Aminata Belli

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Aminata Belli (2023)

Aminata Belli (* 26. März 1992 in Bad Oldesloe[1]) ist eine deutsche Fernsehmoderatorin,[2] Reporterin[3] und Influencerin.

Leben und Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aminata Belli wuchs als Tochter einer deutschen Mutter und eines gambischen Vaters in einer Schaustellerfamilie in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern auf.[1][4] Ihren Vater lernte sie erst mit 23 Jahren kennen.[1] Sie besuchte erst die Realschule und machte 2012 ihr Abitur an der Lübecker Dorothea-Schlözer-Schule.[1][5] Anschließend studierte sie Modejournalismus / Medienkommunikation an der Hamburger Akademie für Mode & Design.[6] Daraufhin war sie als Modeassistentin bei der internationalen Frauenzeitschrift GRAZIA tätig.[7] Nebenbei moderierte sie Events wie die Warner Music Night[8] und weitere Warner-Music-Formate, in denen sie Musiker wie Rita Ora, Linkin Park und Ed Sheeran interviewte.[9] Sie berichtete backstage von zahlreichen Festivals, auch für den NDR.[10]

Seit 2018 konzentriert sich Belli auf ihren Job als Moderatorin und präsentierte unter anderem die Otto Style Diaries[11] sowie den Deutschen Bloggerpreis[12] und fungiert als Reporterin für die funk-Onlineserie follow me reports.[13] Überdies berichtete sie von der Unterhaltungsshow X Factor für Deluxe Music.[14] Viacom Germany engagierte sie 2019 als Moderatorin für die MTV Top 100 und Yo! MTV Raps weekly Vibes.[15] Außerdem stand sie für die ZDF-Sendung Mein erstes Mal zur Europawahl 2019 vor der Kamera.[16] Ihr Engagement für Toleranz und gegen Rassismus machte sie durch Beiträge in Stern.de,[17] VOGUE Online[18] sowie in der drehscheibe[19] deutlich. Sie war zu Gast in der 500. Sendung der Talkshow Kölner Treff im WDR Fernsehen.[20] Außerdem wurde sie auf dem YouTube-Kanal Germania porträtiert.[21] Seit 2020 moderiert sie, zunächst zusammen mit MoTrip, später mit Louisa Dellert im NDR Fernsehen die Talkshow deep und deutlich. 2021 war sie in dem ARD-Spielfilm Das Haus als Moderatorin/Journalistin zu sehen. Gemeinsam mit Theo Koll moderiert sie das ZDF-Politik- und Informationsformat Kontext.[22]

Das Forbes-Magazin nahm Belli 2021 in die Liste „30under30“ auf, in der die 30 einflussreichsten Menschen unter 30 Jahren ausgezeichnet werden.[23] Außerdem erhielt sie im selben Jahr den Förderpreis des Deutscher Fernsehpreises für das Reportageformat follow me reports.[24]

