Adolf von Schaden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Adolf von Schaden (* 18. Mai 1791 in Marktoberdorf[1]; † 30. Mai 1840 in München; auch Johann Nepomuk Adolf von Schaden sowie Adolph von Schaden) war ein deutscher Schriftsteller, Maler und Journalist sowie Offizier.[2]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Offizier[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf von Schaden wurde in Marktoberdorf als Sohn des kurfürstlich-trierschen und fürstbischöflich-augsburgischen Hofraths und Pflegeverwalters von Schaden geboren. Er verlor früh seine Eltern, besuchte das Gymnasium in Dillingen an der Donau und meldete sich 1806 als Freiwilliger zur bayerischen Artillerie. Eine schwere Unfallverletzung durch Pferdetritte im Jahr 1806, von der er sich erst zwei Jahre danach einigermaßen erholte, unterbrach seine Militärkarriere. Er arbeitete in dieser Zeit im Zivildienst in der damaligen königlichen Ministerialsection der Stiftungen und Communen in München. Wieder beim Militär, brachte er es zum Inspectionsofficier und Adjutant im königlichen Cadettencorps und schließlich zum Platzadjutant[3] in Lindau und Kempten. 1815 war er Adjutant des Hauptreserveparkes der bairischen Armee in Frankreich und schied nach Beendigung des Krieges im Rang eines Oberleutnants aus dem Militärdienst aus.[4]

Schriftsteller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf von Schaden nahm als Gasthörer an Vorlesungen von Hochschulen in Leipzig und Berlin teil und versuchte sich dann als Bühnenautor. Seine Dramen Theodor Körner’s Tod (1817), Schill oder die Bestürmung Stralsunds (1818), Aurelius Kommodus und die Königin von Saba (1823), Das Requiem oder Mozarts Tod (1823), Die beiden Dorotheen (1824) wurden jedoch nie aufgeführt. Die Fachwelt nimmt an, dass die beiden Parodien Grillparzer’scher Stücke Die Ahnfrau (1819) und Die moderne Sappho (1819) auch gar nicht dazu bestimmt waren.

In den Jahren 1821 bis 1822 wechselte sein Aufenthalt zwischen Dresden, Prag und Wien. Schließlich blieb er dauerhaft in München und arbeitete vorübergehend in der zivilen Verwaltung, war dann aber hauptsächlich als Schriftsteller dort tätig.

Er bemühte sich, mit Romanen seinem Vorbild Julius von Voß (1768–1832) nachzueifern. Der ebenfalls aus einer adligen Familie stammende Voß hatte wie Schaden eine militärische Karriere begonnen, war aber enttäuscht ausgeschieden und hatte sich als erfolgreicher Schriftsteller etabliert. Sie verfassten einige gemeinsame Arbeiten, bevor von Schaden dieses Genre mangels ausreichendem Talent aufgeben musste.

Schließlich beschäftigte er sich mit ganzer Kraft und Erfolg mit dem Verfassen von Reisehandbüchern, topographischen, statistischen und historischen Werken.[4] Hierbei ist auf die fruchtbare Zusammenarbeit mit dem bayerischen Lithographen Gustav Kraus, dem „Bildberichterstatters der Biedermeierzeit“ (Eugen Roth), hinzuweisen, der ab 1825 zu den Reiseführern von Adolph von Schaden Bilder mit topografische Genauigkeit mit künstlerischer Qualität beisteuerte.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hieß bis 1898 Oberdorf
  2. laut DNB-Katalog
  3. Adjutant des Platzmajors, d. h. des Offiziers, der für den Kommandanten einer Festung oder größeren Garnison den Garnisons- und Wachdienst zu regeln hatte
  4. a b siehe Franz Brümmer: Schaden, Adolf von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 495 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]