Akscha-Tempel

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Tempel von Akscha in Hieroglyphen
pr
Z1
N5F12C10U21
N35
N5
Per User-maat-Re-setep-en-Re
Pr Wsr-m3ˁt-Rˁ-stp-n-Rˁ
Haus des Ramses
(stark/mächtig ist die Maat des Re,
Erwählter des Re)
[1]
Fragment der Tempelmauer, La-Plata-Museum

Der Akscha-Tempel ist ein altägyptischer Tempel, der im Khartumer Nationalmuseum teilweise wiederaufgebaut wurde.

Der Tempel wurde um 1250 v. Chr. von Ramses II. im äußersten Norden des heutigen Sudans (wenige Kilometer südlich von Faras) auf der Westseite des Nils errichtet. Er war dem „lebenden Abbild des Ramses II. im Nubierland“ und daneben den Göttern Amun und Re geweiht. Auf den Tempelwänden werden mehrfach Opferhandlungen des Königs vor seiner eigenen vergöttlichten Form dargestellt. Gezeigt werden auch die Königssöhne von Kusch, Heqanacht und Mesui, bei der Verehrung des Königsnamens.[2]

Der Standort des Tempels war schlecht gewählt, da er nur wenige Zentimeter über der Hochflut des Nils lag. Dies hatte eine Durchfeuchtung der unteren Wandschichten und die Kristallisation von Salzen an der Gesteinsoberfläche zur Folge, wodurch die Steine im Laufe der Jahrhunderte zermürbt wurden. Außerdem litt der Tempel stark unter Steinraub durch die lokale Bevölkerung. Deswegen war im 20. Jahrhundert kaum mehr etwas von dem Tempel zu sehen. Durch die Ausgrabungen 1963, die infolge des Baus des Assuan-Staudamms initiiert wurden, konnte jedoch der Grundriss des Tempels festgestellt werden. Dabei entdeckte man eine relativ gut erhaltene Tempelwand, die die Westmauer des Pfeilerhofes ist. Darauf ist auf ganzer Länge eine Liste der von Ramses II. beherrschten Fremdvölker gemeißelt. Sie wurde als abbauwürdig erachtet und Archäologen der Universität Ghana zersägten die Wand in einzelne Blöcke, die man anschließend nach Khartum brachte. Dort wurde die Wand im Museumsgarten des Nationalmuseums, geschützt durch einen Pavillon, wieder aufgebaut.

In der Nähe des Tempels wurden Friedhöfe der A-, C- und X-Gruppe entdeckt. Außerdem fand man Teile der Qubanstele und der Stele mit den „Segnungen des Ptah“.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Friedrich W. Hinkel: Auszug aus Nubien. 2. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1983.
  • Eberhard Otto: Akscha. In: Wolfgang Helck (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie (LÄ). Band I, Harrassowitz, Wiesbaden 1975, ISBN 3-447-01670-1, Sp. 118.
  • Auke A. Tadema, Bob Tadema Sporry: Unternehmen Pharao. Die Rettung der ägyptischen Tempel. Lübbe, Bergisch Gladbach 1978, ISBN 3-7857-0213-2 (Originalausgabe: Operatie Farao’s. Egypte’s tempels gered! Fibula-Van Dishoeck, Haarlem 1977, ISBN 90-228-3343-7).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rainer Hannig: Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch: (2800-950 v. Chr.). Teil 1: Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch. von Zabern, Mainz 1995, ISBN 3-8053-1771-9, S. 1141.
  2. a b Eberhard Otto: Akscha. In: Wolfgang Helck (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie. (LÄ). Band I, Wiesbaden 1975, Spalte 118.

Koordinaten: 15° 36′ 23,9″ N, 32° 30′ 28,6″ O