Alt-Spenrath

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Alt-)Spenrath
Gemeinde Jüchen
Koordinaten: 51° 4′ N, 6° 27′ OKoordinaten: 51° 3′ 47″ N, 6° 27′ 11″ O
Höhe: ca. 90 m
Einwohner: (24. Jul. 2013)
Postleitzahl: 41363
Vorwahl: 02165
Spenrather Hof mit Pappelallee am westlichen Ortsrand
Spenrather Hof mit Pappelallee am westlichen Ortsrand
Spenrath und Nachbarorte auf der Tranchotkarte um 1806
Lage des ehemaligen Ortes Spenrath im Rheinischen Braunkohlerevier

Spenrath (während der Umsiedlung Alt-Spenrath) war ein Ortsteil der damaligen Gemeinde, heutigen Stadt Jüchen in Nordrhein-Westfalen. Spenrath musste dem Tagebau Garzweiler von RWE Power weichen. Ende Juni 2010 lebten hier noch drei Einwohner. Seit dem März 2012 ist der Ort komplett entvölkert.[1] Die meisten Bewohner siedelten in den neuen Ort Spenrath um.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geplantes Abbaugebiet Garzweiler II

An das vollständig devastierte Alt-Spenrath grenzte im Norden der Ort Otzenrath, im Süden das Dorf Pesch, im Südwesten der Ort Immerath, sowie im Nordwesten der Ort Borschemich. Alle Nachbarorte von Alt-Spenrath befinden sich ebenfalls im zukünftigen Abbaugebiet des Tagebau Garzweiler und werden somit ebenfalls umgesiedelt und abgerissen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf wurde 1398 erstmals als Spenrode erwähnt. 1650 lebten hier 10 Familien. Im 19. Jahrhundert entstand ein großer Gutshof an der Baumstraße. 1836 wurde am Wegstern zwischen Spenrath und Pesch eine Windmühle errichtet. 1893 erhielt sie einen Dampfantrieb und später einen Elektromotor. 1926 brach die Mühle zusammen.[2]

Die Abbrucharbeiten im Dorf begannen im Juni 2007. Zunächst wurden die Häuser in der Baumstraße, dem westlichen Teil Spenraths, abgerissen. Zu diesem Zeitpunkt war der Ort bereits vollständig umgesiedelt; nur der Gutshof Spenrath am westlichen Ende war noch bewohnt. Dieser wurde bis zum Sommer 2013 auch noch landwirtschaftlich genutzt. Die meisten Bewohner Spenraths sind nach Neu-Spenrath gezogen. Mitte 2013 wurde als letztes Gebäude Spenraths der Gutshof abgerissen.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerzahlen bis 1970[3]

Jahr 1722 1799 1832 1871 1895 1905 1950 1970 1980 1990 1999 2007 2008 2010 2012
Ew. 68 136 187 204 263 266 254 196 168 170 189 7 5 3 0

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl L. Mackes: Erkelenzer Börde und Niersquellgebiet. In: Schriftenreihe der Stadt Erkelenz, Nr. 6, Mönchengladbach 1985.
  • Peter Staatz: Die Geschichte von Otzenrath und Spenrath. Von den Anfängen bis zur Umsiedlung. Jüchen 2008 (Geschichte der Gemeinde Jüchen, 8).
  • Jürgen Kiltz: Hochneukirch, Holz, Otzenrath und Spenrath auf Ansichtskarten. Hundt Druck, Köln 2015, ISBN 978-3-00-049507-6 (= Geschichte der Gemeinde Jüchen, Bd. 14)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Alt-Spenrath – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gemeinde in Zahlen. (Memento vom 22. Juli 2010 im Internet Archive)
  2. Peter Saatz: Geschichte von Otzenrath und Spenrath. Jüchen 2008, S. 23.
  3. Einwohnerzahlen nach Karl L. Mackes: Erkelenzer Börde und Niersquellgebiet. In: Schriftenreihe der Stadt Erkelenz, Nr. 6, Mönchengladbach 1985, S. 183 sowie nach Peter Staatz: Die Geschichte von Otzenrath und Spenrath. Von den Anfängen bis zur Umsiedlung. Jüchen 2008, S. 112.