Anna von Palant

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johanna bzw. Anna von Palant zu Breitenbend[1] und Reuland oder Anna Pallantia (* um 1550 vermutlich auf Burg Reuland[2] in der Eifel im heutigen deutschsprachigen Teil Ostbelgiens; † nach 18. September 1599, vielleicht begraben am 17. November 1599 in Köln), war eine deutsche Humanistin und neulateinische Dichterin, die am Niederrhein wirkte.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anna von Palant war vermutlich die Tochter von Johann (Jan) IV. von Palant zu Breitenbend († vor 1556),[3] Herrn zu Weisweiler, Wildenburg, Nothberg und Berghe (Laurenzberg), seit 1541 Amtmann von Eschweiler und Wilhelmstein, und (⚭ 1532)[4] Maria von Vlodrop († vor 1563).[5][6] Im Dritten Geldrischen Erbfolgekrieg zwischen Kaiser Karl V. und Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg um das Herzogtum Geldern wurde dessen Burg Nothberg 1543 verbrannt (1555 erneuert).

Annas Bruder wäre demnach Johann V. von Palant zu Wildenburg, Weisweiler, Laurenzberg und Bottendorf († zwischen 1564 und 1572) gewesen, 1559 Jülicher Amtmann von Wilhelmstein und Eschweiler, seit 1556 verheiratet mit Anna von Gertzen genannt Sintzig (Sinzenich) († 1611).[A 1][7]

Die Burg Reuland, auf der Anna von Palant geboren wurde, war um 1550 zu einem Teil im Besitz von Balthasar von Flodrop († 1567), Herr zu Odenkirchen und Leuth – eines Bruders der Maria von Vlodrop –, der seinen Anteil an der Herrschaft 1560/61 seiner Tochter Odilia († nach 1589) und ihrem Mann (⚭ um 1560) Carsilius V. von Palant-Breitenbend († 1606/08) überließ.

Die Schwester ihrer Mutter Maria[5], Ursula von Vlodrop († nach 1604), war mit dem flämischen Humanisten und Dichter Karl von Utenhove (1536–1600) verheiratet[8], der als Protestant aus Flandern an den Niederrhein geflüchtet war. Utenhove unterrichtete Anna von Palant,[9] korrespondierte mit ihr und förderte die Publikation ihrer Gedichte. Utenhove, der selbst keine Kinder hatte, adoptierte seine früh verwaiste Nichte Anna von Palant und überlebte sie, allerdings nur um ein Jahr.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anna von Palant lebte in Elberfeld,[10] Neuss (1583)[11] und Köln; Arnoldus Buchelius (1565–1641) berichtet von einem Zusammentreffen mit ihr in der Domstadt.[12]

Wegen ihrer umfassenden Bildung und ihrer Klugheit wurde Anna von Palant von zeitgenössischen Dichtern wie Johannes Posthius (1537–1597), Heinrich Smetius (1537–1614) und Paul Melissus (1539–1602) verehrt. Mit 12 Jahren hat sie Posthius mit einem extemporierten Gedicht in einem Wettstreit besiegt.[13] Posthius und Melissus widmeten Anna von Palant Gedichte. In Anspielung auf „Pallant“ und den griechischen Beinamen der Athene wird Anna dabei oft „Παλλάς“ (Pallas) = „die Heldin“ genannt.[14] Melissus berichtet, dass er Anna von Palant bei einem Besuch in Köln im Hause von Karl von Utenhove ein Lied von Pierre de Ronsard (1524–1585) vortragen gehört hat.[15][16] Franciscus Modius (1536–1597)[A 2] schreibt ihr 1583 aus Comburg nach Neuss über die Bedeutung der humanistischen Gelehrten Olympia Fulvia Morata (1526–1555) und erörtert mit ihr textkritische Probleme (Emendationen) einer Edition der Briefe Plinius’ des Jüngeren.

