Anne Keothavong

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Anne Keothavong Tennisspieler
Anne Keothavong
Nation: Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Geburtstag: 16. September 1983
Größe: 175 cm
1. Profisaison: 2001
Rücktritt: 2013
Spielhand: Rechts, beidhändige Rückhand
Preisgeld: 1.303.091 US-Dollar
Einzel
Karrierebilanz: 418:314
Karrieretitel: 0 WTA, 20 ITF
Höchste Platzierung: 48 (23. Februar 2009)
Grand-Slam-Bilanz
Doppel
Karrierebilanz: 106:159
Karrieretitel: 0 WTA, 8 ITF
Höchste Platzierung: 94 (18. April 2011)
Grand-Slam-Bilanz
Mixed
Grand-Slam-Bilanz
Quellen: offizielle Spielerprofile bei der ATP/WTA (siehe Weblinks)

Anne Viensouk Keothavong Bretherton MBE (* 16. September 1983 in London) ist eine ehemalige britische Tennisspielerin.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Keothavong wurde 1983 im Londoner Stadtteil Hackney geboren. Ihre Eltern flohen in den 1970er Jahren aus dem vom Krieg erschütterten Laos. Schon früh ermutigte der Vater, ein Bankangestellter, seine Kinder, das Tennisspielen zu erlernen. Annes Bruder James Keothavong ist als Stuhlschiedsrichter bei Tennisturnieren zu sehen.

Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Keothavong, die über eine kraftvolle Vorhand von der Grundlinie und einen guten ersten Aufschlag verfügt, begann im Alter von sieben Jahren mit dem Tennisspielen.

1999 spielte sie erste Turniere auf der ITF Women’s World Tennis Tour, im Jahr darauf startete sie in Wimbledon erstmals in der Qualifikation zu einem Grand-Slam-Turnier, nachdem sie von den Organisatoren eine Wildcard erhalten hatte, schied jedoch in der zweiten Runde aus. 2001 gewann Keothavong ihren ersten Profititel und debütierte danach, erneut mit einer Wildcard ausgestattet, im Hauptfeld von Wimbledon, wo sie jedoch zum Auftakt gegen Janet Lee unterlag. 2003 gewann sie ihr erstes ITF-Turnier der $25.000-Kategorie, Anfang 2004 gelang ihr in Hobart erstmals die Qualifikation für die Hauptrunde eines WTA-Turniers. Wegen einer schweren Knieverletzung,[1] die sie sich bei einem ITF-Turnier in Lexington im Juli zuzog, fiel sie für die restliche Saison aus und kehrte erst im März 2005 auf die ITF Tour zurück. Nach einem weiteren Erfolg bei einem Turnier der $25.000-Kategorie, errang Keothavong in Québec gegen Michaela Paštiková ihren ersten Sieg im Hauptfeld eines WTA-Turniers.

2007 gelang ihr mit dem Triumph beim ITF-Turnier der $50.000-Kategorie in Vancouver ihr bis dahin größter Titel. Anschließend rückte sie in Kalkutta zum ersten Mal in das Halbfinale eines WTA-Turniers vor, in dem sie sich Marija Korytzewa geschlagen geben musste. Im Jahr darauf erzielte Keothavong mit dem Sieg beim $50.000-Turnier in Jounieh zunächst ihr bis dahin mit Abstand bestes Ergebnis auf Sandplatz, ehe sie in Wimbledon auf Rasen gegen Vania King ihren ersten Hauptrundensieg bei einem Grand-Slam-Turnier feiern konnte. In der zweiten Runde unterlag sie Venus Williams glatt in zwei Sätzen. Bei den US Open erreichte sie im Anschluss die dritte Runde und damit das beste Grand-Slam-Ergebnis ihrer Karriere. Durch den Erfolg zog sie erstmals in die Top 100 der Weltrangliste ein. Das Jahr beschloss sie mit ihrem größten Titelerfolg beim hochdotierten ITF-Turnier der $100.000-Kategorie in Krakau.

Keothavong konnte ihre gute Form in die Saison 2009 mitnehmen und erzielte nach zwei weiteren WTA-Halbfinalteilnahmen in Auckland und Memphis mit Rang 48 ihre höchste Weltranglistenposition. In Warschau erreichte sie danach auf Sandplatz ihr einziges Halbfinale bei einem WTA-Premier-Turnier, in dem sie Aljona Bondarenko unterlag. Eine schwere Verletzung an Kreuzband und Meniskus, die sie sich während einer Doppelpartie bei den Bank of the West Classic in Stanford beim Versuch, eine Kollision mit dem Außenzaun der Anlage zu verhindern, zuzog, zwang Keothavong, das Jahr vorzeitig zu beenden.[2] Dennoch konnte sie aufgrund der bis dahin gesammelten Punkte die Saison wie auch im Jahr zuvor unter den besten 100 der Welt beenden. Nach einer sechsmonatigen Pause bestritt sie im Februar 2010 im Fed Cup ihr Comeback und stieß anschließend in Memphis sowie zum Saisonende in Luxemburg noch einmal ins Halbfinale vor.

