Alois Rosenwink

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Alois Rosenwink (um 1926).

Heinrich Alois Rosenwink (* 1. August 1898 in München;[1]26. Mai 1969 in Weiden in der Oberpfalz) war ein deutscher politischer Funktionär und SS-Führer.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rosenwink nahm mit der bayerischen Armee am Ersten Weltkrieg teil, in dem er einmal leicht verwundet wurde.[2]

Rosenwink, der als Kaufmann in München lebte, war ein frühes Mitglied der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP), der er sich 1922 anschloss. 1923 gehörte er dem Stoßtrupp Adolf Hitler an, der zu dieser Zeit mit dem persönlichen Schutz Adolf Hitlers betraut war.

Am 8/9. November 1923 nahm Rosenwink am Hitler-Putsch in München teil, während dessen er sich unter anderem an der Besetzung des Bürgerbräukellers beteiligte. Nach dem Scheitern des Putsches wurde er in Haft genommen. Am 28. April 1924 wurde er vom Volksgericht München wegen seiner Beteiligung an dem gescheiterten Putsch zu einer Strafe von einem Jahr und drei Monaten Festungshaft wegen Hochverrats verurteilt (Aktenzeichen C 422 23/24). Davon verbüßte er drei Monate und 20 Tage in der Festung Landsberg, bevor er am 30. September 1924 vorzeitig entlassen wurde.

Als die NSDAP 1925 neugegründet wurde, war Rosenwink einer der ersten, die ihr wieder beitraten (Mitgliedsnummer 82). Außerdem beteiligte er sich zu dieser Zeit an der Gründung der damals erstmals aufgestellten Schutzstaffel (SS), in der er noch 1925 den Rang eines Staffelführers erhielt und als Abteilungsleiter mit der Leitung der SS-Oberführung, der ersten Verwaltungszentrale der SS, beauftragt wurde. Heinz Höhne charakterisiert Rosenwink aus diesem Grund auch als den „eigentlichen Organisator“ der frühen SS.[3] Rosenwink gilt zudem als einer der potentiellen Schöpfer des Totenkopfes als SS-Insignie:

„Auf unseren schwarzen Mützen tragen wir den Totenkopf unseren Feinden zur Warnung und unserem Führer zum Zeichen des Einsatzes unseres Lebens für seine Idee.“[4]

Unzutreffend ist dagegen die von Georg Franz-Willing angestellte Annahme, Rosenwink sei ein Pseudonym gewesen, dass Alfred Rosenberg damals verwendet habe.[5] Seit 1926 führte Rosenwink einen SS-Lichtbildzug, der mit Diavorträgen für den Nationalsozialismus warb. Nachdem diese Tätigkeit nicht mehr ausreichte, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, ließ er sich 1928 im thüringischen Auma nieder, wo er Arbeit in einer Porzellanfabrik fand.

1928 trat Rosenwink infolge von Zwistigkeiten mit Adolf Rottenberger aus der NSDAP aus. Am 1. April 1932 trat er erneut der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.100.551). Am 1. Februar 1932 wurde er zudem Mitglied der Sturmabteilung (SA), in der er nacheinander zum Scharführer, Truppführer, Sturmführer und Sturmhauptführer befördert wurde. Politisch spielte Rosenwink jedoch keine Rolle mehr. Seinen Lebensunterhalt verdiente er seit Mitte der 1930er Jahre als Reichsangestellter der Luftwaffe.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Standesamt München I: Geburtsregister für das Jahr 1898, Geburtsurkunde 1898/6931.
  2. Verlustliste Erster Weltkrieg: Bayerische Verlustliste Nr. 407 vom 29. November 1918, S. 27994.
  3. Heinz Höhe: Der Orden unter dem Totenkopf, 1967, S. 83.
  4. Thamer: Verführung und Gewalt. Deutschland 1933- 1945. Die Deutschen und ihre Nation, 1986, S. 134.
  5. Georg Franz Willing: Die Hitler-Bewegung: 1925 bis 1934, 2001, S. 40.