Amalia Pachelbel

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Amalia Pachelbel

Amalia Pachelbel, verheiratete Beer, (* 29. Oktober 1688 in Erfurt; † 6. Dezember 1723 in Nürnberg) war eine deutsche Malerin und Kupferstecherin.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blumenstück auf Holz en Miniature („von Amalia Pachelbin gemahlen:/ Dieses Stück haben Ihro Churfürstl: Durchlaucht/ ao: 1760 gekauft“)
Gedenktafel für Amalie Pachelbel

Pachelbel war eine Tochter des Komponisten Johann Pachelbel. Sie hatte sechs Geschwister. Ihr künstlerisches Talent wurde bereits in früher Jugend gefördert. Sie erhielt eine Ausbildung zur Aquarellistin und Kupferstecherin. Von ihr stammen verschiedene Aquarelle mit Blumenbildern sowie Wappen und Embleme. Ihr Blumenstück auf Holz en Miniature („von Amalia Pachelbin gemahlen“) befindet sich in der Münchner Residenz.[1]

Anfang des 18. Jahrhunderts gab sie das erste Näh- und Stickmusterbuch heraus, für das sie die Näh-, Stick- und Zeichenvorlagen entwarf. Die darin enthaltenen Motive decken folgenden Kanon ab: Blumenkränze, -sträuße, -vasen sowie religiöse Motive. Im Vorwort zum Neh- und Stickbuch heißt es, sie sei eine berühmte Künstlerin, „nicht nur mit der Nadel, sondern zugleich mit dem Pinsel (von dessen Perfection so viele verfertigte Kunst Stücke reden …).“ Für Amalia Pachelbel war die Arbeit an sich, nicht das Ergebnis entscheidend, denn sie schrieb weiter: „Das größte Kennzeichen der Tugend sey, wenn man, den Müssiggang zu verjagen, alles was loblich ist, ergreift, und keine Zeit verliert, worinnen man etwas schaffen kann, ob es auch gleich offt geringe scheinen sollte.“[2]

Um 1715/16 heiratete Amalia Pachelbel den Notar Johann Gabriel Beer,[3] mit dem sie drei Kinder hatte.

An ihrem Erfurter Geburtshaus erinnert eine Gedenktafel an die Künstlerin.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wol-anständige und Nutzen-bringende FrauenZimmer-Ergözung, in sich enthaltend Ein, Nach der allerneuesten Facon eingerichtetes Neh- und Stick-Buch. Welches Diesem Kunst und Geschicklichkeit liebendem Geschlecht, vermittelst sehr vieler vollkomenen und auf allerhand Art inventirten practicablen Riße, und andern netten Zeichnungen, zu noch mehrerer Aufmunterung Dero Lehrbegierigen Fleiß… vorgestellet worden… Johann Christoph Weigel, Nürnberg (ca. 1720).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johannes Doppelmayer: Historische Nachrichten von Nürnberger Mathematicis und Künstlern. Nürnberg 1730, S. 275. (Digitalisat der betreffenden Seite bei der Universitätsbibliothek Heidelberg.)
  • Ditta Behrens: Amalia Beer. In: Das verborgene Museum. Dokumentation der Kunst von Frauen in Berliner öffentlichen Sammlungen. Berlin 1987. ISBN 3-926175389, S. 99.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Christian Quaeitzsch: Klein aber (sehr) fein: Die neu eingerichteten Kabinette der „Kurfürstenzimmer“ stellen sich vor! In: schloesserblog.bayern.de. 17. August 2023, abgerufen am 6. Dezember 2023.
  2. Marcus Ventzke: Hofkultur und aufklärerische Reformen in Thüringen. Die Bedeutung des Hofes im späten 18. Jahrhundert. Böhlau Verlag, Köln 2002, ISBN 978-3-412-04802-0, S. 42 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 6. Dezember 2023]).
  3. Buchpatenschaft Will. IV. 99.2°. In: Stadtbobliothek Nürnberg. Abgerufen am 6. Dezember 2023. (Enthält Faksimiles von zwei Seiten des Neh- und Stickbuchs.)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Amalia Pachelbel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien