Anna Jobin

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Anna Jobin (2024)

Anna Jobin (* 1982 in Belp) ist eine Schweizer Forscherin zu digitaler Ethik und Algorithmen und seit 2021 Präsidentin der Eidgenössischen Medienkommission.

Leben und Ausbildung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anna Jobin wuchs in Belp bei Bern auf. Sie schloss im Jahr 2011 ihre Studien an der Universität Fribourg in den Fächern Soziologie, Volkswirtschaft und Wirtschaftsinformatik mit dem Lizentiat (bilingue, magna cum laude) ab. Weitere zertifizierte Ausbildungen folgten an der Universität Bern (Projektmanagement, 2012, sowie Leadership und Management Skills, 2021) und an der EPFL Lausanne (Hochschulunterricht, 2015).

Von 2008 bis 2016 war sie in Lausanne als Beraterin für Social Media wirtschaftlich tätig. Von 2015 bis 2016 lehrte sie als Dozentin für Neue Bildpraktiken an der Höheren Fachausbildung Photographie am Centre d’enseignement professionnel de Vevey (CEPV). Sie ist beratendes Mitglied des ZeMKI an der Universität Bremen.

Forschung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jobin schloss ihr Doktorat in Sozialwissenschaften im Jahr 2019 an der Universität Lausanne mit einer Promotion über die gesellschaftlichen Dimensionen algorithmischer Systeme ab. Davor hatte sie Forschungsaufenthalte als Visiting Researcher an der Tufts University und der Cornell University. Anschliessend war sie als Postdoc an der ETH Zürich am Health Ethics & Policy Lab tätig.

Seit 2021 forscht sie am Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) im internationalen Forschungsprojekt «Shaping 21st Century AI – Konflikte und Entwicklungspfade» und analysiert als Senior Researcher «Künstliche Intelligenz»[1] als soziotechnische Institution in Politik, Medien und Wissenschaft; sie wirkt zudem im Konsortiumslead des Projekts mit.[2]

Gesellschaftliches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Januar 2020 ist Jobin Mitglied sowie seit Oktober 2021[3] Präsidentin der Eidgenössischen Medienkommission (EMEK). Sie spricht regelmässig an Konferenzen und in den Medien über die Themen Künstliche Intelligenz[4], Algorithmen[5] und Digitalisierung.[6] Sie ist Mitglied der Jungen Akademie Schweiz. Sie engagiert sich in der Ethik-Arbeitsgruppe der Association of Internet Researchers, wo sie an den Ethik-Richtlinien 3.0 für Internetforschung mitgearbeitet hat. Sie ist gewähltes Vorstandsmitglied der Swiss Association for the Studies of Science, Technology & Society (STS-CH) und ist Mitglied der Steuerungsgruppe beim Swiss Internet Governance Forum.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Marcello Ienca, Effy Vayena: The global landscape of AI ethics guidelines. In: Nature Machine Intelligence. 2. September 2019, S. 389–399.
  • Ethische Künstliche Intelligenz – von Prinzipien zu Prozessen. In: Markus Hengstschläger u. a. (Hrsg.): Digitaler Wandel und Ethik. Wien 2020.
  • Diagnose: Ambivalenz. Freiheit im digitalen Zeitalter. In: Min Li Marti, Jean-Daniel Strub (Hrsg.): Freiheit. Baden 2019.
  • mit Eduardo Belinchon de la Banda, Benjamin Bollmann, Jessica Cussins Newman, Jonas Nakonz: Towards an Inclusive Future in AI. A Global Participatory Process. Policy Recipes. Zürich 2019.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Lajla Fetic, Julia Gundlach: Mehr Sichtbarkeit den Algorithmen-Expertinnen! 8. März 2021, abgerufen am 8. März 2022.
  2. Anna Jobin, Dr. Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Entwicklung der digitalen Gesellschaft. Website der HIIG, abgerufen am 21. Februar 2022.
  3. Emek. Anna Jobin wird neue Präsidentin. In: persoenlich.com. 11. Juni 2021, abgerufen am 21. Februar 2022.
  4. Selina Thaler: Was darf künstliche Intelligenz? In: Der Standard. 4. Oktober 2019, abgerufen am 21. Februar 2022.
  5. Richard L. Hudson: Who should write the rules for AI? Study points to power imbalance. In: Science|Business. 18. September 2019, abgerufen am 21. Februar 2022.
  6. Christina Scheidegger: Braucht es eine staatliche Medienförderung? In: SRF, Echo der Zeit. 14. Februar 2022, abgerufen am 21. Februar 2022.