Adolf zu Ysenburg-Büdingen

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Porträt von Adolf II. Fürst zu Ysenburg und Büdingen in Wächtersbach
Porträt von Adolf II. Fürst zu Ysenburg und Büdingen in Wächtersbach

Adolf Graf zu Ysenburg-Büdingen (* 26. Juli 1795 in Wächtersbach; † 22. August 1859 in Frankfurt am Main) war als Standesherr Mitglied der Ersten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen und der Kurhessischen Ständeversammlung.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Herkunft und Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf zu Ysenburg-Büdingen wurde als Sohn des Grafen Ludwig Maximilian zu Ysenburg und Büdingen (1741–1805) und dessen Gemahlin Gräfin Auguste zu Sayn-Wittgenstein (1763–1800) geboren. Sein Bruder Ludwig Maximilian (1791–1821) war Standesherr und Abgeordneter. Am 14. Oktober 1823 heiratete Adolf in Philippseich die Gräfin Luise Charlotte Philippine zu Ysenburg und Büdingen (1798–1877, Tochter des Grafen Heinrich Ferdinand zu Ysenburg-Büdingen und Gräfin Amalie Isabelle zu Bentheim-Tecklenburg-Rheda). Aus der Ehe ging der Sohn Ferdinand (1824–1903) hervor.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Adolf zu Ysenburg-Büdingen war beim Tod des Vaters erst 10 Jahre alt und kam daher gemeinsam mit seinem Bruder an den Hof von Carl von Isenburg-Birstein nach Offenbach. Danach besuchte er das Gymnasium in Heidelberg und dann bis 1813 in Gotha. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig reiste er nach Frankfurt am Main, wo er vom Kaiser eine Offiziersstelle im Regiment Hessen-Homburg angeboten bekam. In der Schlacht bei Lodi wurde er durch einen Brustschuss verletzt und entging dem Tod nur durch den Umstand, dass der Schuss durch ein Notizbuch in der Brusttasche aufgehalten wurde. An den Folgen der Verletzung litt er sein Leben lang.

Nach dem Tod seines älteren Bruders übernahm er 1821 die Standesherrschaft mit der auch ein Sitz in der Ersten Kammer des Landtags des Großherzogtums Hessen verbunden war. Am 9. Oktober 1847 verzichtete er aus gesundheitlichen Gründen und machte damit einen Platz im Parlament für seinen Sohn frei.

1831 war er Mitglied der Kurhessischen Ständeversammlung, die sich nach den Unruhen der Jahre 1830/1831 zum Zwecke der Verabschiedung einer Verfassung gebildet und bis zur Annexion Hessens durch Preußen Bestand hatte.

Am 8. Juni 1832 gründete Adolf II., zusammen mit 6 weiteren Teilhabern, eine Steingutfabrik in Weilers, die Waechtersbacher Keramik. Die Produktion des jungen Unternehmens wurde zum 1. Januar 1834 nach Schlierbach verlegt und dort im Laufe der Jahre systematisch ausgebaut. 1857 ging die Fabrik ganz „in den Besitz des Fürsten von Ysenburg-Wächtersbach über“[1].

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 422.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 1013.
  • Gustav Simon (Historiker)|Gustav Simon: Die Geschichte des reichsständischen Hauses Ysenburg und Büdingen, Band 2, 1865, S. 402 ff., Digitalisat

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Adolf zu Ysenburg-Büdingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. A. Amend und E. Lerch: „Von der Wächtersbach Steingutfabrik in Schlierbach“, Heimatbuch des Kreises Gelnhausen, von Martin Schäfer, Hrsg. Kreisverwaltung Gelnhausen, 1950, S. 7.