Act III

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Act III
Studioalbum von Death Angel

Veröffent-
lichung(en)

1990

Aufnahme

September – Oktober 1989

Label(s) Geffen Records

Format(e)

CD, LP

Genre(s)

Thrash Metal

Titel (Anzahl)

10

Länge

44:54

Besetzung
  • Gesang: Mark Osegueda
  • Gitarre: Rob Cavestany
  • Gitarre: Gus Pepa
  • Bass: Dennis Pepa
  • Schlagzeug: Andy Galeon

Produktion

Max Norman

Studio(s)

Dodge City Sound, Kalifornien

Chronologie
Frolic Through the Park
(1988)
Act III The Art of Dying
(2004)

Act III (engl.: dritter Akt) ist das dritte Studioalbum der US-amerikanischen Thrash-Metal-Band Death Angel. Es wurde im Frühjahr 1990 als erstes und einziges auf dem Major-Label Geffen Records veröffentlicht und war das letzte vor der vorläufigen Auflösung der Band 1991. Es gilt als Klassiker des Thrash-Genres.[1]

Musikstil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Act III aufgenommen wurde, experimentierten bereits mehrere Thrash-Metal-Bands mit Stilelementen aus anderen Genres.[1] So enthält Act III etwa Funk-Einflüsse, aber auch progressive Teile. Deswegen wurden Death Angel damals von anderen Bands aus der Szene zum Teil scharf kritisiert.[1] Bei Veil of Deception und A Room With a View, neben Seemingly Endless Time eine der beiden Singles, handelt es sich um Akustikballaden. Die Band gab damals an, ihr Ziel sei es, „völlig unseren eigenen Stil zu finden, den man nicht in irgendeine Schublade stecken kann, sondern einfach nur als „Rock“ kategorisieren kann.“ Man wolle einen „unverkennbaren Sound“ erreichen, egal ob es sich „um eine Ballade oder einen Thrasher“ handle.[2]

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor der Aufnahme des Albums gab es 1989 einige Turbulenzen im Umfeld der Band: Ein neues Management musste gefunden und Todesfälle in der Familie mussten verarbeitet werden.[2] Die Band unterschrieb bei Geffen Records und hatte somit zuvor ungeahntes Budget für das Album zur Verfügung, über die Promotion des Labels äußerte sich Schlagzeuger Andy Galeon im Nachhinein unzufrieden.[1] Mit Max Norman (Ozzy Osbourne, Megadeth) wurde ein bekannter Produzent verpflichtet. Die Musik und auch die Texte wurden großteils von Gitarrist Rob Cavestany geschrieben. Es wurde erstmals eine Vorproduktion gemacht. Die Aufnahmen im Herbst 1989 verliefen nach Angaben der Band in entspannter Atmosphäre.[1]

„Wir waren damals ein Haufen musikverrückter Kids, die nicht wussten, wohin mit ihrer Energie. Max schaffte es spielerisch leicht, diese Energie einzufangen und in die richtigen Bahnen zu lenken. Er hat enormen Anteil am Gelingen von Act III.“

Andy Galeon.[1]

Das Album, obwohl damals nicht nennenswert chartnotiert, avancierte nach seiner Veröffentlichung im Frühjahr 1990 zum bis dato bestverkauften Death-Angel-Album.[1] Zu beiden Singles wurden Videos gedreht, die einige Präsenz bei Headbangers Ball erreichten. Die zweite Single A Room With a View wurde im November 1990 unter dem Kürzel D.A. sowohl an College-Metal- als auch an große Radiostationen geschickt. Gitarrist Cavestany sagte damals, er finde den Namen inzwischen „extrem“, und die Band wolle auf diese Weise eine verhindern, auf einen bestimmten Sound reduziert zu werden. Zudem werde das Kürzel D.A. ohnehin im Bandumfeld verwendet.[2] Das ehemalige Label Enigma veröffentlichte mit Fall from Grace noch 1990 ein Live-Album eines Konzerts in Amsterdam, das nicht von der Band autorisiert war.

Ende 1990 verunglückte der Tourbus der Band auf einer Tour im Südwesten der USA in der Nähe von Las Vegas und überschlug sich. Dabei wurde Schlagzeuger Andy Galeon schwer verletzt. In der Folge versammelten sich etliche Musiker aus der Bay-Area-Thrash-Szene für ein Benefiz-Konzert, u. a. Mitglieder von Metallica, Heathen oder Chris Poland (Megadeth).[2] Noch 1991 folgte die Auflösung der Band, nach der man ohne Sänger Mark Osegueda als The Organization – ein Songtitel von Act III – weitermachte.

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Act III wurde sehr positiv aufgenommen und schon damals als „Meisterwerk“ bezeichnet.[2] Bei Allmusic schrieb Eduardo Rivadavia, Death Angel seien mit dieser Platte „erwachsen“ geworden. Er lobte das „überlegene“ Songwriting und die trotz des „mittelmäßigen“ Gesangs Mark Oseguedas durchdachten Texte. Er vergab viereinhalb von fünf Sternen.[3] Im Rock Hard stellte Holger Stratmann Songs wie Seemingly Endless Time und Stop heraus, ihm gefielen besonders die „Vocalarrangements“. Er vergab 9,5 von 10 Punkten.[4] 2007 nahm das Magazin die Platte auch in seine Liste der nach Redaktionsmeinung 500 besten Alben auf und setzte sie auf den 50. Platz.[5] Das Album erschien zudem in dessen Thrash-Metal-Special in der Ausgabe Juni 2009 in einer Liste von 250 Thrash-Metal-Alben, die man kennen sollte.[6] Auf Powermetal.de schrieb Peter Kubaschk: „Rasante Riffs, präzises Power-Drumming, abwechslungsreiches Songwriting und die extrem markanten Vocals von Mark Osegueda machten das Werk zu einem der besten Releases im Bay-Area-Thrash.“[7]

Titelliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Seemingly Endless Time (Cavestany) – 3:50
  2. Stop (Cavestany, Osegueda) – 5:10
  3. Veil of Deception (Cavestany) – 2:34
  4. The Organization (Cavestany, Galeon, Osegueda) – 4:17
  5. Discontinued (Cavestany, Galeon, Pepa, Pepa) – 5:52
  6. A Room With a View (Cavestany) – 4:42
  7. Stagnant (Cavestany, Galeon) – 5:35
  8. EX-TC (Cavestany, Osegueda) – 3:05
  9. Disturbing the Peace (Cavestany) – 3:53
  10. Falling Asleep (Cavestany) – 5:56

Artwork[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gestaltung des Albums, die einen roten Theatervorhang zeigt, stammt von Adrian Stubican, der eine Idee der Band umsetzte, die während der vorhergehenden Touren zum Teil in theaterähnlichen Veranstaltungsorten gespielt hatte.[1]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h Patrick Schmidt: Classic Albums: Death Angel „Act III“ (1990), in: Rock Hard, Nr. 258, November 2008, S. 140–141.
  2. a b c d e Chris Leibundgut: Endlich erwachsen!, in: Rock Hard, Nr. 47, Februar 1991, S. 27.
  3. www.allmusic.com: Rezension Act III von Eduardo Rivadavia
  4. www.rockhard.de: Rezension Act III von Holger Stratmann
  5. Rock Hard: Best of Rock & Metal, Heel-Verlag, Königswinter 2007, ISBN 3-89880-517-4
  6. Götz Kühnemund: 250 Thrash-Alben, die man kennen sollte. In: Rock Hard. Nr. 265, Juni 2009, S. 75.
  7. www.powermetal.de: Rezension Act III von Peter Kubaschk