Alexander von Levetzow

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Alexander Carl Ludwig Wilhelm Theodosius von Levetzow (* 27. Dezember 1786 in Hohenwulsch; † 29. Januar 1861 in Kläden) war ein preußischer Domherr, Offizier und Gutsbesitzer.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander von Levetzow entstammte dem märkischen Zweig der mecklenburgischen Adelsfamilie von Levetzow. Er war das dritte Kind und der zweite Sohn von Friedrich von Levetzow († 1801) und dessen Ehefrau Sophie Helene Philippine, geborene von Jeetze († 1817). Sein ältester Bruder Friedrich Carl Ludwig (* 1782), der zweite Ehemann von Ulrike von Levetzows Mutter Amalie von Levetzow, fiel in der Schlacht bei Waterloo.

Schon in jungen Jahren erhielt Alexander von Levetzow je eine Präbende in den Domkapiteln Magdeburg und Halberstadt. Er behielt die Einkünfte und Privilegien als Domherr auch über deren Säkularisation 1810 hinaus bis an sein Lebensende.

1802 trat er als Kornett in die Preußische Armee ein, diente zunächst im Kürassierregiment „von Borstell“ und avancierte 1804 zum Sekondeleutnant.[1] Während der Befreiungskriege 1813 gehörte er zu den ersten Offizieren des aus Freiwilligen gebildeten preußischen Elb-National-Husaren-Regiments, aus dem später das 10. Husaren-Regiment hervorging. Als Rittmeister befehligte er die 3. Eskadron. Am 12. Januar 1815 nahm er seinen Abschied.

Kirche Groß Markow

Er erbte Kläden mit Darnewitz und Grünenwulsch. 1823 erbaute er eine Kapelle in Darnewitz. Nach dem Tod seines jüngeren Bruders Ludwig (1792–1839) erbte er auch Groß Markow in Mecklenburg. Auch hier ließ er 1840 eine stattliche Gutskapelle, die Kirche Groß Markow errichten.

Verheiratet war er mit Bertha von Chambaud-Charrier (1797–1866) aus Dessau.

Levetzow war in der Altmark als erzkonservativer Gutsherr bekannt. Der Demokrat Jodocus Temme schrieb ihn in seinen Erinnerungen, Levetzow sei der „stolzeste und frömmste und reichste und angesehenste altmärkische adelige Herr“ gewesen, das „Leben auf Schloß Kläden soll übrigens das steifte, ceremoniellste und frommste gewesen sein.“[2]

Er kaufte die Großsteingräber Kläden und Bülitz, um sie vor der Zerstörung zu bewahren, und machte sie zu unveräußerlichen Bestandteilen des Majorats Kläden.[3]

Erbfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alexander von Levetzows Haupterben waren zwei Neffen, die beim Erbfall 1861 jeweils ihren Namen um -Levetzow erweiterten:[4]

Der Mecklenburg-Schwerinsche Staatsminister Theodor Diederich von Levetzow (1801–1869) auf Lelkendorf, sein Cousin, erbte Groß Markow.[6]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • August Walter: Genealogische Geschichte des Geschlechts von Jeetze. Baensch, Magdeburg 1860. (Digitalisat)
  • Geschichte des magdeburgischen Husaren-Regiments Nr. 10. Zusammengestellt bei Gelegenheit der Feier des 50-jährigen Bestehens desselben am 19. November 1863. Verlag A. Duncker, Berlin 1863.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geschichte (Lit.), S. 247
  2. Stephan Born (Hrsg.), Jodocus Temme: Erinnerungen. Keil, Leipzig 1883, S. 188.
  3. Eduard Krause, Otto Schoetensack: Die megalithischen Gräber (Steinkammergräber) Deutschlands: I. Altmark. asher Berlin 1893, S. 30.
  4. Verzeichnis der seit dem Bestehen des kgl. preuss. Heroldsamtes (1855) erfolgten Standeserhöhungen, Adelsbestätigungen und Namensvereinigungen nebst Beschreibung der verliehenen Wappen. Würzburg 1875, S. 6, 49.
  5. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705-1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Zöglingsverzeichnis I von IV. Karl Graf v. Bassewitz-Poggelow-Zögling-RA-Nr.: 1023. Selbstverlag, Belzig, Ludwigslust 1913, S. 211–212 (d-nb.info [abgerufen am 6. September 2021]).
  6. Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin 1861, S. 204
  7. Liste der Mitglieder der Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St. Johannis vom Spital zu Jerusalem 1859. In: Johanniterorden (Hrsg.): Mitgliederverzeichnis mit Status der Ritter vor und nach Wiedergründung der Kongregation. Erstausgabe Auflage. Martin Berendt, Berlin 26. Mai 1995, S. 13–108 (bsb-muenchen.de [abgerufen am 6. September 2021]).