Anna von Palant galt auch als „vortreffliche“ Zeichnerin.[17]

Gelegentlich wird vermutet, bei „Anna Utenhovia“ (* um 1550; † nach 1603 [1641?]) – einer weiteren Nichte Utenhoves – und „Anna Pallantia“ handele es sich um dieselbe Person,[18] aber in einem Akrostichon an Jan Gruter (1560–1627) nennen sich beide Dichterinnen nebeneinander und auch in den „Parerga (Adoptivis)“ des Posthius[19] und dem „Symbolum“ des Jakob Monau (1546–1603) sind beide vertreten.

Erkrankung und vermutlicher Pesttod[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Oktober 1595 war Anna von Palant lebensgefährlich erkrankt.[20] Auch im Sommer 1599 erkrankten Anna von Palant und Utenhoves Frau, konnten aber von dem herzoglichen Leibarzt Wilhelm Fabry (1560–1634) zunächst „aus dem Rachen des Orcus“ gerettet werden.[21]

Arnoldus Buchelius, der sich 1599 bis 1600 in Köln aufhielt, notierte in seinem Tagebuch am 18. November 1599, dass er vom tags zuvor erfolgten Begräbnis der Anna Palant gehört hatte, „einer gelehrten deutschen und in der Dichtkunst nicht unbekannten Frau“; sie habe den Kölner Syndikus Hackstein zum Erben eingesetzt und Klöstern Legate hinterlassen.[22]

Bei der Schilderung des Inhalts der letztwilligen Verfügung verwechselte Buchelius die Protestantin[23] Anna von Palant mit einer anderen Kölner „Heldin“: Margaretha Held oder „Heltin“ († 1599),[24] Tochter des verstorbenen Reichsvizekanzlers Matthias von Held (um 1490–1563), hatte wenige Tage zuvor am 14. November 1599 ein entsprechendes Testament aufgesetzt, in dem sie den Stadtsyndikus Dr. Wilhelm Hackstein († 1623)[A 3] als Alleinerben einsetzte[25] und ihr Haus Im Großen Spiegel im Filzengraben den als Katholikinnen aus Holland und Seeland vertriebenen „Armen Klarissen“ vermachte.[26] Anna von Palant-Breitenbent bewohnte dagegen den Spiegeler Hof in der St. Marviren- oder Machabäerstraße.[27]

