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Affric-Beauly-Kraftwerke

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Affric-Beauly-Kraftwerke
Lage
Affric-Beauly-Kraftwerke (Highland)
Affric-Beauly-Kraftwerke (Highland)
Koordinaten 57° 21′ 39″ N, 5° 0′ 3″ W
Land Highland, Schottland
Ort Beauly
Gewässer Zuflüsse des Beauly Rivers
Daten
Typ Kraftwerksverbund von Speicher- und Laufwasserkraftwerken
Primärenergie Wasser
Leistung 168,4 MW
Eigentümer SSE
Projektbeginn 1946
Betriebsaufnahme 1952
Eingespeiste Energie pro Jahr 531 GWh
Website sse.com
f2

Die Affric-Beauly-Kraftwerke, englisch Affric-Beauly hydro-electric power scheme, sind ein System von Wasserkraftwerken in den westlichen Highlands von Schottland, etwa 45 km südwestlich von Inverness. Die Kraftwerke werden von Scottish and Southern Energy (SSE) betrieben. Der größte Stausee des Systems ist der Loch Mullardoch.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Osthänge der westlichen Highlands werden von Nebenflüssen des River Beauly entwässert. Bereits 1918 wurde die mögliche Nutzung der Wasserkraft in diesem Gebiet diskutiert, es dauert aber bis 1946[1] bis die Pläne zum Mullardoch–Fasnakyle–Affric-Projekt veröffentlicht wurden, dem südlichen Teil des Gesamtprojektes. Als erstes wurde die Nutzung des Wassers im Glen Affric und Glen Cannich angegangen, weil dadurch auch Überschwemmungen im Strathglass vermieden werden konnten. In jedem der beiden Täler wurde eine Talsperre gebaut, sodass die beiden Stauseen Loch Mullardoch und Loch Beinn a’ Mheadhoin entstanden. Die dazu gehörende Zentrale Fasnakyle westlich von Cannich nahm 1952 den Betrieb auf.

Nördlich des Mullardoch–Fasnakyle–Affric-Projektes entstanden die Strathfarrar- und Kilmorack-Kraftwerke, englisch Strathfarrar and Kilmorack hydro-electric power scheme. Der Kopfspeicher dieser Kraftwerksgruppe ist der 1962 fertiggestellte Loch Monar. Sein Wasser wird in der Kavernenzentrale Deanie verarbeitet, bevor es in den Stausee Loch Beannacharan fließt. Von dort wird das Wasser dem Kavernenkraftwerk Culligran zugeführt – eines der wenigen Kraftwerke, in dem eine Diagonalturbine großer Leistung installiert ist. Das Wasser wird an den River Farrar abgegeben, der nach dem Zufluss vom River Glass zum River Beauly wird. Dieser Fluss wird durch die beiden Kraftwerke Aigas und Kilmorack genutzt.

Technik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mullardoch–Fasnakyle–Affric-Projekt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wasser wird vom Loch Mullardoch durch einen 4,8 km langen Überleitungsstollen[2] dem Loch Beinn a’ Mheadhoin zugeführt, wobei es bei Eintritt in den Stollen von einem Kleinwasserkraft mit einer Francis-Turbine genutzt wird. Vom Loch Beinn a’ Mheadhoin, dessen Wasserspiegel möglichst konstant gehalten wird, fließt das Wasser durch einen 3,8 km langen Zulaufstollen und einen 104 m langen Druckschacht in die Zentrale Fasnakyle.[3] Dort sind drei Francis-Turbinen mit einer Leistung von je 23 MW aufgestellt. Das Unterwasser fließt in den River Glass und von dort in den River Beauly, der auch von dem nördlichen Teil der Gesamtanlage, den Strathfarrar- und Kilmorack-Kraftwerken genutzt wird.[4]

Strathfarrar- und Kilmorack-Kraftwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Loch Monar ist einer der wenigen Stauseen im Großbritannien mit einer Bogenstaumauer. Das Wasser aus dem See wird über einen neun Kilometer langen Zulaufstollen dem Kavernenkraftwerk Deanie zugeführt, das sich am Westende des Loch Beannacharan befindet. Ein weiterer Zulaufstollen leitet das Wasser des Loch Beannacharan der Kavernenkraftwerk Culligran zugeführt, die sich unterhalb der Wasserfälle des River Farrar befinden und das Wasser in diesen Fluss abgibt.[4]

Der River Farrar und der River Glass vereinigen sich zum River Beauly, der bei Aigas und bei Kilmorack durch eine Schlucht fließt, wobei beide Schluchten aufgestaut sind und die Wasserkraft mit einem in die Staumauer integrierten Flusskraftwerk genutzt wird.[4]

Aufstellung der Zentralen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zentrale Lage Tal Inbetrieb-nahme el. Leistungin MW Pelton-Turbinen Maximale Rohfallhöhe

in m[5]

Jahresproduktion in Millionen kWh
Mullardoch 57° 20′ 3,7″ N, 4° 57′ 18,5″ W Glen Cannich 1955 2.4 1 Francis-Turbine 27 8
Fasnakyle 57° 19′ 33,6″ N, 4° 47′ 39,1″ W Glen Affric 1951 76,5 3 Francis-Turbine 159 254
Deanie 57° 24′ 26,8″ N, 4° 50′ 39,5″ W Glen Strathfarrar 1963 38 2 Francis-Turbine 113 92
Culligran 57° 25′ 31,6″ N, 4° 42′ 9,4″ W Glen Strathfarrar 1962 19 1 Dériaz-Turbine 60 59
Aigas 57° 27′ 26,8″ N, 4° 32′ 42″ W River Beauly 1962 20 2 Kaplan-Turbinen 18 60
Kilmorack 57° 27′ 47,6″ N, 4° 30′ 43,6″ W River Beauly 1962 20 2 Kaplan-Turbinen 17 58

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Affric-Beauly-Kraftwerke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Eintrag zu Mullardoch Dam in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch)
  2. Eintrag zu Loch Mullardoch Tunnel in Canmore, der Datenbank von Historic Environment Scotland (englisch)
  3. Charles Simeons: Hydro-Power: The Use of Water as an Alternative Source of Energy. Elsevier, 2014, ISBN 978-1-4831-4561-7, S. 303 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. a b c SSE (Hrsg.): Power from the Glens. Affric/Beauly, S. 13 (sse.com [PDF]).
  5. Eidg. Amt für Wasserwirtschaft (Hrsg.): Statistik der Wasserkraftanlagen in der Schweiz. 1. Januar 1973.