Altenklitsche

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Altenklitsche
Einheitsgemeinde Stadt Jerichow
Koordinaten: 52° 29′ N, 12° 12′ OKoordinaten: 52° 29′ 15″ N, 12° 12′ 5″ O
Höhe: 32 m ü. NHN
Eingemeindung: 20. Juli 1950
Eingemeindet nach: Klitsche
Postleitzahl: 39307
Vorwahl: 039348
Südwestlicher Ortseingang
Südwestlicher Ortseingang

Altenklitsche ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.[1]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf mit ca. 140 Einwohnern ist landwirtschaftlich geprägt und liegt inmitten von Feldfluren, Wiesen und Wäldern zwischen Genthin und Rathenow.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die früheste Besiedlung lässt sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen. Zeitabschnitt für die Besiedlung war das Vordringen der Wenden, eines slawischen Stamms, der im Elbe-Havel-Winkel etwa in der Zeit von 500–1100 vor Christus sesshaft war. In dieser Zeit folgten zahlreiche Ortsgründungen. Altenklitsche und Neuenklitsche sind ihrem Ursprung nach als wendische Gassendörfer mit einem Ausgang anzusehen. Später entwickelten sie sich zu Straßensiedlungen.

Der Name Klitsche leitet sich vom slawischen Klita ab, was schlechtes Haus, Hütte oder Lehmhütte bedeutet. Im Jahr 1268 wurde ein Ort erstmals urkundlich als Clitzke erwähnt.

In der Gemarkung des Ortes sind bisher acht archäologische Fundplätze bekannt, die gemäß dem Denkmalschutzgesetz von Sachsen-Anhalt geschützt sind.

Die altgermanische Wohnstätte im Wald zwischen Altenklitsche und Wulkow (archäologische Fundstätten mit über 100 Grabhügeln) lässt sich in die Zeit um 1500 vor Christus datieren.

Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Altenklitsche (mit Altbellin) mit der Landgemeinde Altenklitsche vereinigt.[2]

Am 20. Juli 1950 wurden die bis dahin eigenständigen Gemeinden Altenklitsche und Neuenklitsche zur neuen Gemeinde Klitsche zusammengeschlossen.[3] Nach der Auflösung der Gemeinde Klitsche am 1. Januar 2010 wurde Altenklitsche ein Ortsteil Jerichows.

Bauwerke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dorfkirche

Die im Auftrag von Landrat Baltzer Friedrich von Katte in den Jahren 1712 bis 1715 anstelle einer Holzkirche als Backsteinputzbau in Barockform errichtete Dorfkirche Altenklitsche.

Regelmäßige Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum Tag der Deutschen Einheit und zu Ostern werden am Schützenberg gemeinsam mit Neuenklitsche Dorffeste gefeiert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Dehio: Sachsen-Anhalt I – Regierungsbezirk Magdeburg. Bearb. von Ute Bednarz, Folkhard Cremer u. a. In: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2002, ISBN 3-422-03069-7, S. 11 f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Altenklitsche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hauptsatzung der Einheitsgemeinde Stadt Jerichow. 12. März 2015, § 14 Ortschaftsverfassung, S. 4 f. (Volltext [PDF; 87 kB; abgerufen am 18. Mai 2017]).
  2. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 222.
  3. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).