Am 13. Dezember 1599 trug Buchelius nach: Im Haus „der Heldin Anna Palantia“, die kürzlich an der Pest gestorben sei, habe es einen Diebstahl durch Dienstmägde gegeben.[28] Auch hierbei liegt wohl eine Verwechselung mit Margarethe Held vor, in deren Sterbehaus ein Diebstahl begangen wurde.[29] Es ist deshalb nicht ausgeschlossen, dass auch Buchelius' Notiz über den Pesttod der „Heldin“ Anna Palantia im November 1599 auf einem Irrtum beruht.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Paul Melissus: In dextram Ioannae Palantiae virginae nobilissimae. In: Paul Melissus / Felix Fiedler: Schediasmata poetica. Item Fidleri Flumina. Georg Corvinus / Matthias Harnisch, Frankfurt am Main 1574, S. 88–91 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), (Google-Books)
  • Paul Melissus: De Caroli Vtenhovii et Annae Pallantiae amicitia sibi applavdit, Ad Annam Pallantiam und Ad Franciscvm Modivm. In: Schediasmatvm poeticorvm Bd. I, 2. Aufl. Paris: Arnold Sittart 1586, S. 30–33, 198f und 474–477 (bes. S. 477); Ad Annam Pallantiam, Ad Annam Pallantiam, Ad Iohannam Pallantiam, Ad Carolvm Vtenhovivm C. f., Ad Iohannam Pallantiam, Ad Iohannam Pallantiam. Acrostichis, Ad Annam Pallantiam, Acrostihcis, Acrostichis, Ad Annam Pallantiam und Ad Annam Pallantiam. In: Schediasmatvm poeticorvm Bd. III, 2. Aufl. Paris: Arnold Sittart 1586, S. 81f, 82, 97, 145f, 163, 165, 194f, 195f, 246 und 295 (Digitalisate der Universitätsbibliothek Mannheim)
    • (teilweise Wiederabdruck in:) Damas van Blyenburgh[A 4][30] (Hrsg.): Veneres Blyenburgicae, Sive amorum hortus: In quinque areolas divisus, & fragrantissimis cxlviij celeberrimorum poetarum flosculis refertus, Dordrecht: Isaak Canin 1600, S. 309 [fälschlich paginiert: 319], 310, 310f, 314f, 315f und 332 (Google-Books)
  • Franciscus Modius: Franc. Modius Annae Pallantiae nobili virgini S. Nouesium (1583). In: Novantiquae Lectiones, tributae in Epistolas centum, Frankfurt am Main: Andreas Wechelius 1584, S. 49–54 (Google-Books)
  • Franciscus Modius: Ad Annam Pallantiam. Elegia XVII. In: Poemata, Würzburg: Heinrich von Aich 1583, S. 45f (Google-Books)
    • (Wiederabdruck in:) D. van Blyenburgh (Hrsg.): Veneres Blyenburgicae, Sive amorum hortus: In quinque areolas divisus, & fragrantissimis cxlviij celeberrimorum poetarum flosculis refertus, Isaak Canin, Dordrecht 1600, S. 301 f. (Google-Books)
    • (Wiederabdruck in:) Delitiae C. Poetarvm Belgicorvm, Collectore Ranvtio Ghero (Anagramm für „Iano Grvthero“), Band 3, Frankfurt am Main: Nikolaus Hoffmann / Jakob Fischer 1614, S. 602f (Google-Books)
  • Johannes Posthius: Parerga Poetica, Würzburg: Heinrich von Aich 1580, S. 78 und 80–83 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
    • 2. Aufl. Parergorum poeticorum, Band I, Heidelberg: Hieronymus Commelin 1595, S. 133f, 137f, 139, 141 (Digitalisate der Universitätsbibliothek Mannheim)
  • Karl von Utenhove: In Pvblii comoedias Terfntii, totidemque Corneli Schoenaei dramata ad Annam Palantiam et Camillam Iambici extemporales. In: Cornelius Schonaeus[A 5]: Terentius Christianus, duabus comoediis additis, Köln: Gerhard Grevenbroich 1595
    • 2. Aufl. In Pvblii comoedias Terentii, totidemque Corneli Schoenaei dramata ad Annam Palantiam et Camillam Iambici extemporales [das Gedicht ist hier 6 Zeilen länger] Köln: Gerhard Grevenbroich 1595

