Amtmann-Reinecke-Denkmal

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Das Amtmann-Reinecke-Denkmal

Das Amtmann-Reinecke-Denkmal ist ein denkmalgeschützter Gedenkstein in Linderte, einem Stadtteil von Ronnenberg in der Region Hannover in Niedersachsen.[1] Der Beamte und Grundbesitzer Philipp Reinecke hatte für die Verbesserung der Lebensbedingungen der Linderter Bauern gesorgt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Reineckes Wappen am Obelisken

Philipp Reinecke war von 1834 bis 1843 der Amtmann des erst 1824 gebildeten Amtes Hannover im Königreich Hannover.

Während seiner Amtszeit verkaufte er im Jahr 1837[2] einen ihm gehörenden Freihof in Linderte an die Gemeinde Linderte und ließ auch die Kanzleisässigkeit dieses Hofes aufheben.[3] Reinecke sorgte dafür, dass die Ländereien auf alle Hofstellen in Linderte und Vörie aufgeteilt wurden. Diese für die damalige Zeit unübliche Vorgehensweise verbesserte die Lebensverhältnisse auf den so vergrößerten Höfen.[2]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Denkmal mit den Eichen

Der 1850 für Reinecke aufgestellte Gedenkstein ist ein Obelisk aus Wealdensandstein. Als Teil der Denkmalsanlage wurden im gleichen Jahr zwei Stiel-Eichen gepflanzt.[2] Die linke Eiche, östlich des Obelisken, war im Jahr 2000 zusätzlich noch als Naturdenkmal ausgewiesen.[4] Seit dem Jahr 2001 wird sie in den aktualisierten Verzeichnissen nicht mehr geführt.[5] Rechts, beziehungsweise westlich des Obelisken, steht eine wesentlich jüngere Eiche.[4]

Zwischen den Standort des Gedenksteins an der Ecke Denkmalsweg und Am Denkmal und dem alten Ortskern von Linderte entstand in den 1960er Jahren ein Neubaugebiet.[6]

Die Vorderseite des Obelisken zeigt Reineckes sprechendes Wappen. Unter einer Helmkrone ist ein Wappenschild in Schweizer Form. Im gold tingierten Feld ein nach heraldisch rechts springender Fuchs.

Die Inschrift unter dem Wappen lautet

Inschrift an der Vorderseite des Obelisken
Dem Amtmann
Philipp Reinecke
erstem Beamten
des Amts Hannover
geb: 26. Juni 1785
gest: 16. October 1843

Aus Dankbarkeit
und Verehrung

die Gemeinde Linderte
Inschrift an der linken Seite des Obelisken

An der linken Seite des Obelisken steht

Spr:Salomons 10 v7
Das Gedächtniß der Gerechten
bleibt im Segen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Amtmann-Reinecke-Denkmal – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-Herbert Möller (Hrsg.), Henner Hannig (Bearb.): Landkreis Hannover. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Band 13.1.) Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig / Wiesbaden, 1988, ISBN 3-528-06207-X, S. 246, sowie S. 133 (Karte) und S. 308 (Index)
  2. a b c Linderte, Amtmann-Reinecke-Denkmal in: Naturhistorische Gesellschaft zu Hannover (Hrsg.): Der Deister. Natur. Mensch. Geschichte. Zu Klampen, Springe 2017, ISBN 978-3-86674-545-2, S. 405.
  3. Beschreibung der Archivalie im Archivbestand der Landdrostei Hannover in: Verkauf eines Freihofs zu Linderten von Seiten des Amtmanns Reinecke in Hannover an die Gemeinde Linderte, die Aufhebung der Kanzleisässigkeit dieses Hofes, die Bildung zweier Höfe von dem Reineckeschen Hof, die zwischen den Gebrüdern H. und Chr. Garbe getroffene Vereinbarung und die Vereinzelung des Reihehofes und der dazu gehörigen Holzung. Niedersächsisches Landesarchiv, abgerufen am 15. Oktober 2019.
  4. a b 4.2. Amtmann-Reinecke-Denkmal (II) in: Brigitta Graichen-Meißner: Dorferneuerung Linderte - Erläuterungsbericht -. (PDF; 3,44 MB) Kreissiedlungsgesellschaft Hanover, Februar 2000, S. 59–60, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  5. Verzeichnis der Naturdenkmale im Landkreis Hannover gem. § 31 Abs. 1 des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes (Stand: 06/2001). (PDF; 170,76 kB) In: Regionsrechtssammlung. 32 Sicherheit und Ordnung. Region Hannover, März 2008, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. April 2015; abgerufen am 9. Januar 2016.
  6. Siedlungsentwicklung in: Brigitta Graichen-Meißner: Dorferneuerung Linderte - Erläuterungsbericht -. (PDF; 2,28 MB) Kreissiedlungsgesellschaft Hanover, Februar 2000, S. 8–11, abgerufen am 12. Oktober 2019.

Koordinaten: 52° 16′ 42,3″ N, 9° 39′ 37,2″ O