Abkreuzung

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Abreuzung zwischen Deckenbalken (Oskar Mothes, 1881)

Abkreuzung ist ein Begriff aus dem historischen Zimmererhandwerk. Abkreuzungen dienen in den zwei verschiedene Konstruktionen von Holzbalkendecken und von Fachwerkwänden der baustatischen Aussteifung.

Holzbalkendecken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Abkreuzung von Deckenbalken dienen Kreuzspreize (Kreuzstake) als druckbelastete Stäbe, um bei langen, freiliegenden Balken Schwankungen zu vermeiden, ohne einen Unterzug anzubringen. Sie werden mit Versatz zwischen die Balken eingesetzt, wodurch jede auf einen Balken einwirkende Verkehrslast auch an die beiden nebenliegenden und von diesen wieder den beiden nebenliegenden Balken übertragen und dadurch die Last verteil wird.[1] Solche Abkreuzungen wurden nach Angabe von Oskar Mothes alle 2 Meter eingebaut.[1]

Fachwerkwände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Fachwerk-Fachliteratur wird der Begriff Abkreuzung auch für Andreaskreuz, also für aussteifende Kreuzstreben in Holzfachwerkkonstruktionen verwendet.[1][2] Solche Abkreuzungen können mehr oder weniger hoch ausgebildet werden und spannen sich innerhalb eines Gefaches, entweder im Brüstungsgefach oder zwischen Schwelle und Riegel oder zwischen zwei Riegeln oder sogar stockwerkshoch zwischen Schwelle und Rähm.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Oscar Mothes (Hrsg.): Illustrirtes Bau-Lexikon, Band 1: A & B. 4. Auflage, Leipzig 1881, S. 14: Abkreuzung. (Digitalisat)
  2. Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Band 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (PDF auf moodle.unifr.ch, PDF abgerufen am 27. April 2024), S. 3: Abkreuzung.