Adam Jäger

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Adam Jäger war ein Bergvogt im Fürstentum Pfalz-Zweibrücken unter Johann I. (Pfalz-Zweibrücken). Der Ort Jaegerthal in den Vogesen ist nach ihm benannt.

Jaegerthal im Elsass

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herzog Johann I. beauftragte Adam Jäger, Bergvogt aus Innsbruck, nach Eisenerz zu suchen, er wurde 1579 bei Nothweiler fündig.[1] Auch Herzog Friedrich I von Württemberg beauftragte Jäger Ende des 16. Jahrhunderts, alte Bergwerke im Schwarzwald bei Bulach in der Nähe von Calw, zu untersuchen, ob sich der weitere Abbau lohnte.[2] Um 1595 kaufte Adam Jäger die Mühle Wegelnburg.[3] 1600 verkaufte er die Mühle als Erblehen an Bernhard Falk von Falkenstein, aus einem Wasgauer Adelsgeschlecht.[4] Im Jahr 1602 gründete er die Eisenschmelze im Schwarzbachtal bei Windstein. 1612 ging Jaegerthal an die Herren von Schwarzerden in Weißenburg über. Um diese Zeit ist ein Schwarzerden oder Melanchthoronum in Weißenburg nachweisbar, der aus Bretten eingewandert war und offensichtlich zur Familie des Reformator Philipp Melanchthon gehörte.[5] Im Dreißigjährigen Krieg 1631, wurde Jaegerthal von schwedischen Truppen größtenteils zerstört.[6] 1672 gab der Graf von Hanau Jaegerthal an einen gewissen Ensinger, von dem es Johann Dietrich 1684 kaufte.[7][8] 1690 erhielt Johann Dietrich das Land als ewiges Lehen vom Graf von Hanau.[9] Der Ort wurde in der Zwischenzeit nach Adam Jäger Jaegerthal benannt. Dieses Eisenwerk ist die Wiege der De Dietrich Firmengruppe. Der Ort war gut gewählt: in der Nähe gab es Eisenerzvorkommen, die Wälder lieferten die Holzkohle zum Verhütten, der Schwarzbach die Wasserkraft für Gesteinsmühlen, Gebläse der Hochöfen und für die Hammerwerke zum Bearbeiten des Eisens.

Wappen der Familie De Dietrich, die beiden Jagdhörner stehen für den Namen Jäger

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Grube zu den Heiligen Drei Königen. In: Offizielle Webseite der Gemeinde Nothweiler. 2020, abgerufen am 25. Januar 2022.
  2. Mathilde Schnürlen: Geschichte des württembergischen Kupfer- und Silbererzbergbaus. W. Kohlhammer, Stuttgart 1921, S. 52.
  3. Ute Helbling: Die historische Falkenmühle. Falkenmühle Bundenthal, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2021; abgerufen am 31. Januar 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.falkenmuehle.eu
  4. Peter Müller-Helbling: Die Wegelnburg und ihre Mühle. Abgerufen am 31. Januar 2022.
  5. Martini Zeilleri: Itinerarii Germaniae Continuation. 1640, abgerufen am 2. Februar 2022.
  6. Jaegerthal. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 31. Januar 2022.
  7. Archives Départementale Anterieures a 1790. Archives Civiles, 1863, abgerufen am 25. Januar 2022 (französisch).
  8. Jaegerthal. In: GenWiki. 2014, abgerufen am 25. Januar 2022.
  9. Philippe Frederic de Dietrich: Description des Gîtes de minerai. 1800, abgerufen am 31. Januar 2022.