64. Garde-Mot-Schützenbrigade
Die Selbstständige 64. Garde-Mot-Schützenbrigade ist ein Großverband des russischen Heeres und Teil der 35. Armee.
Die Brigade wurde 2009 gegründet.[1] Sie ist im Dorf Knjase-Wolkonskoje, Region Chabarowsk stationiert, in der Nähe der Grenze zu China.[2] Sie wird von Oberst Azatbek Asanbekowitsch Omurbekow angeführt.
Kriegsverbrechen beim russischen Überfall auf die Ukraine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Beim russischen Überfall auf die Ukraine wird die Brigade neben weiteren Einheiten unter anderem für das Massaker von Butscha verantwortlich gemacht[2], nebst weiteren Orten wie dem nahe gelegenen Andrijiwka.[3][4][5] Nach dem Abzug der russischen Truppen waren auf den Straßen von Butscha getötete Männer in ziviler Kleidung gefunden worden, die zum Teil gefesselt waren.[6] Der militärische Geheimdienst der Ukraine (HUR) hat eine Liste von Soldaten der 64. Schützenbrigade veröffentlicht, die in Butscha Verbrechen begangen haben sollen. Die veröffentlichte Liste enthält Namen und Personalien der Soldaten vom Gefreiten bis zum Oberst.[7] Auch Medien ermittelten Namen von Soldaten und sprachen teilweise mit ihnen.[5]
Als die Vorwürfe schon bekannt waren, wurde dieser Brigade von Präsident Wladimir Putin am 18. April 2022 der Garde-Status verliehen. „Das geschickte und entschlossene Vorgehen des ganzen Personals [der Brigade] während der militärischen Spezialoperation in der Ukraine“ seien „Vorbild für die Ausführung der militärischen Pflichten, für Mut, Entschlossenheit und große Professionalität“.[6]
Die ukrainische Regierung kündigte eine Strafverfolgung von Soldaten der Brigade an. Im Dezember 2022 wurde bekannt, dass ein ehemaliges Mitglied dieser Einheit sich bereit erklärt hat, vor einem internationalen Gericht gegen seine ehemaligen Kommandeure auszusagen.[8]
Die russische Regierung streitet ab, dass es überhaupt ein von russischen Soldaten begangenes Massaker gegeben habe. Die Taten seien inszeniert worden, um Russland zu schaden.[6]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- CNN tracks alleged war crimes committed by Russia's 64th brigade. In: CNN, 27. Mai 2022 (Video; Abschrift)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ 64-я отдельная мотострелковая бригада (в/ч 51460). voinskayachast.net, 10. Juli 2015.
- ↑ a b Azatbek Omurbekow – der Offizier, der hinter den Gräueltaten von Butscha stehen soll. In: Der Standard. Abgerufen am 22. April 2022.
- ↑ In liberated Andriivka, Ukraine: A prisoner of war, a reprieved man, a resistant and informers (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2023. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Le Monde, 2. Juni 2022
- ↑ Ukraine village scarred by aftermath of occupation, BBC, 10. April 2022
- ↑ a b "Dispose of Them," the Commander Ordered, I-Stories, 18. August 2022; "Two of them, Daniil Frolkin and Dmitry Danilov, agreed to speak to me."
- ↑ a b c Nach Gräueltaten in Butscha: Putin verleiht Ehrentitel an Brigade. In: FAZ.NET. Abgerufen am 22. April 2022.
- ↑ ГУР оприлюднило список російських військових, причетних до звірств у Бучі (Ukrainisch) Ukrajinska Prawda, abgerufen am 8. Mai 2022
- ↑ 'They raped a mother and a daughter': Deserter from Russian army unit speaks on crimes against civilians CNN, abgerufen am 14. Dezember 2022
