Andrea Zani

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Andrea Teodoro Zani (* 11. November 1696 in Casalmaggiore bei Cremona; † 28. September 1757 ebenda) war ein italienischer Violinist und Komponist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zani erhielt ersten Violinunterricht von seinem Vater, einem Amateurgeiger. Danach erhielt er Kompositionsunterricht von Giacomo Civeri, einem lokalen Musiker, und Violinunterricht beim Hofviolinisten Carlo Ricci. Der in Mantua unweit von Casalmaggiore wirkende Kapellmeister Antonio Caldara hörte Zanis Spiel und lud ihn ein, ihn nach Wien zu begleiten. Zwischen 1727 und 1729 traf Zani in Wien ein und war dort als Violinist in Diensten des Wiener Hofes tätig. 1739 kehrte er nach Italien zurück und wirkte in seiner Heimat als Konzertveranstalter, Musiklehrer an einem Waisenhaus und in verschiedenen Adelshäusern.[1]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zanis Werke sind von Antonio Vivaldi geprägt, jedoch etwas weniger ausladend. Seine Spätwerke verdeutlichen eine Loslösung vom Barock hin zu vorklassischen Elementen. Bedeutend sind die dem kunstsinnigen Grafen Rudolf Franz Erwein von Schönborn gewidmeten Cellokonzerte aus der Schönborn’schen Musikaliensammlung Wiesentheid. Zanis Sinfonien bezeichnete der Musikwissenschaftler Eugene K. Wolf als die ersten ausgereiften Werke ihrer Gattung.

  • op. 1: 12 Sonate da Camera (Mantua 1727), die gleichen Sonaten erschienen in einem Nachdruck als op. 3 Sonates a Violino solo e Basso da camera (Paris)
  • op. 2: 6 Sinfonie da Camera ed altrettanti Concerti da Chiesa a Quattro Strumenti (1729)
  • op. 4: 12 Concerti a quattro con i suoi ripieni (Wien 1733)
  • op. 5: 12 Sonate a Violino e Basso intitolate „Pensieri armonici“ (Wien 1735)
  • op. 6: Sonate a Violino e Basso (Paris 1740)

Darüber hinaus finden sich zahlreiche Manuskripte in verschiedenen Bibliotheken Europas, darunter

  • 3 Flötenkonzerte
  • 6 Triosonaten
  • 23 Violinkonzerte
  • 12 Cellokonzerte

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine umfassende Darstellung aller Aspekte von Zanis Leben und Werk enthält die 12-bändige Dissertation von Jill Ward.[2] Die Bände 2 bis 11 haben jeweils neben ausführlichen Darstellungen, Studien und Diskussionen die kompletten Noten zum Inhalt. Jeder Band ist separat paginiert; es wird deswegen die Seitennummer im PDF-Dokument angegeben:

  • Band 1 (S. 6): Einführung, Literatur, Biographie (S. 29), Nachwort, Bibliographie, Editorische Methode
  • Band 2 (S. 143, Noten S. 248): [12] Sonate da Camera, Opera Prima
  • Band 3 (S. 393, Noten S. 520): Sei Sinfonie da Camera ed altretanti Concerti da Chiesa a quatro Stromenti, Opera Seconda
  • Band 4 (S. 753, Noten S. 824): Concerti Dodeci a Quatro con suoi Ripieni, Opera Quarta
  • Band 5 (S. 1155, Noten S. 1190): Sonate 12 a Violino e Basso Intitolate Pensieri Armonici, Opera Quinta
  • Band 6 (S. 1277, Noten S. 1323): [6] Sonate a Violino e Basso, Opera Sesta
  • Band 7 (S. 1373, Noten S. 1393): Werke in der Musiksammlung[3] des Grafen von Schönborn-Wiesentheid (das ist Rudolf Franz Erwein von Schönborn)
  • Band 8 (S. 1537, Noten S. 1610): Werke im „Fonds Blancheton“ in der Bibliothèque nationale de France in Paris
  • Band 9 (S. 1769, Noten S. 1843): Werke in Schweden
  • Band 10 (S. 1911, Noten S. 1982): Einzelne Concerti
  • Band 11 (S. 2123, Noten S. 2174): Vermischte Werke
  • Band 12 (S. 2223, Werkeverzeichnis S. 2244): Thematischer Katalog / Werkeverzeichnis

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Marcello Villa: Lebenslauf Zanis auf mvcremona.it
  2. Jillian Ruth Ward: Andrea Zani (1696–1757) – Life and Works – Through a study of the documents together with a collected edition and thematic catalogue, Christchurch / NZ 2010; im Internet als Download (Memento vom 22. Januar 2015 im Internet Archive); 66 MB, 2338 Seiten
  3. http://www.schoenborn.de/sammlung.html