Alkoholkonsumraum

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Als Alkoholkonsumraum oder auch Trinkraum wird eine Räumlichkeit bezeichnet, in der man selbst mitgebrachte alkoholische Getränke einnehmen kann. Durch die Einrichtung eines solchen Raumes soll die Situation für Menschen mit einer Alkoholsucht verbessert werden, sodass diese bei schlechtem Wetter oder zur Wahrung der Privatsphäre einen geschützten Raum aufsuchen können und nicht gezwungen sind, sich im Straßenraum aufzuhalten. Das gilt insbesondere für wohnungslose Menschen. Außerdem können in dem Raum niederschwellige Hilfsangebote zum Beispiel zur Vermittlung einer Entzugstherapie oder von Wohnraum für wohnungslose Menschen erfolgen. Es kann Vorgaben geben, welchen Alkoholgehalt die mitgebrachten Getränke haben dürfen, z. B. Ausschluss von Spirituosen.

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karlsruhe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Karlsruhe wurde im Jahr 2019 ein Alkoholkonsumraum mit dem Namen Alkohol akzeptierender Aufenthaltsraum (A³) in der Nähe des Werderplatzes in der Südstadt eröffnet. Kombiniert wurde diese Maßnahme mit einem Alkoholverbot auf dem Werderplatz, wo es häufig zu Auseinandersetzungen und Lärmbelästigungen kam. Es gibt auch die Möglichkeit Wäsche zu waschen, Mahlzeiten zu bekommen und alkoholfreie Getränke zu sich zu nehmen. Im ersten Jahr besuchten rund 4000 Männer und 2000 Frauen die Einrichtung.[1][2]

München[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs wurde ebenfalls 2019 ein Alkoholkonsumraum eröffnet, der auch Dusch- und Waschmöglichkeiten anbietet, sowie Schuldnerberatung und Hilfe bei der Wohnungssuche.[3][4]

Augsburg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den beTreff kommen täglich ca. 70 Männer und 30 Frauen.[5]

Dortmund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Café Berta wurde im Jahr 2011 eröffnet.[6][7]

Kiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Kiel gibt es zwei Trinkräume, die vom Verein Hempels betreut werden.[8]

Kassel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Trinkraum in Kassel wurde im Jahr 2013 eröffnet.[9]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Julia Weller: In diesem Raum können Abhängige und Obdachlose in Karlsruhe Alkohol trinken. BNN, 11. November 2019, abgerufen am 10. Mai 2021.
  2. Diakonie eröffnet ersten Alkoholkonsumraum für Suchtkranke. aerzteblatt.de, 21. September 2018, abgerufen am 10. Mai 2021.
  3. Sven Loerzer: Ein Treffpunkt für Alkoholkranke. SZ, 17. Juli 2019, abgerufen am 10. Mai 2021.
  4. Begegnungszentrum D3. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  5. Debatte über Drogenkonsumräume in Bayern. In: www.esanum.de. 26. August 2019, abgerufen am 17. Mai 2021.
  6. Problemgruppen im öffentlichen Raum - Cafe Berta. Stadt Dortmund, abgerufen am 10. Mai 2021.
  7. Café Berta bietet geschützten Raum, Beratung und Hilfe für Wohnungslose und Suchtkranke. Stadt Dortmund, 7. Juli 2020, abgerufen am 10. Mai 2021.
  8. HEMPELS-Trinkräume. HEMPELS e.V., abgerufen am 10. Mai 2021.
  9. Mona Jaeger: Für einige hat der Nachmittag zwölf Bier. faz.net, 30. März 2014, abgerufen am 10. Mai 2021.