Zum Auftakt der Saison 2011 erreichte Keothavong aus der Qualifikation heraus die Hauptrunde der Australian Open und setzte sich dort gegen Arina Rodionova durch, bevor sie im darauffolgenden Match in drei Sätzen gegen Andrea Petković ausschied. Nach einem durchwachsenen Jahr, präsentierte sie sich zum Abschluss der Saison noch einmal in starker Verfassung, als sie zunächst als Qualifikantin das Halbfinale in Luxemburg erreichte und danach aufeinanderfolgend bei zwei ITF-Turnieren in Barnstaple und Ismaning triumphierte. Dadurch rückte Keothavong wieder in die Top-100 der Weltrangliste vor. Ihren letzten Titel holte sie zu Beginn des Jahres 2013 bei einem ITF-Turnier der $50.000-Kategorie in Croissy-Beaubourg. In Florianópolis stand sie zuvor im Doppel in ihrem einzigen WTA-Endspiel, unterlag dort jedoch an der Seite von Walerija Sawinych den Siegerinnen Anabel Medina Garrigues und Jaroslawa Schwedowa klar in zwei Sätzen. Auf der WTA Tour jedoch blieb ihr der anhaltende Erfolg weiterhin verwehrt, weshalb sie nach ihrer dreizehnten Teilnahme im Hauptfeld von Wimbledon am 24. Juli 2013 im Anschluss an eine Serie von sieben Niederlagen in Folge ihr Karriereende verkündete.[3] Seitdem kommentiert sie als Expertin für den britischen Sportsender BT Sport.[4]

2017 übernahm Keothavong zudem den Posten als Kapitänin der britischen Fed-Cup-Mannschaft. 2019 gelang Großbritannien unter ihrer Führung nach 26 Jahren die Rückkehr in Weltgruppe II.[5]

2001 gab Keothavong bei der 0:3-Niederlage gegen Schweden ihren Einstand für die britische Fed-Cup-Mannschaft. Seitdem hat sie für ihr Land 44 Begegnungen im Einzel und Doppel bestritten, von denen sie 22 gewinnen konnte (Einzelbilanz 21:19).

Turniersiege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Finalgegnerin Ergebnis
1. 28. Januar 2001 Vereinigtes Konigreich Jersey ITF $10.000 Hartplatz(Halle) Frankreich Elodie Le Bescond 6:3, 6:2
2. 11. August 2002 Vereinigtes Konigreich Bath ITF $10.000 Hartplatz Vereinigtes Konigreich Hannah Collin 6:0, 7:65
3. 18. August 2002 Vereinigtes Konigreich London ITF $10.000 Hartplatz Irland Yvonne Doyle 6:4, 7:61
4. 29. September 2002 Vereinigtes Konigreich Sunderland ITF $10.000 Hartplatz (Halle) Vereinigtes Konigreich Hannah Collin 6:0, 6:1
5. 2. Februar 2003 Frankreich Belfort ITF $25.000 Hartplatz (Halle) Italien Nathalie Vierin 5:7, 7:63, 6:4
6. 28. März 2004 Vereinigte Staaten Redding ITF $25.000 Hartplatz Vereinigte Staaten Mashona Washington 6:3, 2:6, 7:63
7. 20. März 2005 Vereinigtes Konigreich Bolton ITF $10.000 Hartplatz (Halle) Tschechien Veronika Chvojková 3:6, 6:1, 6:1
8. 3. April 2005 Vereinigtes Konigreich Bath ITF $10.000 Hartplatz (Halle) Vereinigtes Konigreich Claire Peterzan 6:1, 6:1
9. 4. September 2005 Vereinigtes Konigreich Nottingham ITF $10.000 Hartplatz Vereinigtes Konigreich Karen Paterson 1:6, 7:64, 6:4
10. 22. Oktober 2005 Nigeria Lagos ITF $25.000 Hartplatz Slowenien Maša Zec Peškirič 6:3, 7:67
11. 5. Februar 2006 Vereinigtes Konigreich Jersey ITF $25.000 Hartplatz (Halle) Kroatien Ana Vrljić 6:2, 6:1
12. 19. November 2006 Tschechien Přerov ITF $25.000 Teppich (Halle) Deutschland Angelique Kerber 6:4, 7:5
13. 5. August 2007 Kanada Vancouver ITF $50.000 Hartplatz Kanada Stéphanie Dubois 7:5, 6:1
14. 24. Februar 2008 Italien Capriolo ITF $25.000 Teppich (Halle) Russland Wesna Manassijewa 6:1, 2:6, 6:3
15. 10. Mai 2008 Libanon Jounieh ITF $50.000 Sand Spanien Lourdes Domínguez Lino 6:4, 6:1
16. 12. Oktober 2008 Vereinigtes Konigreich Barnstaple ITF $50.000 Hartplatz (Halle) Italien Alberta Brianti 6:4, 6:2
17. 9. November 2008 Polen Krakau ITF $100.000 Hartplatz (Halle) Rumänien Monica Niculescu 7:64, 4:6, 6:3
18. 29. Oktober 2011 Vereinigtes Konigreich Barnstaple ITF $75.000 Hartplatz (Halle) Polen Marta Domachowska 6:1, 6:3
19. 6. November 2011 Deutschland Ismaning ITF $50.000 Teppich (Halle) Osterreich Yvonne Meusburger 6:3, 1:6, 6:2
20. 30. März 2013 Frankreich Croissy-Beaubourg ITF $50.000 Hartplatz (Halle) Tschechien Sandra Záhlavová 7:63, 6:3

