Akaflieg Darmstadt D 22

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Akaflieg Darmstadt D 22

Die D 22 a während des Europarundflugs von 1932
Typ Sportflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Akaflieg Darmstadt
Erstflug 1931
Stückzahl 2

Die Akaflieg Darmstadt D 22 ist ein deutsches Sportflugzeug der Akademischen Fliegergruppe der Technischen Hochschule Darmstadt aus den 1930er Jahren.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die D 22 ist eine direkte Weiterentwicklung der D 18 von 1929 und wie diese ein Entwurf von Friedrich Fecher. Die Doppeldeckeranordnung mit den stark gestaffelten Ober- und Unterflügeln wurde beibehalten, wobei aber die Befestigung der oberen Tragfläche verstärkt wurde und ein Hauptfahrwerk mit Druckgummifederung und anderen Reifen verwendet wurden. Der Prototyp absolvierte 1931 den Erstflug. Er erhielt als Antrieb einen mit hängenden Zylindern ausgestatteten Gipsy-III-Motor und war für Vergleichsflüge in England vorgesehen, weshalb er auch das britische Kennzeichen G–ABPX erhielt. Noch vor der Überführung wurde er jedoch bei einer missglückten Landung irreparabel beschädigt.

Im Anschluss entstand noch ein weiteres Exemplar, das für den Europarundflug von 1932 vorgesehen war. Es erhielt ein einheimisches Triebwerk As 8 R und die Bezeichnung D 22 a. Kurz vor Beginn des Wettbewerbs erhielt es im August 1932 die Zulassung als D–2222[1] und ging mit der Wettbewerbskennung B 8 an den Start. Wie bei ihrer Vorgängerin D 18 verlief das Treffen für die D 22 recht enttäuschend. Zwar erreichte sie auf dem Streckenflug durch mehrere europäische Länder hinter den als Favoriten gestarteten He 64 mit 205 km/h die schnellste Durchschnittsgeschwindigkeit, doch kam sie in der Endwertung nur auf den 17. Platz. Anschließend wurde sie noch mehrere Jahre bei der Akaflieg Darmstadt geflogen, zuletzt als D–EQIN, bis sie im März 1935 abstürzte, wobei der Flugzeugführer Biedermann ums Leben kam.

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die D 22 a mit beigeklappten Tragflächen

Die D 22 ist ein freitragender Doppeldecker in Holzbauweise mit extrem zueinander versetzten, einholmigen Ober- und Unterflügeln gleicher Spannweite und trapezförmigen Umrissen. Die Staffelung beträgt 1,10 m. Zur platzsparenden Unterbringung sind die Tragflächen seitlich am Rumpf anklappbar gestaltet. Querruder befinden sich sowohl in den unteren als auch oberen Tragflächen, Landeklappen sind nicht vorhanden. Das Leitwerk in Normalbauweise ist ebenfalls aus Holz. Die D 22 besitzt ein Radfahrwerk mit gummigefederten, nicht durch eine Achse verbundenen Haupträdern mit 1,40 m Spurbreite, Radbremsen und Hochdruckreifen mit 600 × 100 mm. Am Heck befindet sich ein Schleifsporn.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dreiseitenansicht der D 22 a
Kenngröße Daten (D 22 a)
Besatzung 1–2
Spannweite 7,40 m (2,40 geklappt)
Länge 6,66 m (7,50 m geklappt)
Höhe 2,36 m (2,10 m geklappt)
Flügelfläche 13,0 m²
Flügelstreckung 8,4 (oben und unten)
V-Stellung 2° (oben und unten)
Flächenbelastung 51,5 kg/m²
Leistungsbelastung 4,47 kg/PS
Flächenleistung 11,51 PS/m²
Rüstmasse 370 kg
Zuladung 300 kg
Startmasse 670 kg
Antrieb ein luftgekühlter Vierzylinder-Reihenmotor
mit starrer Zweiblatt-Holzluftschraube (Ø 1,90 m)
Typ Argus As 8 R
Startleistung 150 PS (110 kW)
Kraftstoffvolumen 140 l
Höchstgeschwindigkeit 243 km/h
Reisegeschwindigkeit 210 km/h
Landegeschwindigkeit 67 km/h
Steiggeschwindigkeit 2,0 m/s in Bodennähe
Steigzeit 2,2 min auf 1000 m Höhe (einsitzig)
Dienstgipfelhöhe 6300 m
Reichweite 800 km
Flugdauer 4 h
Start-/Landestrecke 40 m / 90 m

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bruno Lange: Typenhandbuch der deutschen Luftfahrttechnik. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 9. Bernard & Graefe, Koblenz 1986, ISBN 3-7637-5284-6, S. 93.
  • Helmut Schneider: Flugzeug-Typenbuch. Handbuch der deutschen Luftfahrt- und Zubehör-Industrie. Nachdruck der Originalausgabe von 1944. Gondrom, Bindlach 1986, ISBN 3-8112-0484-X, S. 102/103.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Darmstadt D-22 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Karl Ries: Recherchen zur Deutschen Luftfahrtrolle. Teil 1: 1919–1934. Dieter Hoffmann, Mainz 1977, ISBN 3-87341-022-2, S. 156.