Angenbach

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Angenbach
Mambach

rechte Oberläufe: Mattengraben → Moosbach

Flusslauf des Angenbachs

Flusslauf des Angenbachs

Daten
Gewässerkennzahl DE: 2324
Lage Südschwarzwald

Baden-Württemberg

Flusssystem Rhein
Abfluss über Wiese → Rhein → Nordsee
Ursprung Zusammenfluss von Moosbach (rechts) und Forsthofbach (links) beim Häg-Ehrsberger Ortsteil Happach
47° 44′ 30″ N, 7° 56′ 58″ O
Quellhöhe ca. 758 m ü. NN Zsfl.
ca. 1073 m ü. NN Q. Mattengraben
Mündung in Zell-Mambach von links und Osten in die WieseKoordinaten: 47° 43′ 41″ N, 7° 52′ 36″ O
47° 43′ 41″ N, 7° 52′ 36″ O
Mündungshöhe ca. 459 m ü. NN
Höhenunterschied ca. 299 m
Sohlgefälle ca. 46 ‰
Länge 6,5 km[1] ab Zsfl.
8,6 km ab Q. d. Oberläufe
Einzugsgebiet 22 km²[2]
Der Angenbach an seinem Unterlauf, oberhalb des Häg-Ehrsberger Ortsteils Rohmatt

Der Angenbach an seinem Unterlauf, oberhalb des Häg-Ehrsberger Ortsteils Rohmatt

Der Angenbach ist ein Bach des Südschwarzwaldes, der in Mambach, einem Ortsteil von Zell im Wiesental im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg, von links und Osten in die Wiese mündet. Teilweise wird er auch Mambach genannt.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Angenbach entsteht beim Häg-Ehrsberger Ortsteil Happach aus der Vereinigung zweier Quellbäche, des von rechts und Norden her kommenden Moosbachs und des von links und Nordosten zulaufenden Forsthofbaches.[3] Beide sind fast gleich lang und beider höchste Quellen liegen zwischen 1.080 und 1090 m ü. NN.

Schon von Happach ab fließt der Bach beständig in südwestlicher bis westlicher Richtung und schneidet dabei in das kristalline Grundgebirge das tiefe Angenbachtal ein. Der Bach entwässert fast das gesamte Gemeindegebiet von Häg-Ehrsberg.[4]

Nach einer Länge von etwa 6,5 km ab dem Zusammenfluss bzw. von etwa 8,6 km ab den mündungsfernsten Quellen der fast gleich langen beiden Quellbäche[5] mündet er in Mambach, einem Ortsteil von Zell im Wiesental, von links und Osten in die Wiese.

Einzugsgebiet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Einzugsgebiet umfasst recht genau 22 km² und ist zu etwas mehr als der Hälfte bewaldet. Zwischen seinem nordöstlichsten Punkt Am Dreieckigen Stein über der Quelle des Mattengrabens und dem westlichsten an der Mündung erstreckt es sich etwa 7,8 km nach Südwesten, die Breite quer dazu schwankt vor dem Mündungskeil wenig und erreicht an der breitesten Stelle zwischen Ehrsberg und dem Rohrenkopf einmal 3,9 km. Der höchste Punkt im Einzugsgebiet liegt Beim Dreieckigen Stein auf 1191,5 m ü. NN, der Ursprung auf etwa 758 m ü. NN, die Mündung auf etwa 459 m ü. NN. Das mittlere Sohlgefälle ist entsprechend hoch, ab dem Ursprung etwa 46 ‰, ab der Quelle des Mattenbaches fast 72 ‰.

Die Wasserscheide ist fast überall sehr gut ausgeprägt. Von der Mündung ganz im Westen verläuft sie zunächst nordöstlich, bis Ehrsberg ist hier die aufnehmende Wiese jenseits der unmittelbare Konkurrent, danach lange der Künabach, ganz zuletzt Beim Dreieckigen Stein grenzt das Einzugsgebiet des nordwärts abfließenden Prägbachs an. Danach läuft die Einzugsgebietsgrenze nach Süden bis zum Steinbühl, die Bäche jenseits werden hier von der Wehra aufgenommen. Deren Einzugsgebiet liegt auch jenseits der danach lange bis zum Rohrenkopf südwestlich laufenden Wasserscheide an, bei welchem diese nach Westen zur Angenbachmündung abknickt und der große Wehra-Zufluss Hasel zunächst den Abfluss jenseits sammelt. Letzter Konkurrent vor der Mündung ist dann wieder ein unbedeutender Wiese-Zufluss.

