Anthaxia dimidiata

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Anthaxia dimidiata

Anthaxia dimidiata

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Prachtkäfer (Buprestidae)
Gattung: Anthaxia
Art: Anthaxia dimidiata
Wissenschaftlicher Name
Anthaxia dimidiata
(Thunberg, 1789)

Anthaxia dimidiata ist ein Käfer aus der Familie der Prachtkäfer (Buprestidae).[1] Die artenreiche Gattung Anthaxia ist in Europa mit vier Untergattungen vertreten. Anthaxia dimidiata wird zur Untergattung Anthaxia gerechnet, die in Europa durch 46 Arten repräsentiert wird.[1] Die bunte Art ist in Südwesteuropa verbreitet.

Bemerkungen zum Namen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Käfer wurde erstmals 1789 von Thunberg unter dem Namen Buprestis dimidiata beschrieben. Der Artname dimidiata lat. bedeutet halbiert.[2] Thunberg vergleicht die Art mit einem ähnlichen Prachtkäfer und vermerkt, dass sie sich von diesem unter anderem durch die Größe unterscheidet.[3] Die Gattung Anthaxia wurde erst 1829 von Eschscholtz aufgestellt.[4] Der Gattungsname Antháxia leitet sich von altgriechisch άνθος ánthos, deutsch ‚Blüte‘ und άξιος áxios, deutsch ‚wert‘ ab und bezieht sich darauf, dass die meisten Arten der Gattung bunt gefärbt sind.[5]

Laut Fauna Europaea wurde der Käfer auch 1803 von Illiger unter dem Namen Buprestis saliceti beschrieben.[6] Und die 1938 von Obenberger als Anthaxia mallorcana beschriebene Art muss ebenfalls zu Anthaxia dimidiata gerechnet werden.

Merkmale des Käfers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anthaxia dimidiata wird 5 bis 7 Millimeter groß und gehört zu den breiten Arten der Gattung mit lebhafter Färbung, bei denen die Flügeldeckenränder über die Hälfte nahezu parallel verlaufen. Männchen und Weibchen sind gleich gefärbt, in der vorderen Hälfte (Kopf, Halsschild und Basis der Flügeldecken) glänzen sie überwiegend blau und grün, dahinter sind sie golden und kupferrot bis violett gefärbt. Die Unterseite ist glänzend metallgrün und purpurrot gerandet.

Der Kopf ist senkrecht zur Körperachse nach unten gerichtet. Vorn ist er sehr flach längs eingedrückt und unauffällig fein und kurz hell behaart. Der Kopf ist grün, trägt aber einen großen zentralen blauschwarzen Fleck, der nur einen Rand grün lässt. Die elfgliedrigen Fühler sind relativ kurz, nach hinten gelegt erreichen sie etwa die Hälfte des Halsschilds. Bei den Weibchen sind die Fühler schwarz, bei den Männchen teilweise rostrot.

Der Halsschild ist in den gleichen Farben wie der Kopf grün mit einem meist längs geteilten, großen unregelmäßigen schwarzblauen Fleck, so dass nur der Rand und gewöhnlich ein Mittelstreifen grün erscheinen. Der Halsschild ist seitlich abgerundet, besonders nach vorn. Er ist in jedem Hinterwinkel tief ausgehöhlt. Die Maschen auf der Halsschildscheibe sind vorn nabelförmig und überall deutlich erhaben begrenzt. Sie bilden seitlich Längsrunzeln, die zur Mitte des Halsschildes hin in Querrunzeln übergehen. Vor dem Schildchen ist der Halsschild bis zur Mitte flach eingedrückt. Der Hinterrand des Halsschilds ist glatt und dunkel.

Das Schildchen ist zugespitzt und schwarzblau.

Die Flügeldecken sind im vorderen Drittel golden mit Grünglanz und an den Schultern mit je einem unregelmäßigen dunkelblauen Bereich. Dahinter werden sie kupferrot bis purpurrot und zunehmend dunkel. Die Außenränder verlaufen größtenteils parallel. Auf der Höhe, in der die Zuspitzung beginnt, sind die Flügeldecken flach quer eingedrückt. An der Basis sind die Flügeldecken fein gerunzelt. Am Ende der Flügeldecken fehlen seitlich große eingedrückte Punkte, anders als bei Anthaxia fulgurans. Die Flügeldeckennaht ist im hinteren Bereich fein gesäumt. Der Außenrand der Flügeldecken ist abgesetzt und hinten kaum sichtbar gesägt. Die Schulter wölbt sich in einer flachen nach hinten und innen auslaufenden Falte.[6][3][7][8][9]

Biologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Larve entwickelt sich gewöhnlich in geschwächten Olivenbäumen. Sie wurde jedoch auch in der Esche nachgewiesen. Den Käfer findet man auf verschiedensten Blüten.[8] Auf Sizilien findet man die Larven unter der Rinde von Zaunpfosten aus Ästen der Gemeinen Esche. Sie bilden dort unter der Rinde Fraßgänge und bohren sich zur Verpuppung ins Splintholz ein. Die Käfer schlüpfen im Frühjahr.[10]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der bei Thunberg in der Erstbeschreibung angegebene Fundort Ostindien beruht auf einem Fehler. Die Art hat vielmehr ein westmediterranes Verbreitungsgebiet: westliches Nordafrika, Portugal, Spanien, Balearen, Frankreich, Sardinien, Sizilien, Italien, südliche Schweiz und Krain in Slowenien.[11][12]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Bei Fauna Europaea Anthaxia dimidiata, abgerufen am 3. Oktober 2023
  2. Sigmund Schenkling: Erklärung der wissenschaftlichen Käfernamen (Art)
  3. a b Carol. P. Thunberg: Dissertatio Entomologica -Novas Insectorum Species Teil 5, Upsalla 1789 S. 91
  4. Friedrich Eschscholtz: Zoologischer Atlas 1. Heft Berlin 1829S. 9 in der Google-Buchsuche
  5. Sigmund Schenkling: Erklärung der wissenschaftlichen Käfernamen (Gattung)
  6. a b Johann Karl Wilhelm Illiger (Hrsg.): Magazin für Insektenkunde 2. Band, Braunschweig 1803 S. 254 Nr. 22 B. saliceti
  7. Artentabelle fürAnthaxia bei coleonet [1]
  8. a b Artenblatt für Anthaxia dimidiata bei INPN [2]
  9. Léon Schaefer: Les Anthaxia de France, Essai Monographique (Coleopt. Buprestidae) in Annales de la Société entomologique de France Band 105 Paris 1936 doi:10.1080/21686351.1936.12278967 Schlüssel S. 346 [46 Nr. 14 dimidiata]
  10. Ignacio Sparacio: Introduzione allo studio die Buprestidi in Sicilia in Naturalisti sicil. S. IV (3-4) 1982 S. 83 Anthaxia dimidiata
  11. Léon Schaefer: Les Anthaxia de France,(Coleopt. Buprestidae), suite et fin in Annales de la Société entomologique de France Band 106 Paris 1937 doi:10.1080/21686351.1937.12279256 S. [103 221 ff Nr. 14 dimidiata]
  12. Karte mit Fundorten der Art bei coleoweb

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Anthaxia dimidiata – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien