Alexander Höller (Künstler)

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Alexander Höller (* 8. August 1996 in Schweinfurt) ist ein deutscher Künstler. Vorrangig auf Malerei konzentriert, die dem Neo-Expressionismus zuzuordnen ist, betätigt sich Höller auch als Objektkünstler.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander Höller wuchs in Schweinfurt auf und war bereits als Kind künstlerisch aktiv. Der Drang zu malen und damit ein freies Künstlerdasein zu leben, führte dazu, dass er mit 17 Jahren die Schule abbrach; „…nicht, um Künstler zu werden, sondern um Künstler zu sein“.[1][2]

2014 ging er an die Freie Kunstwerkstatt München, um sein Zeichentalent weiter auszubilden; 2015 wurde er schließlich an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg angenommen, wo er unter Thomas Hartmann Freie Malerei studierte.[3] Im Jahr 2018 wechselte Höller an die Akademie der Bildenden Künste München; dort wurde Gregor Hildebrandt sein Lehrer in der Malereiklasse.[4] 2020 erwarb er sein Diplom und wurde kurz darauf von der Kölner Galeristin Martina Kaiser entdeckt und gefördert.[5]

Konnte er bereits als Student auf einige erfolgreiche Ausstellungen, u. a. in Wien und München, zurückblicken, so markierte die Ausstellung „Sturm“ in der Galerie Martina Kaiser im September 2020 seinen Durchbruch.[6] Im Zuge dieser und der 2021 folgenden Ausstellung „Die Stille nach dem Sturm“, ebenfalls in der Galerie Martina Kaiser,[7] wurden die amerikanischen Kunsthändler Robert Casterline und Jordan Goodman auf ihn aufmerksam.[8] Sie ebneten Höller den Weg für seine erste US-Ausstellung „Selfportrait“, die 2021 in Aspen stattfand[9] und 2022 eine One Artist Show auf der Expo Chicago nach sich zog.[10] Im gleichen Jahr widmete ihm der Kunstverein Schweinfurt mit "Expansion" seine erste Museumsausstellung in der Kunsthalle Schweinfurt.[11] Ebenfalls 2022 debütierte er auf der Art Karlsruhe, wo die Galerie Martina Kaiser ihm eine Einzelpräsentation widmete.

Alexander Höller lebt und arbeitet in München und Schweinfurt. Er ist der Sohn von Jürgen Höller.[12]

Werk und Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander Höller zeichnet sich durch einen neo-expressionistischen Stil aus. Sein erster Werkzyklus „Wald“ ist rein abstrakt geprägt und weist dabei Anleihen beim Informel auf. In den vielschichtigen, komplexen Gemälden greift Höller die archaisch gewachsenen Vegetationsmuster von Wäldern und Gehölzen auf und entwirft mit hochfiligranen Verästelungen und undurchdringlichen Netzstrukturen gänzlich abstrahierte Naturansichten, die in ihrem Gestus an die abstrakten Expressionisten um Jackson Pollock, Franz Kline und Cy Twombly erinnern.[13] Gleichzeitig sind sie eine Hommage an den Mythos Deutscher Wald, der von den Malern der Romantik implementiert und im 20. Jahrhundert von Künstlern wie Anselm Kiefer und Georg Baselitz thematisch fortgeführt wurde, die Höller zu seinen Idolen zählt.[14]

Mit seiner zweiten Serie „Der stumme Schrei“ wechselt Höller ins verhalten Figurative und fokussiert einen stark zeichnerischen Duktus.[15] Hier sind es hybride Wesen und kubistisch bis orbikular angerissene Figuren, die dem Betrachter den gestreckten Mittelfinger zeigen. Damit will Höller für die Freiheit des Individuums eintreten, zu dessen Naturrecht es gehören soll, sich fernab gesellschaftlicher Konventionen, überzogener Ansprüche und bigotter Moralvorstellungen auszuleben.[16] Mit den gezielten Fragmentierungen und formelhaft skizzierten Figuren verweist Alexander Höller auf Vorbilder wie Pablo Picasso und Jean-Michel Basquiat,[17] die gleichfalls für die Freiheit der Kunst und die Unabhängigkeit des Geistes eintraten.[18]

Seine Werkreihe „Neuronen“ besteht aus Objekten mit fluoreszierenden Schnüren, die mit ihrer synapsenartigen Struktur gleichsam menschliche Kognition und Naturintelligenz sichtbar machen sollen.

