Aloha-Klasse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aloha-Klasse
Daniel K. Inouye beim Bau (Philly Shipyard)
Daniel K. Inouye beim Bau (Philly Shipyard)
Schiffsdaten
Land Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Schiffsart Containerschiff
Reederei Matson
Entwurf Warnow Design, Rostock
Bauwerft Philly Shipyard, Philadelphia
Bauzeitraum Seit 2015
Gebaute Einheiten 2 (+3 bestellt/im Bau)
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 260,3 m (Lüa)
248,5 m (Lpp)
Breite 35,1 m
Seitenhöhe 16,49 m
Tiefgang (max.) 12,2 m
Vermessung 48.409 BRZ / 18.478 NRZ
Maschinenanlage
Maschine 1 × MAN-Dual-Fuel-Dieselmotor
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 38.000 kW (51.666 PS)
Höchst­geschwindigkeit 23,5 kn (44 km/h)
Propeller 1
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 51.400 tdw
Container 3.620 TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 408
Sonstiges
Klassifizierungen DNV

Die Aloha-Klasse ist eine aus vorerst zwei Einheiten bestehende Containerschiffsklasse der US-amerikanischen Reederei Matson.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwei Schiffe des Typs CV3600 wurden am 6. November 2013 von Matson Navigation Company bestellt und zwischen 2015 und 2019 auf der Werft Philly Shipyard in Philadelphia, Pennsylvania, gebaut.[1] Die Baukosten beliefen sich auf 418 Mio. US-Dollar.[2] Der Schiffsentwurf stammte vom Schiffsarchitekturbüro Warnow Design in Rostock. Da die Reederei Matson im Rahmen eines Flottenerneuerungsprogramms auch Ersatz für Con-Ro-Frachtschiffe benötigte,[3] wurde der Schiffstyp auch mit einer Con-Ro-Option entworfen.[4] Die Reederei entschied sich jedoch für einen anderen Entwurf, der als Kanaloa-Klasse gebaut wurde.

Der Bau der ersten beiden Einheiten der Aloha-Klasse begann mit dem ersten Stahlschnitt am 1. Oktober 2015.[5] Die Schiffe wurden Ende Oktober 2018 und Ende März 2019 abgeliefert. Sie verkehren unter US-amerikanischer Flagge mit Heimathafen Honolulu zwischen der US-amerikanischen Pazifikküste und Hawaii und Guam[6] und ersetzten ältere Containerschiffe der Reederei.

Von dem Schiffstyp wurden noch zwei weitere Einheiten von der US-amerikanischen Reederei Totem Ocean Trailer Express bestellt. Die Schiffe wurden jedoch nicht gebaut und die Bestellung im Februar 2022 annulliert. 2022 bestellte die Matson Navigation Company drei weitere Einheiten des Typs, die ebenfalls auf der Werft Philly Shipyard gebaut werden. Die Schiffe sollen 2026 und 2027 abgeliefert werden[7] und ältere im Liniendienst zwischen Long Beach und der Volksrepublik China eingesetzte Einheiten der Reederei Matson ersetzen, die ihrerseits ältere Schiffe im Liniendienst der Reederei nach Alaska ersetzen sollen.[8][9]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die in den 2010er-Jahren gebauten Schiffe werden von einem langsamlaufenden Siebenzylinder-Dieselmotor des Typs MAN 7S90ME mit 38.000 kW Leistung angetrieben. Der Motor wirkt auf einen Propeller. Der Antriebsmotor wurde Anfang der 2020er-Jahre auf Dual-Fuel-Betrieb umgerüstet, um auch mit Flüssiggas betrieben werden zu können.[10] Die in den 2020er-Jahren gebauten Schiffe werden bereits beim Bau mit einem Dual-Fuel-Motor ausgerüstet.[8][9]

Für die Stromerzeugung stehen vier von Dual-Fuel-Dieselmotoren angetriebene Generatoren zur Verfügung. Als Motoren wurden zwei Hyundai-Dual-Fuel-Dieselmotoren des Typs 9H27DF und zwei Hyundai-Dual-Fuel-Dieselmotoren des Typs 6H27DF verbaut. Weiterhin wurde ein von einem Cummins-Dieselmotor des Typs QSK19 mit 350 kW Leistung angetriebener Notgenerator verbaut. Die Schiffe sind mit einem elektrisch mit 1.500 kW Leistung angetriebenen Bugstrahlruder ausgestattet.