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Iohanna Pallantias P. Melisso viro clariss. In: Paul Melissus / Felix Fiedler: Schediasmata poetica. Item Fidleri Flumina. Georg Corvinius / Matthias Harnisch, Frankfurt am Main 1574, S. 153 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München), (Google-Books)
  • Anna Palanda Iohan. Posthio S. In: Johannes Posthius (Hrsg.): Parerga poetica. Heinrich von Aich, Würzburg 1580, S. 165 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München)
    • 2. Aufl. Anna Palanda Iohan. Posthio S. In: Johannes Posthius: Parergorum poeticorum, Band II nunc recens edita cum Adoptivis. Hieronymus Commelin, Heidelberg 1595, S. 204 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Mannheim)
  • In idem Monauij dicterium Annae Palandae Rvlandidos ad Ioann. Posthium Iatropoëtam Incomparabilem Adonij[31], Annae Pal[andae] Rvl[andidos] Distichon und In idem [= Jakob Monau]. In: Jakob Monau (Hrsg.): Symbolvm Iacobi Monawi. Ipse faciet variis variorvm avctorvm carminibus expressvm et decoratvm. Cum nonnullis appendicibus. Johannes Rhamba, Görlitz 1595, S. 221f (Digitalisat der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt Halle)
  • Annae Palandae Rulandae. In: Legionum Epistolarum Utenhovii hecatontas aut centuria prima (bisher ungedruckte handschriftliche Briefsammlung, 1598; Bibliothèque nationale de France Paris, MS fonds latin 18592, Blatt 100f) (Digitalisat der Bibliothèque nationale de France)
  • (zusammen mit Anna von Utenhove) Annae Pallantiae et Annae Utenhoviae Acrostichon (British Museum; MS. Burney 370 Epistolarum et Carminum ad Janum Dousam: Nr. 21 Variorum Carmina ad Janum Gruterum, Blatt 36)[32] = Annae Pallantiae et Annae Vtenhoviae Acrostichis. In: Joseph Justus Scaliger / Markus Welser / Jan Gruter: Inscriptiones Antiqvae Totius orbis Romani, in corpus absolutißimum redactae, Bd. I. Commelin o. O. o. J. [Heidelberg 1602/03]
    • 2. Aufl. Inscriptionvm Romanorvm corpus absolutissimvm. Commelin, o. O. [Heidelberg] 1616 (Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg)
    • 2. = 3. Aufl. Inscriptiones Antiquae totius orbis Romani … Nunc curis secundis ejusdem Gruteri et notis M. Gudii emendatae et tabulis aeneis a Boissardo confectis illustratae, denuo cura … J. G. Graevii recensitae. Franziscus Halma, Amsterdam 1707, S. 13 (Google-Books)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Georg Pasch: Gynaecium Doctum, sive Dissertatio historico-literaria. Vom Gelehrten Frauenzimmer. Christian Finkel, Wittenberg 1686, S. 51 (digitale-sammlungen.de), 2. Auflage 1701, S. 51 (Google-Books)
  • Lotte de Coene / Anuschka de Coster: Vrouwencatalogi onder de loep. Geleerde vrouwen in de Zuidelijke Nederlanden (1500–1800). In: Anuschka De Coster u. a.: Van Dhuoda tot Aletta. Het eeuwenoude spanningsveld tussen vrouwelijkheid en geleerdheid. (Focus Gender 6). Academia Press, Gent 2008, S. 75–107, bes. S. 82f (Google-Books)
  • Leonard Wilson Forster: Charles Utenhove and Germany (1971). In: Kleine Schriften zur deutschen Literatur im 17. Jahrhundert. (Beihefte zum Daphnis 1). Rodopi, Amsterdam 1977, S. 60–80, bes. S. 66f (Google-Books)
  • Georg Christian Lehms: CX. Palantia. (Johanna). In: Teutschlands Galante Poetinnen. Anhang Ausländischer Dames. Samuel Tobias Hocker / Anton Heinscheidt, Frankfurt am Main 1715, S. 185–190
  • Jane Stevenson: Women Latin poets. University Press, Oxford 2005, bes. S. 240, 244f (Google-Books; eingeschränkte Vorschau)

