Annie Höfken-Hempel

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Annie Höfken-Hempel (* 18. Mai 1900 in Hannover; † 9. Oktober 1965 in Trier) war eine deutsche Holz- und Steinbildhauerin, die sich auf die Schaffung von Porträts und Plastiken spezialisiert hatte.[1]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Annie Hempel absolvierte zunächst ein Studium an der Kasseler Kunstakademie. Im Anschluss unternahm sie Studienreisen nach Italien, Griechenland, Spanien, Kleinasien, Ägypten und Frankreich. Zu Beginn der 1920er-Jahre zog sie nach Trier, wo sie anfing, sich der Schaffung von Porträtbüsten auf Basis religiöser oder symbolischer Bildmotive zu widmen. In vielen ihrer Werke befasste sie sich mit Mutter und Kind-Darstellungen, z. B. in der Holzplastik Mutter und Kind, die 1938 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München ausgestellt war[2], mit Frauen im Einzelnen und mit Porträts von zeitgenössischen Personen des In- und Auslandes.[1]

Aufgrund der von ihr bei der Holzbildhauerei verwendeten Holzblöcke aus Edelhölzern erwirkte sie bei der Nachbearbeitung durch Schleifen und Glätten Farbtöne, die changierten und metallen wirkten. Bei der Gestaltung von Porträtbüsten beließ sie die Oberflächen hingegen meist gröber, was dem Zeitgeist und Charakter der meisten Politiker jener Zeit entsprach. Gemeinsam mit anderen Künstlern aus Trier stellte sie Objekte 1924 in Trier und 1932 in Berlin aus. Ausstellungen auf internationaler Ebene hatte sie 1941 in der „Galleria di Roma“ und 1942 im Kunsthaus Zürich. 1938 präsentierte sie auf einer eigenen Ausstellung in Paris eine Hitler-Büste. Sie produzierte auch Büsten von Goebbels, Göring und Rosenberg.[3] Für eines ihrer Werke wurde sie 1942 in Vichy-Frankreich auf der Pariser Weltfachausstellung mit einer Goldmedaille ausgezeichnet.[1] Annie Höfken-Hempel soll über ausgezeichnete Kontakte zu NS-Notabeln verfügt haben und war Agentin der Gestapo. Sie war bereits zum 1. August 1932 der NSDAP beigetreten (Mitgliedsnummer 1.221.620).[4][5] Sie war mit dem Arzt Erich Höfken verheiratet.[1]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Porträtbüsten[1]
Plastiken[1]
  • Pietà in der Liebfrauenkirche Trier (Eiche von 1952)
  • Die Sinnende
  • Junges Mädchen
  • Mütterlichkeit
  • Die Schlafende
  • Die Träumende

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Albert Erich Brinckmann: Das Werk der Bildhauerin Annie Höfken-Hempel. Atlantis-Verlag, Berlin / Zürich 1937, OCLC 40618043

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g Höfken-Hempel, Annie / 1900–1965. In: RPPD. 11. Juli 2006, abgerufen am 9. April 2021.
  2. Mutter und Kind — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 15. Juli 2023.
  3. Höfken-Hempel, Annie. In: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 254.
  4. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/16000553
  5. Matthieu Leimgruber: Kriegsgeschäfte, Kapital und Kunsthaus, Die Entstehung der Sammlung Emil Bührle im historischen Kontext. (PDF; 43,7 MB) In: Universität Zürich. November 2020, S. 15, 152 und 182, abgerufen am 10. April 2021.
  6. Büste des Reichsverwesers Nikolaus von Horthy von Annie Höfken-Hempel. (PDF; 1,1 MB) S. 1, abgerufen am 10. April 2021.