Zuflüsse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zuflüsse sind rechtsseitig der Haselbach und der Löchlebach unterhalb von Happach, das Sägenmattbächle oder auch der Schrohbach gegenüber dem Zinken Altenstein, der Mühlebach bei Rohmatt und der Wölflisbrunnenbach etwas unterhalb davon. Linksseitige Zuflüsse sind der Schwendelbach und der Schattrainbach bei Altenstein, der Diesenbach beim Zinken Sonnenmatt, der Althüttenbach bei Rohmatt und der Fliegetengraben unterhalb davon.[6][7] Näheres in der folgenden Liste.

Der Schrohbach stürzt sich kurz vor seiner Vereinigung mit dem Angenbach in drei Fallstufen die Häger Wasserfälle herunter, die als Naturdenkmal geschützt sind.[6][8]

Hierarchische Liste der Zuflüsse jeweils von der Quelle zur Mündung. Gewässerlängen in der Regel nach LUBW-FG10 (Datensatzeinträge), Einzugsgebiete entsprechend nach LUBW-GEZG, Höhenangaben nach dem Höhenlinienbild auf dem Geodatenviewer. Andere Quellen für die Angaben sind gegebenenfalls vermerkt.

Die Flussabschnitte nach den Namen weichen in den Datensätzen der LUBW-FG10 zuweilen von deren Beschriftungen auf der Hintergrundkarte bzw. der TK25 ab, die hier für eher maßgebend genommen wurden. Längen wurden notwendigenfalls aus den Daten zu Längen und Stationierungen bei LUBW-FG10 für Teilabschnitte bestimmt und neu zusammengezählt.

Ursprung des Angenbachs beim Häg-Ehrsberger Dorf Happach auf etwa 758 m ü. NN aus dem Zusammenfluss von Moosbach (rechts) und Forsthofbach (links).

  • Rechter Quellbach Moosbach, 1,604 km und 2,493 km². Entsteht südlich des Herrenschwander Kopfs (1152,3 m ü. NN) am oberen Rand eines Wiesenhangs im Schüreck auf etwa 1010 m ü. NN.
    • Mattengraben, von links wenig talaufwärts der untersten Steigenserpentine der L 174 auf etwa 840 m ü. NN, 1,189 km. Entsteht im Wald des Großen Mooses südwestlich der Bergkuppe Am Dreieckigen Stein (1191,5 m ü. NN) auf etwa 1073 m ü. NN. Merklich längerer Quellbach des Moosbachs, der mit ihm als Oberlauf eine Länge von 2,064 km hätte.
    • Martingraben, von rechts kurz vor Happach im Geschwend auf etwa 800 m ü. NN, 0,512 km. Entsteht auf etwa 935 m ü. NN.
  • Linker Quellbach Forsthofbach, nach LUBW-FG10 Dachseckbach[9], 2,086 km und 2,418 km². Entsteht wenig westlich des Parkplatzes auf dem Sattel St. Antoni auf 1051 m ü. NN.
    • Langgraben, von links bei Happach auf etwa 790 m ü. NN, 1,24 km. Entsteht am Westhang des Steinbühles (1148,1 m ü. NN) auf etwa 1085 m ü. NN.
  • Haselbach, von rechts wenig nach der Entstehung des Angenbachs auf etwa 746 m ü. NN, 1,659 km. Entsteht am Osthang des Wannenkopfes (1129,3 m ü. NN) auf etwa 1080 m ü. NN.
  • Löchlebach, von rechts kurz vor Schürberg-Säge auf etwa 746 m ü. NN, 0,633 km. Entsteht zwischen Schürberg und dem Binzkopf (934,4 m ü. NN) auf etwa 855 m ü. NN.
  • Schwendelbach von links unter dem Altensteiner Burgfelsen auf etwa 695 m ü. NN, 1,202 km. Entsteht westlich der Hohen Muttlen (1142,5 m ü. NN) auf etwa 985 m ü. NN.
  • Sägenmattbächle oder Schrohbach, von rechts bald danach am Abgang der K 6302 nach Häg von der Talstraße L 146 auf etwas unter 690 m ü. NN, 2,175 km und 1,583 km². Entsteht südwestlich des Wannenkopfes bei den oberen Häusern von Waldmatt auf etwa 958 m ü. NN.
  • Schattrainbach, von links wenige Schritte danach auf etwas über 680 m ü. NN, 1,616 km. Entsteht als Lenzenlochgraben nördlich des Dietenschwander Kopfes (1099 m ü. NN) auf etwa 985 m ü. NN.
  • Diesenbach, von rechts an der Häger Mühle auf etwas über 620 m ü. NN, 1,73 km. Entsteht nordnordöstlich des Rohrenkopfes (1169,8 m ü. NN) am Waldrand auf etwa 960 m ü. NN.
  • Mühlebach, von rechts am Beginn von Wölflisbrunn auf etwa 595 m ü. NN, 1,932 km. Entsteht am Wasserbehälter östlich über Ehrsberg auf etwa 905 m ü. NN.
    • Fuchslochbach, von links wenig westlich von Häg auf etwa 640 m ü. NN, 1,116 km. Entsteht auf etwa 955 m ü. NN.
  • Althüttenbach, von links in Rohmatt auf etwa 570 m ü. NN, 0,751 km (2,476 km mit längerem Oberlauf Husarenbach) und 2,732 km². Entsteht an der Husarenmühle aus Husarenbach und Schwandlochbach auf etwa 750 m ü. NN.
    • Rechter Quellbach Husarenbach, 1,725 km. Entsteht nördlich des Rohrenkopfes auf etwa 990 m ü. NN.
    • Linker Quellbach Schwandlochbach, 1,414 km. Entsteht westlich des Rohrenkopfes auf etwa 955 m ü. NN.
  • Abgang des Mühlkanals, nach links wenig nach dem vorigen.
  • Wölflisbrunnenbach, von rechts auf etwa 560 m ü. NN in den Angenbach selbst, 0,852 km. Entsteht auf etwa 810 m ü. NN.
  • Rücklauf des Mühlkanals, 0,595 km.
  • Fliegelengraben, von links wenige Schritte danach auf etwa 525 m ü. NN, 0,823 km. Entsteht nördlich von Rohrberg auf etwa 730 m ü. NN. Längs diesem Zufluss läuft die Gemeindegrenze von Häg-Ehrsberg zu Zell.
    • Fliegelenbächlein, von links im Hangwald Fliegelen auf etwa 600 m ü. NN, ca. 1,338 km.[10] Entsteht am Hang südlich von Rohrberg auf etwa 890 m ü. NN. Mit diesem deutlich längeren Ast als Oberlauf käme der Fliegelengraben auf eine Länge von etwa 1,773 km.
  • Eschenmattgraben, von links bald danach auf etwa 515 m ü. NN, ca. 0,635 km.[10] Entsteht ebenfalls im Fliegelen unter dem Wegscheidekopf (829,3 m ü. NN) auf etwa 735 m ü. NN.