Die Schiffe verfügen vor dem Deckshaus, das sich in etwa am Beginn des hinteren Drittels der Schiffslänge befindet, über vier mit Pontonlukendeckeln verschlossene Laderäume. In den Laderäumen können 20 20-Fuß-Container hintereinander, bis zu 12 Container nebeneinander und bis zu 7 Lagen übereinander geladen werden. An Deck können vor dem Deckshaus 22 20-Fuß-Container hintereinander, bis zu 14 Container nebeneinander und bis zu 6 Lagen übereinander geladen werden. Hinter dem Deckshaus befinden sich an Deck weitere Stellplätze für Container. Hier können nochmal 8 20-Fuß-Container hintereinander, bis zu 14 Container nebeneinander und bis zu 8 Lagen übereinander geladen werden. An Deck sind für die unteren Lagen Cellguides installiert. Auf der Back befindet sich ein Wellenbrecher als Schutz vor überkommendem Wasser.

Die Schiffe können neben 20- und 40-Fuß-Containern auch 45- und 53-Fuß-Container befördern. Die Containerkapazität beträgt 3620 TEU. An Deck stehen 2332 Stellplätze und in den Laderäumen 1288 Stellplätze für 20-Fuß-Container zur Verfügung. Bei homogener Beladung mit 9 t schweren 20-Fuß-Containern beträgt die Containerkapazität rund 3200 TEU. Für Kühlcontainer sind 408 Anschlüsse vorhanden.

Die Reichweite der Schiffe ist mit rund 13.500 Seemeilen angegeben.

Schiffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aloha-Klasse
Bauname Baunummer IMO-Nummer Reederei Kiellegung
Stapellauf
Ablieferung
Spätere Namen und Verbleib
Daniel K. Inouye 29 9719056 Matson 24. November 2015
23. Februar 2018
31. Oktober 2018
Kaimana Hila 30 9719068 Matson 18. November 2015
13. November 2018
28. März 2019
  31 9844617 Totem Ocean Trailer Express   Bestellung annulliert
  32 9844629 Totem Ocean Trailer Express   Bestellung annulliert

Die unter der Flagge der Vereinigten Staaten fahrenden Schiffe galten bei der Indienststellung als die bis dahin größten auf einer US-amerikanischen Werft gebauten Containerschiffe.[11] Die Schiffe sind nach dem US-Senator Daniel Inouye[12] bzw. dem Vulkankegel Diamond Head auf der hawaiischen Insel Oʻahu[13] benannt.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aloha-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. What We Do – Past Commercial Projects, Philly Shipyard. Abgerufen am 21. April 2023.
  2. Matson Signs Contract With Aker Philadelphia Shipyard For Two New "Aloha Class" Containerships, First Ship To Be Named The Daniel K. Inouye, Pressemitteilung, Matson, 6. November 2013. Abgerufen am 21. April 2023.
  3. Chris Dupin: Matson’s new container/ro-ro ship is biggest ever built in US, FreightWaves, 27. Dezember 2019. Abgerufen am 21. April 2023.
  4. References, Warnow Design. Abgerufen am 21. April 2023.
  5. Matson Begins Production on New "Aloha Class" Ships for Hawaii, Pressemitteilung, Matson, 1. Oktober 2015. Abgerufen am 21. April 2023.
  6. Matson celebrates arrival of largest U.S. made carrier, Pacific Daily News, 20. August 2019. Abgerufen am 21. April 2023.
  7. Philly Shipyard Wins USD 1 Billion Contract to Build Three Aloha Class LNG-Fueled Containerships for Matson, Pressemitteilung, Philly Shipyard, 2. November 2022. Abgerufen am 21. April 2023.
  8. a b Philly Shipyard secures $1bn shipbuilding contract from Matson, Ship Technology, 3. November 2022. Abgerufen am 21. April 2023.
  9. a b Matson picks Philly Shipyard for $1B containership order, Professional Mariner, 4. November 2022. Abgerufen am 21. April 2023.
  10. Matson übernimmt Option für ME-GI-Nachrüstung, Pressemitteilung, MAN Energy Solutions, 16. März 2023. Abgerufen am 21. April 2023.
  11. Nick Blenkey: Matson takes delivery of largest containership ever built in U.S., Marine Log, 1. November 2018. Abgerufen am 21. April 2023.
  12. Matson Christens First Aloha Class Vessel 'Daniel K. Inouye' At Philly Shipyard, Pressemitteilung, Matson, 2. Juli 2018. Abgerufen am 21. April 2023.
  13. Matson Christens Second Aloha Class Vessel 'Kaimana Hila' At Philly Shipyard, Pressemitteilung, Matron, 11. März 2019. Abgerufen am 21. April 2023.