Ambulante Suchthilfe

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Ambulante Suchthilfe ist eine begleitende Tätigkeit mit Menschen, die abhängig von Alkohol, Medikamenten, illegalen Drogen oder Glücksspiel sind. Die ambulante Suchthilfe ist abgegrenzt von der stationären Suchthilfe.

In der ambulanten Suchthilfe sind Professionelle mehrerer Disziplinen tätig, darunter Medizin, Psychiatrie, Psychotherapie und Soziale Arbeit.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ambulante Suchthilfe umfasst insbesondere:

Die psychosoziale Begleitung erfolgt in der Regel durch Fachkräfte der Sozialen Arbeit in enger Kooperation mit den Ärzten der zuständigen Ambulanzen und im Einklang mit Richtlinien der Bundesärztekammern.[3] Innerhalb der Sozialen Arbeit wird auf der Mikroebene das multiperspektivische Fallverstehen in der ambulanten Suchthilfe hervorgehoben.[4]

In der ambulanten Suchthilfe wird auch von „Betreuung“ gesprochen, dies hat aber in diesem Kontext nichts mit einer rechtlichen Betreuung zu tun, sondern bezieht sich auf bestimmte Formen der ambulanten Rehabilitation, Begleitung etc.[5]

Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Suchthilfe ist die Kostenträgerschaft in den Bundesländern unterschiedlich geregelt und kann auch innerhalb eines Bundeslandes variieren. Die ambulante Suchthilfe wird vor allem finanziert durch freiwillige kommunale Leistungen, Eigenmittel freier Träger (einschließlich Spenden und Bußgelder), Eigenmittel der Bundesländer, projektbezogene Gelder des Europäischen Sozialfonds und in seltenen Fällen eine Selbstbeteiligung der Betroffenen.[3]

Schweiz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Schweiz unterliegt die ambulante und stationäre Suchthilfe dem Qualitätssicherungsinstrument QuaTheDA (Qualität Therapie Drogen Alkohol). Im ambulanten Bereich sind u. a. ambulante Suchtberatung/-prävention/-behandlung und aufsuchende/mobile Angebote vorgesehen.[6][7]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans Böhl, Andreas Koch, Jost Leune, Thomas Redecker: Suchthilfe im regionalen Behandlungsverbund. Bestandsaufnahme und Entwicklungsperspektiven. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e. V. (DHS), November 2010, abgerufen am 9. Januar 2021. S. 4.
  2. Wolfgang Schmidt–Rosengarten, Nadja Wirth, Spezifische Kompetenzprofile der Arbeitsfelder in der Suchthilfe und Suchtprävention. In: Kompetenzprofil der Sozialen Arbeit in der Suchthilfe und Suchtprävention. Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit in der Suchthilfe (DGSAS), abgerufen am 9. Januar 2020. S. 9–13.
  3. a b Rita Hansjürgens, Bärbel Marrziniak, Ulrich Merle, Ambulante Suchtberatunginklusive PSB bei laufender Substitution. In: Ambulant betreutes Wohnen. Deutsche Gesellschaft für Soziale Arbeit in der Suchthilfe (DGSAS), abgerufen am 9. Januar 2020. S. 21–24.
  4. Rita Hansjürgens: Soziale Arbeit in der ambulanten Suchthilfe. Eine Arbeitsfeldanalyse, Schwerpunktthema 1/2015 Ambulante Suchthilfe, Konturen Online, abgerufen am 8. Januar 2020.
  5. Ambulante Suchthilfe und Suchtprävention in Hessen. Landesauswertung der COMBASS-Daten 2016 und Dot.sys Daten 2011–2016. Hessische Landesstelle für Sichtfragen e. V. (HLS) im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration, November 2017, abgerufen am 8. Januar 2021. S. 11.
  6. Suchtberatung und -therapie. In: bag.admin.ch. Bundesamt für Gesundheit BAG, 24. November 2020, abgerufen am 8. Januar 2021.
  7. Kilian Künzi, Roman Liesch, Jolanda Jägg: Analyse «Ist-Zustand» Finanzierung Suchthilfe: Identifikation primärer Finanzierungsschwierigkeiten/-lücken im Bereich Sucht in der Schweiz. In: bag.admin.ch. Büro für arbeits- und sozialpolitische Studien BASS AG im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit, Abteilung nichtübertragbare Krankheiten, Sektion Prävention in der Gesundheitsversorgung, 31. Juli 2019, abgerufen am 8. Januar 2021.