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ihre Söhne Johann VI. († 1591) und Werner von Palant († 1602) starben vor ihr. Anna von Palant, geb. von Gertzen (Gartzen), geriet 1572 in Konflikt mit Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg (1516–1592), weil sie die Reformation begünstigte.
  2. Aus Brügge, Jurist und Philologe.
  3. 1571 Baccalaureat in Köln, 1573 immatrikuliert in Padua, 1578 Dr. jur. utr. in Köln, Kölner Syndikus seit 1585, 1608 bis 1622 Bürgermeister.
  4. Aus Dordrecht, auch Damasus Heimansz. van Bleijenburg (* 1558; † nach 1616), Studium in Leiden, Münzmeister in Dordrecht, 1594 Kapitän eines Schiffes im Pazifik, 1608 Sekretär des Vizekönigs (Prorex, Gouverneur) von Virginia.
  5. Auch Cornelis Schoon oder de Schoone (1540–1611) aus Gouda.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. In dem vom Verfasser Karl von Utenhove zugeeigneten Exemplar von Paul Melissus: Schediasmata poetica. Item Fidleri Flumina. Georg Corvinus / Matthias Harnisch, Frankfurt am Main 1574, S. 88 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche; Universitätsbibliothek Gent, Signatur BL 005471), ist handschriftlich „Palantiae“ in „Pallantiae“ verbessert und „Bredebentiae“ hinzugefügt.
  2. Arnoldus Buchelius notiert zwar 1587 in seinem Tagebuch (vgl. Hermann Keussen: Die drei Reisen des Utrechters Arnoldus Buchelius nach Deutschland, insbesondere sein Kölner Aufenthalt I. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein insbesondere das Alte Erzbistum Köln 84 (1907), S. 1–102, bes. S. 82): Köln „hat auch eine sehr gefeierte Dichterin, Anna Palantia, geboren“; die Selbstbezeichnung von 1595 der „Anna Palanda Rulandis“ dürfte jedoch als Hinweis auf den Geburtsort stärkeres Gewicht haben.
  3. Vgl. Landesarchiv NRW Abteilung Westfalen Münster (A 450 Gesamtarchiv von Landsberg-Velen, 11747) u. a.
  4. Ehevertrag im Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Duisburg (Bestand Reichskammergericht, Nr. 4290, Az. P 64/109); Testament vom 19. August 1532 im Historischen Archiv der Stadt Köln (Bestand 110P, U 3/50).
  5. a b Vgl. Leonard Wilson Forster: Charles Utenhove and Germany (1971). In: Kleine Schriften zur deutschen Literatur im 17. Jahrhundert (Beihefte zum Daphnis 1), Rodopi, Amsterdam 1977, S. 88 f., siehe auch Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Duisburg (Bestand Reichskammergericht, Nr. 737, Az. B 2000/5980 u. a).
  6. Gilles Dionysius Jacobus Schotel: Letter- en oudheidkundige avondstonden, Dordrecht: Blussé & Van Braam, 1841, S. 97, nennt als Eltern: Dietrich (Dirk) I. von Pallant (1530–1600 oder 1610), Herr zu Bredebent (Breidenbend), Jülicher Rat, Amtmann von Wassenberg und Boslar, Burggraf von Alpen, und (Johanna) Irmgard von Leerod (Leraedt) († 1580); deren Tochter Anna von Palant, verheiratet I. mit Godefroid de Ghislenghien († vor 1600), II. um 1600 mit Hieronymus Berghe von Trips (1568–1648), starb jedoch erst 1628.
  7. Vgl. Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland Duisburg (Bestand Reichskammergericht, Nr. 1894, Az. G 100/232; 1896, Az. G 102/234; Nr. 3726, Az. M 814/2280; Nr. 4296, Az. P 71/116; Harff-Dreiborn 608 u. a.).
  8. Franciscus Modius: Franc. Modius Annae Pallantiae nobili virgini S. Nouesium (1583). In: Novantiquae Lectiones, tributae in Epistolas centum, Andreas Wechelius, Frankfurt am Main 1584, S. 50, bezeichnet Karl von Utenhove als einen „affinis“ (= Verschwägerten) von Anna von Palant.
  9. Brief von Johannes Posthius an Johannes Weidner (1545–1606) aus Lendsiedel, Poeta Laureatus, Rektor der Lateinschule und Prediger zu St. Michael in Schwäbisch Hall, vom 3. Oktober 1595; vgl. Klaus Karrer: Johannes Posthius (1537–1597). Verzeichnis der Briefe und Werke mit Regesten und Posthius-Biographie (Gratia 23), Harrassowitz, Wiesbaden 1993, S. 326 (Google-Books).
