Anas Modamani

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Anas Modamani (2016)

Anas Modamani (arabisch أنس معضماني, DMG Anas Muʿḍamānī) ist ein Syrer, der als Flüchtling 2015 nach Deutschland kam. In einem Berliner Flüchtlingsheim nahm er mit Bundeskanzlerin Angela Merkel ein Selfie auf. Das Bild wurde medial weltweit verbreitet und ging vielfach durch die sozialen Medien.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anas Modamani wuchs in Darayya, einer Stadt im Gouvernement Rif Dimaschq in Syrien auf. Im Jahr 2015 floh er vor dem Syrischen Bürgerkrieg über das Mittelmeer nach Deutschland. Im gleichen Jahr traf Anas Modamani in einem Flüchtlingsheim in Berlin-Spandau am 10. September auf Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er nutzte die Gelegenheit und machte ein Selfie mit der Bundeskanzlerin. Sein eigenes Bild und die von Agenturfotografen festgehaltene Szenerie von der freundschaftlichen Begegnung des Flüchtlings mit der Politikerin ging durch viele Medien und wurde weltweit verbreitet.

Modamani hat sich im Bereich Videojournalismus weitergebildet und der Berliner Journalisten-Schule besucht. Im Jahr 2023 schloss Modamani sein Studium in Wirtschaftskommunikation an der HTW Berlin ab. Bei der Deutschen Welle in Berlin wurde er Video Producer und Fotograf.

Klage gegen Facebook[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im März 2016 verübten Islamisten in Brüssel zwei Terroranschläge. 32 Menschen starben, außerdem drei der Attentäter. Unmittelbar danach tauchte Anas Modamanis Selfie mit der Kanzlerin auf rechtsgerichteten Webseiten auf. Dort wurde behauptet, „Merkels Flüchtling“ sei der Attentäter von Brüssel. Das Bild wurde auch im Kontext des Anschlags am Berliner Breitscheidplatz 2016 missbraucht, um Gerüchte über eine angebliche Beteiligung Modamanis zu streuen. Modamani ging schließlich mit Unterstützung des Rechtsanwalts Chan-jo Jun gerichtlich gegen Facebook vor, um eine Löschung der Bilder zu veranlassen, unterlag jedoch dabei. Der Fall wurde in dem Kurzfilm Anas v. The Giant verarbeitet, der 2019 erstmals gezeigt und 2020 online veröffentlicht wurde.[1][2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anas v. The Giant. Abgerufen am 9. Juni 2022 (englisch).
  2. Film Anas v. The Giant. Abgerufen am 9. Juni 2022.