Akjoujt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Akjoujt
أكجوجت

Rastplatz und Ladengeschäft an der Hauptstraße
Staat: Mauretanien Mauretanien
Region: Inchiri
Departement: Akjoujt
Koordinaten: 19° 45′ N, 14° 23′ WKoordinaten: 19° 45′ N, 14° 23′ W
Höhe: 117 Meter ü.d.M.
Zeitzone: GMT (UTC±0)
Akjoujt (Mauretanien)
Akjoujt (Mauretanien)
Akjoujt

Akjoujt, arabisch أكجوجت, DMG Akǧauǧat, früher Fort Repoux, ist der Hauptort und zugleich die einzige Kleinstadt in der Verwaltungsregion Inchiri in Mauretanien. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden bei der zu diesem Zweck angelegten Siedlung zunächst Kupfer und später auch Gold abgebaut.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Akjoujt liegt auf etwa 120 Meter Meereshöhe in einer flachen, festen und nahezu vegetationslosen Sandebene, die zum westlichen Teil der Sahara gehört. Der Ort ist von einigen bis zu 500 Meter hohen kegelförmigen Inselbergen (Guelb) umgeben. Als einzige Station an der Asphaltstraße zwischen Atar, das 195 Kilometer nordöstlich liegt, und der Landeshauptstadt Nouakchott, 256 Kilometer südwestlich, dient Akjoujt als Rastplatz für Durchreisende. Die Straße verläuft in Hauptrichtung mehrerer aufeinanderfolgender Hügelketten zu beiden Seiten der Ebene. Fossiles Wasser, das in 90 Meter Tiefe in der etwa 110 Kilometer südwestlich gelegenen Oase Benichab vorhanden ist, versorgt über eine Leitung Akjoujt mit Trinkwasser. Die Tagestemperaturen steigen im Juni, kurz vor der sommerlichen Regenzeit auf 45 bis 50 °C, nur um den Jahreswechsel bleiben die Höchstwerte tagsüber knapp unter 30 °C.

Bergbau und Ortsbild[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Kupfervorkommen des Gebietes waren bereits im Mittelalter bekannt, 1940 wurden sie von Geologen entdeckt. Während der französischen Kolonialzeit lag hier eine Fort Repoux genannte Garnison. Eine Siedlung wurde 1970 gegründet, als die Bergbaugesellschaft Société Minière de Mauritanie (SOMIMA) in der unmittelbaren Nähe mit dem Abbau der einzigen Kupfererzvorkommen des Landes begann. Eine Kupfermine befindet sich am Guelb Moghrein, einem Hügel fünf Kilometer nördlich des Ortes. 1975 wurde die Firma verstaatlicht, wegen fehlender Rentabilität wurde der Abbau im Mai 1978 jedoch eingestellt und ein Teil der Bewohner wanderte ab. Ein Grund dafür war der seit 1974 stetig gesunkene Kupferpreis auf dem Weltmarkt.

Übliches Baumaterial der einfachen Häuser sind an der Baustelle hergestellte Zementhohlblocksteine

Später versuchten andere Firmen, den Erzabbau zu reaktivieren. Zu diesen gehörte von 1980 bis 1983 die Société Arabe des Mines de Inchiri (SAMIN) ohne Produktionsergebnis. Zwischen 1992 und 1996 schürfte ein Unternehmen (das MORAK-Consortium bestehend aus SAMIN, General Gold Resources NL und der International Finance Corporation IFC) im alten Kupferabbaugebiet nach Gold.

Einen neuen Anlauf unternimmt seit 2004/2005 die kanadische Firma First Quantum Minerals, die eine Konzession erwarb, um in den Minen zugleich Kupfer und Gold abzubauen.[1] Das Guelb Moghrein-Erz hatte 2009 einen Kupferanteil von 1,6 Prozent. In diesem Jahr betrug die Ausbeute 36.608 Tonnen Kupfer und 93.352 Unzen Gold. Dafür mussten 2,74 Millionen Tonnen Erz mit der dreifachen Menge Abraum gefördert werden. Im Dezember 2009 schätzte das Unternehmen die verbleibende Abbauzeit auf 7 ½ Jahre.[2]

Die Volkszählung 2000 ergab eine Einwohnerzahl von 7904.[3] Entlang der Hauptstraße gibt es mehrere Tankstellen, einfache Lebensmittelläden und Rastplätze für Durchreisende. Das sind mit Blechdächern überschattete Liegeflächen, die mit Matratzen ausgestattet sind. Hier werden Tee und gegrilltes Fleisch angeboten. Die fast ausschließlich eingeschossigen Wohngebäude mit ein bis zwei Räumen öffnen sich zu einem Innenhof, der von einer hohen Mauer umgeben ist.

Der Flugplatz Akjoujt mit dem IATA-Flughafencode AJJ wird nicht regelmäßig angeflogen.

Söhne und Töchter der Stadt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Akjoujt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anthony G. Pazzanita: Historical Dictionary of Mauritania. 2. Aufl. The Scarecrow Press, Lanham (Maryland)/Toronto/Plymouth 2008, S. 55
  2. Guelb Moghrein Copper-Gold Mine, Mauritania. (Memento vom 13. November 2006 im Internet Archive) First Quantum Minerals Ltd. (PDF; 3,53 MB)
  3. Statistiques Demographiques: Résultats du RGPH 2000 des Wilayas. (Memento vom 9. Dezember 2013 im Internet Archive) République Islamique de Mauritanie