Antinoos Braschi

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Statue des Antínoos Braschi
Kopf der Statue

Der Antinoos Braschi ist eine Marmorskulptur, die Antinoos († 130), den Günstling des Kaisers Hadrians (117–138 n. Chr.), darstellt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Skulptur wurde bei den Ausgrabungen in den Jahren 1792/93 entdeckt, die von Gavin Hamilton und Robert Fagan in der vermeintlichen Villa des Hadrian bei Palestrina durchgeführt wurden, in der sich zahlreiche Skulpturen fanden.

Der Bildhauer Giovanni Pierantoni war mit der Restaurierung der Statue betraut, später kam sie in den Besitz der Familie Braschi und wurde im Palazzo Braschi in Rom ausgestellt. Die Marmorstatue blieb dort bis 1844, als die Familie sie Papst Gregor XVI. verkaufte. Danach wurde sie in das Lateranmuseum überführt und 1863 von dort in die Vatikanischen Museen, wo sie in der Sala Rotonda ausgestellt ist.[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Statue wurde nach dem Tod des Antinoos errichtet, der 130 n. Chr. im Nil ertrank und später von Kaiser Hadrian mit allen Ehren vergöttlicht wurde. Antinoos wird in großer Schönheit und Pracht dargestellt, so schön, dass er sogar mit einem Gott des Olymps verglichen werden könnte.

Die Statue wird mit Dionysos oder Osiris in Verbindung gebracht, was auf die Attribute zurückzuführen ist, die sie trägt. Auf dem Kopf trägt Antinoos ein Diadem mit Früchten, früher trug er einen Uräus (Kobra) oder eine Lotosblüte, aber bei der modernen Restaurierung wurden diese Elemente durch einen Kiefernzapfen ersetzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Christoph W. Clairmont: Die Bildnisse des Antinous. Ein Beitrag zur Porträtplastik unter Kaiser Hadrian (= Bibliotheca Helvetica Romana Band 6). Schweizerisches Institut, Rom 1966, S. 47 Nr. 27 Taf. 21.
  • Hugo Meyer: Antinoos. Die archäologischen Denkmäler unter Einbeziehung des numismatischen und epigraphischen Materials sowie der literarischen Nachrichten. Ein Beitrag zur Kunst- und Kulturgeschichte der hadrianisch-frühantoninischen Zeit. Fink, München 1991, ISBN 978-3-7705-2634-5, S. 88 ff. Nr. I 67 Taf. 77–79.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Antinoos Braschi – Sammlung von Bildern

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Musei Vaticani, Museo Pio Clementino, Sala Rotonda Nr. 540, Inventarnr. 256.