Alex Heskel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Alex Heskel (auch: Alexander) (* 27. Juni 1864 in Kellinghusen; † 28. Juli 1943 in Hamburg) war ein deutscher Lehrer und Historiker.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heskel kam 1864 in Kellinghusen als Sohn des jüdischen Collecteurs Moses Heskel und dessen christlicher Frau Fanny, geborene Rothenbücher, auf die Welt und wurde später getauft.[1] Er besuchte das Katharineum zu Lübeck und das Matthias-Claudius-Gymnasium Hamburg. Im Anschluss studierte er Klassische Sprachen und Germanistik an den Universitäten in Jena, Berlin, Kiel und Marburg. 1891 wurde er an der Universität Kiel promoviert. Während seines Studiums wurde er 1886 Mitglied der Studentenverbindung Salia in Jena. Als diese jedoch 1895 Couleur aufsetzte, trat er zusammen mit weiteren Mitgliedern zur Kartell-Verbindung Holzminda Göttingen[2] über, wodurch das bestehende Kartell beendet wurde.

Nach seinem Studium arbeitete er von 1896 bis 1906 als Oberlehrer an der Realschule auf der Uhlenhorst in Hamburg, dann als Inspektor des höheren Schulwesens und wurde später zum Professor ernannt, bevor er von 1914 bis 1923 Direktor der Behörde für öffentliche Jugendfürsorge in Hamburg wurde.[3]

Er war Mitglied im Verein für Hamburgische Geschichte, schrieb viele Rezensionen, unter anderem in der Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte und veröffentlichte zahlreiche Beiträge, insbesondere mit Bezug zur Geschichte Hamburgs. Während der Zeit des Nationalsozialismus musste er aufgrund seiner Herkunft die Arbeit im Redaktionsausschuss der Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte aufgeben, blieb aber auf Drängen von Hans Nirrnheim Vereinsmitglied.[4] Aus dem Verein für Lübeckische Geschichte trat er hingegen 1935 aus, nachdem dieser einen Arierparagraphen eingeführt hatte.[5]

Er starb 1943 bei einem Bombenangriff auf Hamburg. Am 27. Juni 1944 fand auf dem Ohlsdorfer Friedhof eine Gedenkfeier statt.[6]

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Joist Grolle und Ina Lorenz: Der Ausschluss der jüdischen Mitglieder aus dem Verein für Hamburgische Geschichte. Ein lange beschwiegenes Kapitel der NS-Zeit (Mit biografischem Anhang). In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte Band 93, Hamburg 1997, S. 39–40. [1]
  2. Ernst Elsheimer (Hrsg.): Verzeichnis der Alten Burschenschafter nach dem Stande vom Wintersemester 1927/28. Frankfurt am Main 1928, S. 199.
  3. Uwe Uhlendorff: Geschichte des Jugendamtes. Entwicklungslinien öffentlicher Jugendhilfe 1871 bis 1929. Weinheim 2003, S. 297.
  4. Joist Grolle und Ina Lorenz: Der Ausschluss der jüdischen Mitglieder aus dem Verein für Hamburgische Geschichte. Ein lange beschwiegenes Kapitel der NS-Zeit (Mit biografischem Anhang). In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte Band 93, Hamburg 1997, S. 33. [2]
  5. Blätter für deutsche Landesgeschichte. Band 141/142, München 2006, S. 248.
  6. Joist Grolle und Ina Lorenz: Der Ausschluss der jüdischen Mitglieder aus dem Verein für Hamburgische Geschichte. Ein lange beschwiegenes Kapitel der NS-Zeit (Mit biografischem Anhang). In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte Band 93, Hamburg 1997, S. 49. [3]
  7. Ordentliche Mitgliederversammlung [am 25.3.1935]. In: Hamburgische Geschichts- und Heimatblätter, Bd. 3, 9. Jg., Nr. 1 (Juni 1935), S. 207–213, hier S. 213.