Ada von Holland (Brandenburg)

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Ada von Holland († 1205 oder später) war die Ehefrau von Markgraf Otto II. von Brandenburg.

Falkenjagdsiegel der Ada von Holland, Markgräfin von Brandenburg, 1205, Kupferstich aus Philipp Wilhelm Gercken: Codex Diplomaticus Brandenburgensis. Band 8. Salzwedel 1785, Tafel nach S. 386.

Sie war eine Tochter von Graf Floris III. von Holland und Ada von Huntingdon. Ihre Brüder waren unter anderen die späteren Grafen Dietrich VII. und Wilhelm I. von Holland.[1] Zu einem unbekannten Zeitpunkt wurde sie in Werda ihrem Gatten zugeführt. Die Ehe blieb kinderlos, Otto gelobte daher an einem Kreuzzug teilzunehmen.[2] Seine Kinderlosigkeit war für Otto vermutlich ein Grund, gemeinsam mit seinem Bruder Albrecht II., seinen Allodialbesitz 1196 dem Erzbistum Magdeburg als Lehen aufzutragen. Die Hoffnung auf eigene Kinder gab Otto dabei nicht auf.[3] In einem Schreiben ermahnte Papst Innozenz III. in seinem dritten Pontifikatsjahr Otto, seine Frau mit ehelicher Zuneigung zu behandeln.[4] Ein Ritter versuchte Ada in Schönwalde zu ermorden und wurde dafür von Markgraf Otto II. zum Tode verurteilt.[5] Otto II. starb am 4. Juli 1205. Im gleichen Jahr verkaufte Ada, mit Zustimmung ihrer holländischen Verwandten, zwei Hufen in Poel an das Kloster Rijnsburg.[6]

In der älteren Literatur wurde sie fälschlich als Ehefrau von Markgraf Otto I. bezeichnet.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Schultze: Die Mark Brandenburg. Band 1. Berlin 1961, S. 103–111.
  • H. G. A. Obreen: Ada van Holland (1). In: Nieuw Nederlandsch Biografisch Woordenboek 2 (1912), Sp. 10 (Digitalisat).
  • Hermann Krabbo: Die Markgrafen Otto I., Otto II. und Albrecht II. von Brandenburg. In: Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte 24 (1911), S. 323–370 und 567–568, hier S. 348 und 358 (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johannes de Beka, Chronographia 57a, ed. Hans Bruch (Rijks geschiedkundige publicatiën. Grote serie 143), ’s-Gravenhage 1973, S. 117 (Digitalisat). Vgl. zur Familie Klaus van Eickels: Die Grafen von Holland und das Reich im 12. und 13. Jahrhundert. In: Rheinische Vierteljahrsblätter 60 (1996), S. 65–87 (Digitalisat).
  2. Chronica principum Saxoniae, ed. Oswald Holder-Egger (Monumenta Germaniae Historica. Scriptores 25), Hannover 1880, S. 477 (Digitalisat); Heinrich Krabbo (Bearb.): Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Zweite Lieferung. Leipzig 1911 (Veröffentlichungen des Vereins für Geschichte der Mark Brandenburg), S. 109, Nr. 526 und 527 (Digitalisat). Zur Heiratspolitik der Askanier vgl. Lorenz Friedrich Beck: Die Askanier in Brandenburg. Dynastie und Territorialherrschaft. In: Wie die Mark entstand. 850 Jahre Mark Brandenburg. Wünsdorf 2009 (Forschungen zur Archäologie im Land Brandenburg 11) (Einzelveröffentlichung des Brandenburgischen Landeshauptarchivs 9), ISBN 978-3-910011-56-4, S. 324–337, hier S. 332 und Peter Neumeister: Die Frauen der brandenburgischen Askanier. Sophia, die Ehefrau Albrechts des Bären, eine Stauferin? In: Eckardt Opitz (Hrsg.): Askanier-Studien der Lauenburgischen Akademie. Bochum 2010 (Lauenburgische Akademie für Wissenschaft und Kultur, Stiftung Herzogtum Lauenburg. Kolloquium 16), ISBN 978-3-89911-132-3, S. 49–69, hier S. 62.
  3. Michael Menzel: Die Stiftslehen der Mark (1196–1449). In: Jahrbuch für die Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands 52 (2006), S. 55–88, hier S. 58–63; Lorenz Friedrich Beck: Die Askanier in Brandenburg. Dynastie und Territorialherrschaft. In: Wie die Mark entstand. 850 Jahre Mark Brandenburg. Wünsdorf 2009, S. 324–337, hier S. 333–335.
  4. Heinrich Krabbo (Bearb.): Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Zweite Lieferung. Leipzig 1911, S. 105, Nr. 512 (Digitalisat) nach Augustin Theiner (Hrsg.): Vetera monumenta Slavorum Meridionalium historiam illustrantia. Band 1. Rom 1863, S. 49, Nr. 81 (Digitalisat).
  5. Chronica principum Saxoniae ampliata, ed. Oswald Holder-Egger (Monumenta Germaniae Historica. Scriptores 30), Hannover 1896, S. 32 (Digitalisat); Johannes Schultze: Die Mark Brandenburg. Band 1. Berlin 1961, S. 111 legt sich, anders als Heinrich Krabbo (Bearb.): Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Zweite Lieferung. Leipzig 1911, S. 109, Nr. 526, nicht auf ein bestimmtes Schönwalde fest.
  6. A. C. F. Koch (Hrsg.): Oorkondenboek van Holland en Zeeland tot 1299. Band 1. ’s-Gravenhage 1970, S. 453–455, Nr. 273–274 (Digitalisat); Heinrich Krabbo (Bearb.): Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Zweite Lieferung. Leipzig 1911, S. 110, Nr. 530 (Digitalisat).
  7. Dagegen: Georg Sello: Chronica Marchionum Brandenburgensium. Nach einer Handschrift der Trierer Stadtbibliothek und den Excerpten des Pulkawa. In: Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Geschichte 1 (1888), S. 111–180, hier S. 136, Anm. 10) (Digitalisat).