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Datum Turnier Kategorie Belag Partnerin Finalgegnerinnen Ergebnis
1. 22. Mai 2005 Spanien Teneriffa ITF $25.000 Hartplatz Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Amanda Janes Deutschland Julia Babilon
Deutschland Adriana Barna
7:65, 3:6, 6:3
2. 4. September 2005 Vereinigtes Konigreich Nottingham ITF $10.000 Hartplatz Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Claire Peterzan Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Lindsay Cox
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Rebecca Fong
6:1, 6:1
3. 4. Februar 2007 Vereinigtes Konigreich Sutton ITF $25.000 Hartplatz (Halle) Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Claire Curran Tschechien Andrea Hlaváčková
Slowakei Katarina Kachlikova
4:6, 6:4, 6:2
4. 20. Mai 2007 Spanien Gran Canaria ITF $25.000 Sand Portugal Frederica Piedade SpanienSpanien Marta Marrero
SpanienSpanien Carla Suárez Navarro
kampflos
5. 7. November 2010 Frankreich Nantes ITF $50.000 Hartplatz (Halle) Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Anna Smith Bosnien und Herzegowina Mervana Jugić-Salkić
Kroatien Darija Jurak
5:7, 6:1, [10:6]
6. 2. Oktober 2011 Frankreich Clermont-Ferrand ITF $25.000 Hartplatz (Halle) Bosnien und Herzegowina Mervana Jugić-Salkić RusslandRussland Jekaterina Iwanowa
RusslandRussland Ksenia Lykina
4:6, 6:3, [10:8]
7. 30. Oktober 2011 Vereinigtes Konigreich Barnstaple ITF $75.000 Hartplatz (Halle) Tschechien Eva Birnerová OsterreichÖsterreich Sandra Klemenschits
Deutschland Tatjana Malek
7:5, 6:1
8. 6. November 2011 Deutschland Ismaning ITF $50.000 Teppich (Halle) Belgien Kiki Bertens Deutschland Kristina Barrois
OsterreichÖsterreich Yvonne Meusburger
6:3, 6:3

Abschneiden bei Grand-Slam-Turnieren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Karriere
Australian Open Q1 Q1 Q2 Q2 Q2 1 2 1 Q1 2
French Open Q2 Q1 Q1 Q2 Q1 1 1 1 1 Q1 1
Wimbledon 1 1 1 2 1 1 1 2 1 1 2 2 1 2
US Open Q3 Q1 Q3 3 1 1 1 3

Zeichenerklärung: S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale / Halbfinale / Viertelfinale / Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Hauptrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1. / 2. / 3. Runde der Qualifikation; n. a. = nicht ausgetragen

Doppel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 Karriere
Australian Open 2 1 2
French Open 1 1 1
Wimbledon 1 1 1 1 1 1 2 1 1 1 1 1 2
US Open 1 1 1 1

Mixed[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Turnier 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Karriere
Australian Open
French Open
Wimbledon 1 1 1 2 1 1 1 1 2
US Open

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Anne Keothavong – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Keothavong out for rest of season. In: news.bbc.co.uk. 29. Juli 2019, abgerufen am 2. September 2020 (englisch).
  2. Anne Keothavong knee injury forces her to miss rest of season. In: telegraph.co.uk. 29. Juli 2009, abgerufen am 2. September 2020 (englisch).
  3. Keothavong Announces Retirement, wtatennis.com (abgerufen am 25. Juli 2013)
  4. Anne Keothavong looking forward to 'exciting challenge' at BT Sport. In: sportsmole.co.uk. Abgerufen am 6. August 2020 (englisch).
  5. Fed Cup: Great Britain promoted to World Group II with play-off win over Kazakhstan. In: bbc.com. 21. April 2019, abgerufen am 2. September 2020 (englisch).