Andrew Solomon

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Andrew Solomon (2015)

Andrew Solomon (* 30. Oktober 1963) ist ein US-amerikanischer Dozent für Psychiatrie sowie Journalist und Schriftsteller, der vorwiegend über Politik, Kultur und Psychologie schreibt.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seine Lebensmittelpunkte hat er in New York und London. Zu den Zeitschriften und Zeitungen, in denen er bereits veröffentlicht hat, zählen unter anderem The New York Times, The New Yorker, Artforum und Travel and Leisure. Beispielhaft für seine Arbeiten sind seine Artikel über Depression[1], über Künstler in der Sowjetunion[2], die kulturelle Wiedergeburt Afghanistans[3], libysche Politik[4][5] und die Kultur Gehörloser[6]. Zu seinem Werk gehören auch zwei mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Sachbücher. Saturns Schatten. Die dunklen Welten der Depression gewann unter anderem 2001 den National Book Award und war 2002 für den Pulitzer-Preis nominiert.[7] The Times wählte es zu einem der hundert besten Bücher der Dekade.[8] Für Noonday Demon wurde er 2002 mit dem Lambda Literary Award ausgezeichnet. Für sein 2012 erschienenes Buch Weit vom Stamm: Wenn Kinder ganz anders als ihre Eltern sind erhielt Solomon unter anderem 2012 den National Book Critics Circle Award[9], den Anisfield-Wolf Book Award[10] und den Dayton Literary Peace Prize[11].

Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Solomon wurde auf Manhattan geboren und wuchs auch in diesem Stadtteil von New York City auf. Seine Highschool schloss er 1981 mit Auszeichnung ab.[12] Seinen Bachelor erhielt er 1985 mit der Auszeichnung magna cum laude von der Yale University.[13] Seinen Master in Anglistik erwarb er am Jesus College, Cambridge.[14] Im August 2013 promovierte er im Fach Psychologie an derselben Universität. Seine Promotion wurde durch Juliet Mitchell betreut.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Andrew Solomon ist der älteste Sohn von Carolyn Bower Solomon (1932–1991) und Howard Solomon (1927–2022), dem Vorstandsvorsitzendem des Pharmazieunternehmens Forest Laboratories. Die Erfahrung, bei dem geplanten Selbstmord seiner Mutter, die unheilbar an einem Ovarialkarzinom litt, anwesend zu sein, beschrieb Solomon unter anderem in einem Artikel für The New Yorker[15], in seinem Roman A Stone Boat sowie in seinem Buch Saturns Schatten. Die dunklen Welten der Depression. Solomon litt nach dem Selbstmord seiner Mutter an Depressionen, die er mit Psychotherapie und vielen Antidepressiva in Griff bekam. Für seinen Vater war dies der Anlass, für das Medikament Citalopram (in den USA unter dem Namen Celexa vermarktet) die US-amerikanische Zulassung zu erwerben.[16]

Als Erwachsener erwarb Solomon die doppelte Staatsbürgerschaft sowohl für die USA als auch Großbritannien. Er lebt gemeinsam mit dem Journalisten John Habich in einer eingetragenen Partnerschaft.[17][18] Das Paar heiratete am 19. Juli 2009 ein zweites Mal in Connecticut, damit ihre Ehe auch im US-amerikanischen Bundesstaat New York anerkannt wird.[19]

2003 entschieden Solomon und seine langjährige Freundin Blaine Smith, gemeinsam ein Kind zu zeugen. Ihre Tochter wurde im November 2007 geboren. Mutter und Tochter leben in Texas. Ein gemeinsamer Sohn, George Charles Habich Salomon, wurde im April 2009 geboren und lebt in New York gemeinsam mit Solomon und Habich. Habich ist sein Adoptivvater. Habich ist biologischer Vater von zwei Kindern, die von einem lesbischen Paar groß gezogen werden. Die Entwicklung dieser Patchwork-Familie war Thema eines Essays, den Solomon im Januar 2011 in der Zeitschrift Newsweek beschrieb[19] und im April 2012 in The Observer porträtiert wurde.[20]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andrew Solomon: A Cure for Poverty In: The New York Times Magazine, 6. Mai 2001 
  2. Andrew Solomon: Young Russia's Defiant Decadence In: The New York Times Magazine, 28. Juli 1993 
  3. Andrew Solomon: An Awakening From the Nightmare of the Taliban In: The New York Times Magazine, 10. März 2002 
  4. Andrew Solomon: Circle of Fire: Letter from Libya In: The New Yorker, 28. Mai 2006 
  5. Andrew Solomon: How Qaddafi Lost Libya In: The New Yorker, 21. Februar 2011 
  6. Andrew Solomon: Defiantly Deaf In: The New York Times Magazine, 28. August 1994 
  7. The Pulitzer Prizes: Nominated Finalists. 2002, abgerufen am 10. Februar 2012.
  8. The 100 Best Books of the Decade In: The Times, 14. November 2009 
  9. Barbara Hoffer: National Book Critics Circle Announces Awards for Publishing Year 2012. In: Critical Mass. 28. Februar 2013, abgerufen am 28. April 2014.
  10. Anisfield-Wolf Book Award: Andrew Solomon Wins the 2013 Anisfield-Wolf Prize for Nonfiction. 22. April 2013, abgerufen am 28. April 2014.
  11. Meredith Moss: 2013 Dayton Literary Peace Prize winners announced In: Dayton Daily News, 24. September 2013. Abgerufen am 28. April 2014 
  12. Beau Gardner: Literature As A High Calling. (PDF) In: Foundations for Excellence, A Campaign. Horace Mann Alumni, 2002, archiviert vom Original am 4. Oktober 2013; abgerufen am 2. Februar 2021.
  13. Yale College: Andrew Solomon. (PDF) Archiviert vom Original am 28. Februar 2013; abgerufen am 2. Februar 2021.
  14. Jesus College: Annual Report 2011. (PDF) Archiviert vom Original am 17. April 2012; abgerufen am 2. Februar 2021.
  15. Andrew Solomon: A Death of One's Own In: The New Yorker, 22. Mai 1995 
  16. Susan Berfield: A CEO and His Son In: Bloomberg Business Week, 26. Mai 2002 
  17. Eric Pfanner: Vows: Andrew Solomon and John Habich In: New York Times, 8. Juli 2007 
  18. Geordie Grieg: My Big Fab Gay Wedding, Oktober 2007 
  19. a b Andrew Solomon: Meet My Real Modern Family (Memento des Originals vom 20. September 2013 im Internet Archive) In: Newsweek, 30. Januar 2011. Abgerufen am 2. Februar 2021 
  20. Brockes Emma: It's Complicated In: The Guardian, 21. April 2012. Abgerufen am 28. April 2014