9K116 Kastet

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9K116 Kastet

Allgemeine Angaben
Typ Panzerabwehrlenkwaffe
Heimische Bezeichnung 9K116 Kastet
NATO-Bezeichnung AT-10 Stabber
Herkunftsland Sowjetunion 1955 Sowjetunion / Russland Russland
Hersteller Konstruktionsbüro für Gerätebau
Entwicklung 1970er
Indienststellung 1983
Einsatzzeit im Dienst
Technische Daten
Länge 9M117: 1,05 m
9M117M: 1,14 m
9M117M1: 1,18 m
Durchmesser 100 mm
Gefechtsgewicht 9M117: 25 kg
9M117M: 27,5 kg
9M117M1: 28 kg
Spannweite 255 mm
Antrieb Feststoffraketentriebwerk
Geschwindigkeit 370 m/s
Reichweite 9M117: 3.000 m
9M117M: 4.000 m
9M117M1: 5.000 m
Ausstattung
Lenkung SACLOS via Laser
Gefechtskopf 9M117: 4,5-kg-Hohlladung
9M117M: Hohlladung
9M117M1: Tandemhohlladung
Zünder Aufschlagzünder
Waffenplattformen T-55AM2B-Kampfpanzer, MT-12-Panzerabwehrkanone, BMP-3-Schützenpanzer
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Die 9K116 Kastet (russisch 9К116 Кастет, NATO-Codename AT-10 Stabber) ist eine kanonenverschossene Panzerabwehrlenkrakete aus sowjetischer Produktion. Der GRAU-Index der Lenkwaffen lautet 9M117, 9M117M bzw. 9M117M1.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das System 9K116 Kastet wurde als Lenkwaffe für Kampfpanzer und Schützenpanzer konzipiert. Die Systementwicklung beim Hersteller KBP in Tula begann Mitte der 1970er-Jahre. Die ersten Exemplare wurden 1983 an die sowjetischen Streitkräfte ausgeliefert.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 9M117-Lenkwaffen werden aus herkömmlichen 100- und 115-mm-Kanonen von Kampfpanzern abgefeuert. Eine Ausstoßladung treibt die Lenkwaffe aus dem Kanonenrohr. 1,5 Sekunden nach dem Ausstoßen zündet der Raketenmotor und beschleunigt die Lenkwaffe auf Marschfluggeschwindigkeit. Der Raketenmotor hat eine Brenndauer von rund 6 Sekunden. Die Steuerung der Lenkwaffe erfolgt mittels eines vom Zielfernrohr 1K13 ausgesendeten Laserleitstrahles (Beam-Rider-Verfahren). Der Laserleitstrahl stellt ein moduliertes und kodiertes Bündel von Einzelstrahlen dar, die gemeinsam ein von der Lenkrakete lesbares Koordinatensystem bilden, mit dessen Hilfe in der Lenkrakete die Lenkkorrekturen errechnet werden. Eine Distanz von 4000 m legt die Rakete in etwa 12 Sekunden zurück. Der Sprengkopf der Lenkwaffe besteht aus einer Hohl- bzw. Tandemhohlladung.

Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 9K116 Kastet Version für MT-12-Panzerabwehrkanone (PAK).
    • Patrone 3UBK10 mit 9M117-Lenkwaffe. Reichweite 3.000 m, Panzerdurchschlag 275–500 mm RHA.
    • Patrone 3UBK10M mit 9M117M-Lenkwaffe mit Tandemhohlladung, Reichweite 4.000 m, Panzerdurchschlag 500–550 mm RHA.
    • Patrone 3UBK23 mit 9M117M1-Lenkwaffe mit Tandemhohlladung, Reichweite 5.000 m, Panzerdurchschlag 550–650 mm RHA.
  • 9K116-1 Bastion: Version für T-55AM-Kampfpanzer.
    • Patrone 3UBK10-1 mit 9M117-Lenkwaffe. Reichweite 3.000 m, Panzerdurchschlag 275–500 mm RHA.
    • Patrone 3UBK10M-1 mit 9M117M-Lenkwaffe mit Tandemhohlladung, Reichweite 4.000 m, Panzerdurchschlag 500–550 mm RHA.
    • Patrone 3UBK23-1 mit 9M117M1-Lenkwaffe mit Tandemhohlladung, Reichweite 5.000 m, Panzerdurchschlag 550–650 mm RHA.
  • 9K116-2 Scheksna: Version für T-62M-Kampfpanzer.
    • Patrone 3UBK10-2 mit 9M117-Lenkwaffe. Reichweite 3.000 m, Panzerdurchschlag 275–500 mm RHA.
    • Patrone 3UBK10M-2 mit 9M117M-Lenkwaffe mit Tandemhohlladung, Reichweite 4.000 m, Panzerdurchschlag 500–550 mm RHA.
    • Patrone 3UBK23-2 mit 9M117M1-Lenkwaffe mit Tandemhohlladung, Reichweite 5.000 m, Panzerdurchschlag 550–650 mm RHA.
  • 9K116-3 Basnja: Version für BMP-3-Schützenpanzer.
    • Patrone 3UBK10-3 mit 9M117-Lenkwaffe. Reichweite 3.000 m, Panzerdurchschlag 275–500 mm RHA.
    • Patrone 3UBK10M-3 mit 9M117M-Lenkwaffe mit Tandemhohlladung, Reichweite 4.000 m, Panzerdurchschlag 500–550 mm RHA.
    • Patrone 3UBK23-3 mit 9M117M1-Lenkwaffe mit Tandemhohlladung, Reichweite 5.000 m, Panzerdurchschlag 550–650 mm RHA.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: 9K116 Kastet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Stefan Kotsch: 100 mm D-10 II. Die Rohrrakete 3UBK10-1 für die 100-mm-Kanone D-10T. In: Das Panzerdetail. Abgerufen am 21. September 2015.
  • 9К116-1 „Бастион“ (Memento vom 7. Mai 2003 im Internet Archive) (russisch)