Aloys Scholze

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Aloys Scholze (* 17. März 1893 in Dresden; † 1. September 1942 im KZ Dachau) war ein katholischer Priester und Gegner des Nationalsozialismus.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprüngliches Grab von Aloys Scholze in der Priestergruft auf dem Alten Katholischen Friedhof Dresden

Aloys Scholze studierte in Breslau Theologie und wurde 1921 zum Priester geweiht. Er war dann als Kaplan in Gera und Leipzig-Lindenau tätig. Im Jahr 1929 wurde er Pfarrer in Kunnersdorf auf dem Eigen. Von 1931 bis 1941 versah er das Pfarramt in Leutersdorf. Nach der Machtübernahme der Nazis half er Verfolgten und Regimegegnern bei der Flucht über die nahe gelegene Grenze zur Tschechoslowakei. Im Mai 1941 wurde er deswegen und wegen seiner regimekritischen Predigten verhaftet und ins KZ Dachau gebracht. Dort verstarb er krank und entkräftet 15 Monate später.

Seine Asche wurde auf dem Alten Katholischen Friedhof in Dresden beigesetzt. Die Urnen von Aloys Scholze sowie seiner beiden ebenfalls im KZ Dachau umgekommenen Mitbrüder Alois Andritzki und Bernhard Wensch wurden am 5. Februar 2011 in einer Prozession vom Alten Katholischen Friedhof Dresden zur Katholischen Hofkirche überführt. Seit Pfingstmontag 2011 werden die drei Urnen auf Dauer in einem Schrein in der Kathedrale aufbewahrt.[1]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In Leutersdorf wurde für Pfarrer Scholze eine Gedenkstätte errichtet.
  • In Gera wurde 2009 ein Behindertenheim nach Aloys Scholze benannt.[2] 2015 wurde für ihn an der Geraer Kirche St. Elisabeth ein Stolperstein verlegt.[3]
  • Die katholische Kirche hat Pfarrer Aloys Scholze als Blutzeugen in das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts aufgenommen.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulrich von Hehl und andere: Priester unter Hitlers Terror. Eine biographische und statistische Erhebung. Schöningh, Paderborn, 3., wesentlich veränderte und erweiterte Auflage 1996, ISBN 3-506-79839-1, Bd. 1, S. 895.
  • Siegfried Seifert, Art.: Pfarrer Alois Scholze, in: Helmut Moll (Hrsg. im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz), Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts, Paderborn u. a. 1999, 8. erweiterte und aktualisierte Auflage 2024, Band I, S. 192–194.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Über 2.000 Menschen begleiten Urnen-Prozession in Dresden. Bistum Dresden-Meißen, 5. Februar 2011, archiviert vom Original am 27. Mai 2014; abgerufen am 26. Mai 2014.
  2. Heim trägt nun Namen von Aloys Scholze. sächsische.de, 28. März 2009, abgerufen am 19. November 2023.
  3. Kanzelmissbrauch. Stolpersteine Guide, abgerufen am 19. November 2023.