Kontroverse um Dokumentation Deutsche Schuld (2023)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Fernsehdokumentation Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord der Regisseurin Silvia Palmigiano trat Belli als Moderatorin und Interviewerin in Namibia auf. In einem offenen Brief an den Intendanten des Norddeutschen Rundfunks Joachim Knuth warfen ihr 160 Unterzeichner aus Deutschland und Namibia vor, in wichtigen Fragen unreflektiert und in vielen Sachdarstellungen falsch die Geschichte sowie die aktuelle Situation in Namibia zu präsentieren.[25] Drei Hauptdarsteller im Film distanzierten sich nach der Erstausstrahlung und reichten eine formelle Programmbeschwerde ein.[26] Die taz sprach von starker Vereinfachung und Ungereimtheiten.[27] Nach einem Bericht der Bild löschte die ARD die Dokumentation am 1. Dezember 2023 aus ihrer Mediathek, da unter anderem minderjährige Protagonisten ihre Einverständniserklärungen zurückzogen.[28]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aminata Belli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Aminata Belli und ihre schicksalhafte Reise nach Gambia. 6. Januar 2022, abgerufen am 19. Januar 2022.
  2. Mein erstes Mal – Die Sendung für Erstwähler – ZDFmediathek
  3. follow me.reports - YouTube. Abgerufen am 19. Januar 2022.
  4. Aminata Belli im Interview: »Ich bin in einem Wohnwagen aufgewachsen«. In: myhomebook. 11. April 2019, abgerufen am 1. Juli 2021 (deutsch).
  5. Abifotos der Dorothea-Schlözer-Schule 2016. Abgerufen am 19. Januar 2022.
  6. Katharina Heilen: Karriere-Interview mit Aminata Belli: Girlboss, freie Journalistin & Youtuberin. In: katharinaheilen.com. 8. Oktober 2017, abgerufen am 1. Juli 2021 (deutsch).
  7. - YouTube. Abgerufen am 1. Juli 2021.
  8. Style Crush – Aminata Belli – Blogger Bazaar (Memento vom 9. Juli 2019 im Internet Archive)
  9. Ed Sheeran & James Blunt – True or False. Abgerufen am 1. Juli 2021 (deutsch).
  10. N-JOY THE BEACH | Aimee. Abgerufen am 1. Juli 2021 (deutsch).
  11. STYLEDIARIES 2018 mit Aminata Belli – YouTube. Abgerufen am 1. Juli 2021.
  12. HashMAG proudly presents the winners of the „DEUTSCHER BLOGGERPREIS 2018“ – HashMAG (Memento vom 9. Juli 2019 im Internet Archive)
  13. follow me.reports – YouTube. Abgerufen am 1. Juli 2021.
  14. ON SITE BEI X FACTOR mit Aminata Folge 9. Abgerufen am 1. Juli 2021 (deutsch).
  15. Aminata Belli und Alex Barbian moderieren YO! MTV RAPS Weekly Vibes. Abgerufen am 1. Juli 2021.
  16. Mein erstes Mal – Die Sendung für Erstwähler. Abgerufen am 1. Juli 2021.
  17. "Meine größte Angst, seit ich denken kann, sind Neonazis". In: Stern.de. 30. August 2018, abgerufen am 1. Juli 2021.
  18. Warum Vogue.de jetzt über Rassismuserfahrungen von People of Color in Deutschland spricht. In: VOGUE Online. Abgerufen am 1. Juli 2021 (deutsch).
  19. Modebloggerin Aminata Belli und ihre Erlebnisse mit Rassismus. In: zdf.de. Abgerufen am 1. Juli 2021.
  20. Die 500. Sendung: Mit Friedrich Nowottny, Johann Lafer und Maite Kelly. Abgerufen am 1. Juli 2021 (deutsch).
  21. Aminata Belli | GERMANIA. Abgerufen am 16. September 2021 (deutsch).
  22. Neues "Kontext"-Format in der ZDFmediathek und im ZDFheute-Kanal. Abgerufen am 15. März 2023.
  23. https://twitter.com/Forbes_DA_/status/1470071557812805639. Abgerufen am 15. März 2023.
  24. Der Deutsche Fernsehpreis: 2021 Förderpreis Aminata Belli. In: Deutscher Fernsehpreis 2023. Abgerufen am 15. März 2023 (deutsch).
  25. Christian Schlaga und andere: Offener Brief an den NDR: Die Dokumentation „Deutsche Schuld“ ist inkorrekt. In: Berliner Zeitung. 28. Oktober 2023, abgerufen am 1. November 2023.
  26. Imke Rust: Stellungnahme von Imke Rust: Gedanken zur Dokumentation „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“. In: imkerust.com. Abgerufen am 2. November 2023.
  27. Fabian Lehmann: Schuldfrage ohne Zwischentöne. In: TAZ. 1. November 2023, abgerufen am 1. November 2023.
  28. Sebastian Geisler: ARD löscht Skandal-Doku über Namibia. In: Bild. 1. Dezember 2023, abgerufen am 1. Dezember 2023.