  10. Vgl. Jane Stevenson: Women Latin poets, University Press, Oxford 2005, S. 244.
  11. Vgl. z. B. Franciscus Modius: Franc. Modius Annae Pallantiae nobili virgini S. Nouesium (1583). In: Novantiquae Lectiones, tributae in Epistolas centum, Andreas Wechelius, Frankfurt am Main 1584, S. 49, 54.
  12. Brief an Anna Maria van Schurman vom 16. September 1633; vgl. Pieta van Beek: The first female university student: Anna Maria van Schurman (1636), Utrecht: Publishing & Archiving Services 2010, S. 34. (PDF, 3,71 MB). Buchelius war vom 5. Juni bis 24. September 1587, im Mai 1588, vom 17. Juli bis zum 23. September 1591 und vom 25. August 1599 bis zum 18. Januar 1600 in Köln; vgl. Hermann Keussen: Die drei Reisen des Utrechters Arnoldus Buchelius nach Deutschland, insbesondere sein Kölner Aufenthalt I. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein insbesondere das Alte Erzbistum Köln 84 (1907), S. 1–6.
  13. Vgl. Elisabeth Gössmann: Eva, Gottes Meisterwerk (Archiv für philosophie- und theologiegeschichtliche Frauenforschung 2), München: Iudicium 1985, S. 119; Parergorum poeticorum, Hieronymus Commelin, Heidelberg 1595, S. 133: „altera ab undecima … extemporali carmine me victum“.
  14. Vgl. Paul Schede: Schediasmatvm poeticorvm, Band III, 2. Aufl. Arnold Sittart, Paris 1586, S. 97, u. ö.; Tagebucheinträge von Buchelius (1587) bei Hermann Keussen: Die drei Reisen des Utrechters Arnoldus Buchelius nach Deutschland, insbesondere sein Kölner Aufenthalt I. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein insbesondere das Alte Erzbistum Köln 84 (1907), S. 82, und „vulgo dicebatur de Heldin“ (1599); bei Hermann Keussen: Die drei Reisen des Utrechters Arnoldus Buchelius nach Deutschland, insbesondere sein Kölner Aufenthalt II./III. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein insbesondere das Alte Erzbistum Köln 85 (1908), S. 43–114, bes. S. 101.
  15. Vgl. das Gedicht In dextram Ioannae Palantiae virginae nobilissimae. In: Paul Melissus / Felix Fiedler: Schediasmata poetica. Item Fidleri Flumina. Georg Corvinus / Matthias Harnisch, Frankfurt am Main 1574, S. 88–91.
  16. Vgl. Pierre de Nolhac (1859–1936): Ronsard et l'humaniste Melissus. In: Revue Musicale 2 (1921), S. 24–26. Die Angabe von Jane Stevenson: Women Latin poets, University Press, Oxford 2005, S. 245, Melissus habe Anna von Palant 1569 in Paris im Hause von Henri Estienne (1531–1598) getroffen hat, wo sie von Orlando di Lasso (1532–1594) sang und sich dabei selbst auf der Laute begleitete, ist nicht zutreffend. In dem Brief an Hieronimus Baumgarten (1537–1602) vom 29. Juni 1590; spricht Melissus von einem Besuch im Mai 1569 in Genf und einer nicht genannten vornehmen Französin, vielleicht ist eine der Morel-Töchter gemeint; vgl. Ernst Weber: Virorum clarorum saeculi XVI et XVII Epistolae selectae, Leipzig: Benedictus Gotthelf Teubner 1894, S. 29.
  17. Vgl. Amaranthes: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexikon. Gleditsch, Leipzig, 1715, Sp. 1409f (Google-Books)
  18. Vgl. dazu Lotte de Coene, Anuschka de Coster: Vrouwencatalogi onder de loep. Geleerde vrouwen in de Zuidelijke Nederlanden (1500–1800). In: Anuschka De Coster u. a.: Van Dhuoda tot Aletta. Het eeuwenoude spanningsveld tussen vrouwelijkheid en geleerdheid (Focus Gender 6), Academia Press, Gent 2008, S. 83 f.
  19. Johannes Posthius: Parerga Poetica, Heinrich von Aich, Würzburg 1580, Band II, S. 204 (Anna Palanda) bzw. 339 f. (Anna Vtenhouia).
  20. Vgl. Brief Utenhoves an den Kölner Arzt Heinrich Botterus (* 1539; † nach 1613) vom 11. November 1595. in: Legionum Epistolarum Utenhovii hecatontas aut centuria prima (bisher ungedruckte handschriftliche Briefsammlung, 1598; Bibliothèque nationale de France, Paris, MS fonds latin 18592), Blätter 78 f.
