Adolf Kottmeier

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Adolf Kottmeier

Adolf Wilhelm August Kottmeier (* 22. Juli 1822 in Lamstedt; † 8. Januar 1905 in Buxtehude) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pastor und Gründer sowie erster Leiter der heutigen Rotenburger Werke der Inneren Mission.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kottmeier kam als Sohn des Pfarrers August Julius Friedrich Kottmeier (1794–1871) und dessen Ehefrau Wilhelmine Elise (Minna) geb. Jäger (1803–1881), einer Nachfahrin des Johann Hinrich Pratje, in Lamstedt zur Welt. Erzogen wurde er von seinem Großvater Adolph Georg Kottmeier. In Bremen und Stade besuchte er das Gymnasium.

Nach seinem Studium der Theologie in Halle, Berlin und Göttingen etablierte er eine höhere Knabenschule in Scharmbeck, ehe er im Jahr 1851 Konrektor und bald darauf Rektor der höheren Bürgerschule in Buxtehude wurde. In Zeven war er von 1862 bis 1874 Pfarrer, wo er die Renovierung der St.-Viti-Kirche erwirkte.

Anschließend ging Kottmeier als Superintendent nach Rotenburg (Wümme), wo er das noch heute existierende Gebäude der Superintendentur bewohnte.[1] Nachdem er auf ein epileptisches Kind aufmerksam wurde, gründete er mit weiteren Männern der Gemeinde einen „Verein zur Pflege Epileptischer“, aus dem 1880 eine Einrichtung entstand, die heutigen Rotenburger Werke der Inneren Mission, deren erster Leiter er wurde. Die Werke wuchsen schnell, so dass einige Pfarrer zur Unterstützung in den Ort kamen.[2] Aufgrund der geschaffenen Strukturen gründeten auch die Hamburger Bethesda-Schwestern 1905 ein Mutter- und Krankenhaus, das jetzige Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg, welches bis heute parallel zu den Rotenburger Werken der Inneren Mission besteht.[3]

1897 wurde Kottmeier in den Ruhestand versetzt. Er verbrachte seinen Lebensabend in Buxtehude, wo er am 8. Januar 1905 verstarb. In Rotenburg und Buxtehude sind Straßen nach ihm benannt.

Aus erster Ehe mit Anna Dorothea Wilhelmine geb. Uhlhorn (1829–1856) überlebte die Tochter Martha das Kindesalter (* 1855 in Buxtehude, † 1934 daselbst), aus zweiter Ehe mit Elisabeth geb. Rademacher (1839–1917) die vier Kinder Sophia verh. Fellmer (* 1860 in Buxtehude; † 1947 in Blankenburg (Harz)), Adolf (* 1862 in Zeven; † 1937 in Hildesheim), Frieda verh. Brockmann (* 1870 in Zeven, † 1945 in Hildesheim) und Helene verh. Wischmann (* 1872 in Zeven; † 1959 in Rotenburg), Mutter des Adolf Wischmann.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Irmgard Kottmeier: Adolph Georg Kottmeier (1768–1842), Domprediger zu Bremen: seine Vorfahren und Nachkommen. Degener, Insingen 1984.
  • Ewald Albers, Adalbert Droßbach, Karlheinz Krause: Adolf Wilhelm August Kottmeier (1822–1905). Ein Lehrer und Pastor nimmt sich der Behinderten an. In: Hans-Georg Blank, Bernd Utermöhlen: Heimatliches Buxtehude, Bd. 5. Heimatverein, Buxtehude 1997.
  • Inke Wegener: Zwischen Mut und Demut. Die weibliche Diakonie am Beispiel Elise Averdiecks. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2004. S. 566ff.
  • Uwe Kaminsky: Über Leben in der christlichen Kolonie. Das Diakonissen-Mutterhaus Rotenburg, die Rotenburger Anstalten der Inneren Mission und die Rolle ihrer Vorsteher 1905 – 1955. Edition Falkenberg, Rotenburg Wümme 2016, Online-pdf-Text.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Website des Familienverbandes Kottmeier

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Superintendentur auf der Webseite der Gemeinde Rotenburg
  2. Eintragung Geschichtsüberblick auf der Webseite der Rotenburger Werke
  3. Träger & Förder mit einem kurzen Geschichtsabriss (Memento vom 18. November 2015 im Internet Archive) auf der Webseite des Agaplesion Diakonieklinikums