Anascha

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Anascha in Hieroglyphen
N17
N35
M8O49

Ju-nescha
Jw-nš3
Hechtkraut-Insel

Anascha (ägyptisch Ju-nescha, übersetzt „Hechtkraut-Insel“) ist ein altägyptisches Toponym, welches in mehreren Papyri erwähnt wird. Der Ort wird im Sobek-Hymnus des Papyrus Ramesseum VI, im Papyrus Harris I sowie im Papyrus Wilbour A und B genannt, wobei der Papyrus Ramesseum aus dem Mittleren Reich den ältesten Beleg darstellt. Ortsgottheiten waren Sobek und Hathor, zudem ist ein Tempel des Sobek inschriftlich belegt.[1]

In der Forschung ist über die genaue Lage des Ortes bisher viel spekuliert worden. Hermann Kees vermutete ihn in Mittelägypten auf dem Ostufer des Nils zwischen Scheich Fadl und es-Siririja[2], wogegen Heinrich Brugsch ihn mit dem antiken Musua identifizierte, das zwischen Speos Artemidos und Hipponon gelegen haben soll[3]. Alan H. Gardiner verlegte ihn auf das Westufer nahe Tehna[4], Wolfgang Helck sieht seine Lage dagegen südlich von Sako bei Mataiyeh[1]. Rainer Hannig setzt Anascha im Großen Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch mit der modernen Siedlung Nazlat al-Amudain gleich.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Wolfgang Helck: Anascha. In: Wolfgang Helck (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie (LÄ). Band I, Harrassowitz, Wiesbaden 1975, ISBN 3-447-01670-1, Sp. 253.
  2. Hermann Kees: Anubis‚ Herr von Sepa‘ und der 18. oberägyptische Gau. In: Zeitschrift für Ägyptische Sprache und Altertumskunde Nr. 58. Hinrichs, Leipzig 1923, S. 100, (online).
  3. Heinrich Brugsch: Dictionnaire géographique de l'ancienne Egypte. Hinrichs, Leipzig 1879-80, S. 308, 717, 1213, (online).
  4. Alan H. Gardiner: Ancient Egyptian Onomastica. Bd. II, Oxford University Press, London 1947, S. 95.
  5. Rainer Hannig: Die Sprache der Pharaonen. Großes Handwörterbuch Ägyptisch-Deutsch. (= Kulturgeschichte der Antiken Welt. Bd. 64) 3. Auflage, von Zabern, Mainz 2001, ISBN 3-8053-1771-9, S. 1300.

Koordinaten: 28° 13′ 31,4″ N, 30° 41′ 52,1″ O