Adalbert Heuffler von Rasen und Hohenbühel

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Abt Adalbert Heuffler
Wappen des Abtes Adalbert an der Orgel von Frauenberg

Adalbert Heuffler von Rasen und Hohenbühel, OSB (* 26. November 1631 in Castelfondo in Tirol; † 17. Mai 1696 in Admont), war ein salzburgischer römisch-katholischer Geistlicher und von 1675 bis 1696 Abt der Benediktinerabtei St. Blasius zu Admont.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wallfahrtskirche Frauenberg
Der Admonter Weihnachtsornat

Adalbert Heuffler von Rasen und Hohenbühel entstammte dem Tiroler Adelsgeschlecht Hohenbühel. Er war der Sohn des Pflegers von Schloss und Herrschaft Castelfondo Jakob Heuffler von Rasen, sein Taufname lautete Franz.[1] Nach seiner Ausbildung am Stiftsgymnasium Admont 1648 trat er unter dem Ordensnamen Adalbert in das Stift ein. Seine weiteren Studien absolvierte er an der Jesuitenuniversität Graz. Anschließend ging er nach Rom an das Germanicum, wo er 1657 zum Doktor der Theologie promoviert wurde. Nach seiner Rückkehr wurde er zunächst 1658 zum Kellermeister des Stifts ernannt, bis zum Jahr 1669 diente er als Professor, Dekan und Prokanzler an der Benediktineruniversität Salzburg. 1675 schließlich wurde Adalbert Heuffler von Rasen und Hohenbühel zum Abt des Stiftes Admont gewählt.

1680 wurde Abt Adalbert zum Visitator des Chorherrenstifts Rottenmann berufen, um den schwelenden Streit zwischen Propst und Kapitel zu schlichten und die Finanzen des Stifts zu ordnen. Während des Türkenkriegs 1683 übernahm er Aufgaben der militärischen Landesverteidigung, wobei er bey dem jüngsten Türkhenauflauff dem Landte Steyer guette Dienst gelaist habe. Obgleich Abt Adalbert in seiner Wahlkapitulation versprechen musste, „dass er ohne Zustimmung des Kapitels keine Baulichkeiten aufführen und keine Schenkungen machen durfte“, galt sein Hauptinteresse der Bau- und Kunstförderung. 1676 erwarb er für das Stift Admont die Wallfahrtskirche Maria Altötting in Winklern. Vor allem die Wallfahrtskirche Frauenberg an der Enns erhielt durch ihn ihr heutiges Aussehen, indem er ab 1682 das Langhaus durch den Passauer Baumeister Carlo Antonio Carlone barock umgestalten ließ. Am 2. Juli 1687 erfolgte die Weihe des umgestalteten Kirchengebäudes, vor dessen Hauptaltar er seine letzte Ruhestätte fand.

Im Auftrag von Abt Adalbert schuf der Admonter Seidensticker Benno Haan zahlreiche barocke Paramente, so 1680 als sein Hauptwerk den sogenannten Weihnachtsornat.[2]

Das Wappen Abt Adalberts stellte drei Zypressen – „eigentlich drei mit Klee besteckte Häufelstangen (Kleehifel)“[3] – dar. Dieses Wappenbild nahm Pater Hieronymus Jahrvogel im Sinne barocker Rhetorik zum Gegenstand seiner Leichenpredigt beim Begräbnis des Abts am 4. Juni 1696: Von dem Zedernbaum des Berges Libani spricht der gecrönte Prophet (David): Die Zedernbäum Libani, die er gepflantzet, Allda werden die Spatzen nisten. … Was der Prophet von dem Zedernbau Libani gesprochen, das kann ich mit bestem Fug sagen von dem Zipreßbaum, nemblichen von unserm gottselig ruhenden Herrn Prälaten. ... Der Zipreßbaum ist von Natur hoch, vöst und keiner Fäulle unterworffen, auch starck, so keiner Last unterlieget, darumb werden in denen Kirchen und Gebäuen die Säulen aus Zipreß gemacht, neben dem gibt der Zipreßbaum einen angenemben Geruch von sich. Ein solcher Zipreßbaum war unser gottseeliger Herr Prälat, massen sein Gemüth durch stete Contemplation sich allzeit empor in die Höhe der himmlischen Dinge erhoben …[4]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jakob Wichner: Geschichte des Benediktinerstiftes Admont vom Jahre 1466 bis auf die neueste Zeit. Graz 1880, S. 310–323 digitalisat
  • Rudolf List: Stift Admont 1074–1974. Festschrift zur Neunhundertjahrfeier. Oberösterreichischer Landesverlag, Ried im Innkreis 1974, S. 294–308.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser: zugleich Adelsmatrikel der im Ehrenschutzbunde des Deutschen Adels vereinigten Verbande. Julius Perthes, 1866 (google.com [abgerufen am 24. April 2022]).
  2. Christl Eger: Historischer Paramentenbestand im Benediktinerstift Admont. Ein erhaltenswertes Kulturgut von hoher Güte. In: Michael Braunsteiner, Heimo Kaindl (Hrsg.): Historische Textilien aus dem Sakralbereich. Bedeutung und Nutzung. Erforschung und Konservierung. (Schriften zur Kunst- und Kulturgeschichte des Benediktinerstiftes Admont, Band VII). Admont, Graz 1998, S. 55–60.
  3. List, Stift Admont 1974, S. 294.
  4. P. Hieronymus Jahrvogel: Ein Zipreßbaum Adalbertus. In: Martin Petritsch und Johann Tomaschek (Hrsg.): Admont. Ein heimatgeschichtliches Lesebuch. Admont 1993, S. 75–77.
VorgängerAmtNachfolger
Raimund von RehlingAbt von Admont
16751696
Gottfried III. Gold von Lampoding