Mündung des Angenbachs auf etwa 459 m ü. NN neben der Wiesenbrücke im Teilort Mambach von Zell im Wiesental von links und Osten in den Rhein-Zufluss Wiese. Der Bach ist hier ab seiner Entstehung bei Happach 6,519 km lang und hat ein Einzugsgebiet von 21.950 km² hinter sich.

Gewässergüte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gewässerqualität des Baches ist hoch; Messungen am Oberlauf bei Happach 2004 ergaben die höchste Gewässergüteklasse I (unbelastet bis sehr gering belastet), am Unterlauf nahe der Mündung in die Wiese wurde die Güteklasse I-II (gering belastet) festgestellt.[11]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • „TK25“: Topographische Karte 1:25.000 Baden-Württemberg

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nach LUBW-FG10 (Datensatzeintrag).
  2. Summe der Teileinzugsgebiete nach LUBW-GEZG (Datensatzeinträge).
  3. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Landkreis Lörrach (Hrsg.): Der Landkreis Lörrach. Band I (Aitern bis Inzlingen), Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1993, ISBN 3-7995-1353-1, S. 858
  4. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Landkreis Lörrach (Hrsg.): Der Landkreis Lörrach. Band I (Aitern bis Inzlingen), Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1993, ISBN 3-7995-1353-1, S. 854
  5. Nach LUBW-FG10 (Datensatzeinträge zu Länge und Stationierung). LUBW-FG10 rechnet die Oberlauffolge aus Mattengraben und Moosbach-Unterlauf zum Angenbach.
  6. a b Kartendienst der Landesumweltbehörde Baden-Württemberg. Abgerufen am 11. Februar 2021.
  7. Die Bachnamen werden bei Betrachtung des Häg-Ehrsberger Gemeindegebietes (z. B. als Gemarkungskarte) im Maßstab 500 m sichtbar.
  8. Datenauswertebogen FND 83361060001 - Wasserfall (Häger-Wasserfälle) vom Daten- und Kartendienst der Landesumweltbehörde Baden-Württemberg
  9. Benennung im Datensatz.
  10. a b Abgemessen auf der Hintergrundkarte von LUBW-FG10.
  11. Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg, Gewässergütekarte Baden-Württemberg 2004, A-9, online verfügbar auf lubw.baden-wuerttemberg.de (PDF; 3,0 MB), abgerufen am 26. Juni 2012