyclopedia. 2008, abgerufen am 24. Juni 2022 (englisch).
  2. Japanese Monograph No. 106 - NAVAL OPERATIONS AGAINST SOVIET RUSSIA. In: www.ibiblio.org. OFFICE OF THE CHIEF OF MILITARY HISTORY DEPARTMENT OF THE ARMY, 1952, abgerufen am 24. Juni 2022 (englisch).
  3. Kent G. Budge: Japanese 5 Fleet. In: The Pacific War Online Encyclopedia. 2007, abgerufen am 24. Juni 2022 (englisch).
  4. Hiroshi Nishida: Imperial Japanese Navy - Offensive Forces. Archiviert vom Original am 30. Januar 2013; abgerufen am 23. Juni 2022 (englisch).