Ahnengau

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Geographische Lage des „Ahnengaus“ in der Ostmark.

Der Ahnengau (auch Ahnengau des Führers) war in der Zeit des Nationalsozialismus eine Bezeichnung für das Bundesland Niederösterreich, das seit dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich den Namen „Niederdonau“ trug. Der Grund hierfür war, dass die Familie Hitler, insbesondere Adolf Hitlers Vater Alois Hitler, ursprünglich aus Döllersheim (heute Pölla) und seine Mutter Klara Hitler aus Spital im Waldviertel stammten. Nationalsozialisten pflanzten Hitler-Eichen, die Gemeinde Großpoppen verlieh als erste Österreichs Adolf Hitler die Ehrenbürgerwürde.

Allerdings wurden die Einwohner von Döllersheim und etlichen weiteren Siedlungen zwischen 1938 und 1941 aus ihrer Heimat vertrieben, da die deutsche Wehrmacht einen großen Truppenübungsplatz auf dem Gebiet anlegte, den heute noch bestehenden Truppenübungsplatz Allentsteig.[1][2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Gaupresseamt Niederdonau der NSDAP (Hrsg.): Niederdonau, Ahnengau des Führers. Schriftenreihe für Heimat und Volk, St. Pöltner Zeitungs-Verlags-Ges.m.b.H., 1941–1943.
  • Werner Maser: Adolf Hitler: Legende – Mythos – Wirklichkeit. Naumann & Göbel, 1971.
  • Walter Mayr: Der Führer, mein Onkel. Der Spiegel, 8. Juli 2001 (PDF).
  • Ernst Langthaler: „Entschuldung“ und „Aufbau“ im „Ahnengau“. Nationalsozialistische Agrarkreditpolitik im Reichsgau Niederdonau 1938–1945. In: Willibald Rosner, Reinelde Motz-Linhart (Hrsg.): Forschungen zur NS-Zeit in Niederösterreich 1938–1945. St. Pölten 2007, S. 151–182.
  • Norman Mailer: Das Schloss im Wald. Langen Müller, München 2007, ISBN 978-3-7844-3104-8.[3]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Julia Mang: Döllersheim – der Ort existiert so nicht mehr – sie mussten weg und dürfen bis heute nicht wieder zurück. Regional Medien Austria, 27. Oktober 2016.
  2. Michael Windisch: Der Ort, den Hitler verschwinden ließ. Der Standard, 30. August 2022.
  3. Norman Mailer: Hitler als Zögling des Teufels. Focus, 13. November 2013.