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2017 One World - One Love, Rathausgalerie Schweinfurt
  • 2018 Heart & Emotion, München
  • 2019 Cosmos Ho Gallery, Wien
  • 2020 Cocoon Diplom Ausstellung, Akademie der Bildenden Künste, München
  • 2020 Sturm, Galerie Martina Kaiser, Köln
  • 2021 DC Open, Die Stille nach dem Sturm, Galerie Martina Kaiser, Köln
  • 2021 Galerie Rother „Inkubator“, Crazy Times, Wiesbaden
  • 2021 Galerie Schmalfuss,F*CK THEM, Berlin
  • 2021 Casterline/Goodman, Selfportrait, Aspen USA
  • 2022 Kunsthalle Schweinfurt, EXPANSION, „Kunstsalong“ Schweinfurt
  • 2022 Expo Chicago, One Artist Show, Galerien Casterline/Goodman
  • 2022 Art Karlsruhe, One Artist Show, Galerie Martina Kaiser

Gruppenausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2018 Art Miami, Galerie Benjamin Eck, München
  • 2018 Jahresausstellung Akademie der Bildenden Künste, München
  • 2020 Messe St.Agnes, Gallery Weekend, König Galerie, Berlin
  • 2021 Korea International Art Fair, Seoul

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alexander Höller: The Emotion Artist, Kick-Media AG (Hrsg.), Köln, Texte: Martin Haufs, Yorca Schmidt-Junker, Erscheinungsjahr: 2020
  • Wilfried Dickhoff, Martina Kaiser (Hrsg.): Alexander Höller, STURM, Verlag: wdpress, Berlin, Texte: Yorca Schmidt-Junker, ISBN 978-3-9818181-7-8
  • Kunstverein Schweinfurt e.V. (Hrsg.), Alexander Höller: EXPANSION, Texte: Iris Muffert-König, Dr. Stefan Muffert, Yorca Schmidt-Junker, Schweinfurt, 2022

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nachtcafé - Die Kunst der guten Entscheidung. SWR, 20. Mai 2020, abgerufen am 19. August 2022.
  2. „NACHTCAFÉ: Die Kunst der guten Entscheidung“. SWR, 18. Mai 2020, abgerufen am 19. August 2022.
  3. Frank Lorentz: Mit 17 kam er zu mir und sagte: Ich will im MoMa hängen. In: Welt am Sonntag. 11. August 2020, abgerufen am 19. August 2020.
  4. Michael Eckert: Wunderkind der Kunst. In: Chapeau Magazin. Nr. 03-21. Contentley Media, Hamburg März 2021, S. 75–76.
  5. NR: Aktion in Köln - Künstler zeigt "Der stumme Schrei". In: Kölner Stadtanzeiger Online. 21. Mai 2021, abgerufen am 22. August 2022.
  6. Steffen Krapf: Alexander Höllers Waldserie sorgt für Furore. In: Schweinfurter Tagblatt. Nr. 07. Schweinfurt 11. Januar 2021, S. 10.
  7. mib: Höller und seine verrückte Kunst. In: BILD Zeitung. 7. September 2021, S. 9.
  8. Steffen Krapf: Die USA erhören Höllers Schrei. In: Mainpost. 16. August 2021.
  9. Natascha Gottlieb: Ausstellung in Amerika - Höller Bilder schreien stumm. In: BILD online. 2. August 2021, abgerufen am 22. August 2022.
  10. Robert Casterline, Jordan Goodmann: Expo Chicago. In: casterlinegoodman.com. 7. April 2022, abgerufen am 22. August 2022 (englisch).
  11. Steffen Krapf: Höller kommt in die Kunsthalle. In: Mainpost. Nr. 90, 20. April 2021, S. 27.
  12. Frank Lorentz: Münchner Künstler Alexander Höller präsentiert seine Arbeiten in Köln. In: DIE WELT. 11. August 2020 (welt.de [abgerufen am 4. Oktober 2022]).
  13. Yorca Schmidt-Junker: Alexander Höller - Die Stille nach dem Sturm. In: Wilfried Dickhoff, Martina Kaiser (Hrsg.): STURM. Katalog. wdpress, Berlin 2021, ISBN 978-3-9818181-7-8.
  14. Gabi Czöppan: Explosive Mischung. In: H.O.M.E Magazin. Januar 2021, S. 207.
  15. Tabitha Nagy: Der Pavian-Kopf und das Schloss. In: sueddeutsche.de. 11. April 2022, abgerufen am 22. August 2022.
  16. Yorca Schmidt-Junker: Alexander Höller - Expansion. In: Kunstverein Schweinfurt e.V. (Hrsg.): Expansion. Katalog, Nr. 31. Schweinfurt Januar 2022, S. 17.
  17. The Emotion Artist. In: Ivona Okanik (Hrsg.): HARVEST Magazin. Regensburg Juli 2021.
  18. Paolo Bianchi: Outsidertum am Beispiel Jean-Michel Basquiat. In: Kunstforum. Bild und Seele, Nr. 101, 1989, S. 96–103.