  21. Vgl. Brief Utenhoves vom 18. September 1599. In: Guilhelmus Fabricius Hildanus: Observationum et Curationum Chirurgicarum Centuria Quarta (Bd. IV). Accessit Eivsdem Avthoris Epistolarvm ad amicos, eorundemque ad ipsum, Oppenheim: Johann Theodor de Bry 1619, S. 276 (Google-Books): „quippe qui Flodropiam & filiolam adoptivam Annam ab orci faucibus, Carolíque familiam Utenhovi integram, hac eruere non gravatus aestate es, Deo juvante“ (= „der du ja in diesem Sommer keine Mühe gescheut hast, die Vlodrop und das Adoptivtöchterchen Anna und eine unversehrte Familie des Karl Utenhove - mit Gottes Hilfe - aus den Schlunden des Orcus hervorzuholen“).
  22. „Audio heri sepultam Annam Palantiam, mulierem Germanam doctam et poesios non ignaram, cuius versus ad Johannem Posthium scripti extant typis excusi; vulgo dicebatur de Heldin. Relliquit heredem Hacsteinium, syndicum Coloniensem, et quaedam monasteriis legavit“; Hermann Keussen: Die drei Reisen des Utrechters Arnoldus Buchelius nach Deutschland, insbesondere sein Kölner Aufenthalt I. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein insbesondere das Alte Erzbistum Köln 84 (1907), S. 1–102.
  23. Vgl. Brief von Posthius an Weidnerus vom 3. Oktober 1595 beiKlaus Karrer: Johannes Posthius (1537–1597). Verzeichnis der Briefe und Werke mit Regesten und Posthius-Biographie (Gratia 23), Harrassowitz, Wiesbaden 1993.
  24. Hermann Keussen: Die drei Reisen des Utrechters Arnoldus Buchelius nach Deutschland, insbesondere sein Kölner Aufenthalt I. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein insbesondere das Alte Erzbistum Köln 84 (1907), versteht die Bezeichnung Anna von Palants als „die Heldin“ (= „Pallas“) fälschlich als Familienname „Held“ und hält Margaretha Held für die Tochter von Anna von Palant. Die Mutter von Margaretha Held war jedoch die „verkindischte“ (1581) Magdalena Brandis; vgl. Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 310G Reichskammergericht, A 28; Bestand 310H Reichskammergericht 46 und 47; Bestand 120 Zivilprozesse, A 932).
  25. Vgl. Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 223 Jesuiten; A 439, A 896, A 897 und U 2/445).
  26. Vgl. Einträge vom 31. Mai 1600 und 6. August 1601; Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 10B Ratsprotokolle, A 50, Blatt 16; A 51, Blatt 118); Leonard Ennen: Der Reichsvicekanzler Dr. Matthias Held. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein insbesondere das Alte Erzbistum Köln 25 (1873), S. 131–172, bes. 150f.
  27. S. genauer unter Niederich (Köln)#Landwirtschaft, Höfe, Weinbau; beide Häuser waren ursprünglich einmal im Besitz der Kölner Ratsherrenfamilie Spiegel gewesen.
  28. Hermann Keussen: Die drei Reisen des Utrechters Arnoldus Buchelius nach Deutschland, insbesondere sein Kölner Aufenthalt I. In: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein insbesondere das Alte Erzbistum Köln 84 (1907), S. 109: „Cum furtum fuisset factum in aedibus Heroinae Annae Palantiae nuper peste demortuae idque ab ancillis …“.
  29. Zum Diebstahl im Sterbehaus der Jungfer Margarethe Heltin durch beide Diener, die Kammer- und eine weitere Magd vgl. die Einträge vom 24. Januar und 5. Juni 1600; Historisches Archiv der Stadt Köln (Bestand 10B Ratsprotokolle, A 49, Blatt 219; A 50, Blatt 20).
  30. Vgl. Alfons Dewitte: Bonaventura Vulcanius, Marnix Van St. Aldegonde, And The Spirit Of Bruges: Remonstrant Protestantism?. In: Hélène Cazes: Bonaventura Vulcanius, Works and Networks: Bruges 1538–Leiden 1614, Leiden: Brill 2011, S. 245–260, bes. S. 254ff [Vulcanius and Damaat Blijenburg] (Google-Books).
  31. Ursprünglich für Johannes Posthius bestimmt, auf Jakob Monau umgedichtet; vgl. Klaus Karrer: Johannes Posthius (1537–1597). Verzeichnis der Briefe und Werke mit Regesten und Posthius-Biographie. (Gratia 23). Harrassowitz, Wiesbaden 1993, S. 545
  32. Vgl. Jane Stevenson: Women Latin poets, University Press, Oxford 2005, S. 565.