Anton Geraschtschenko

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Porträt von Geraschtschenko, 2022

Anton Jurijowytsch Geraschtschenko (ukrainisch Антон Юрійович Геращенко Anton Jurijovyč Heraščenko, * 10. Februar 1979 in Charkiw) ist ein offizieller Berater und ehemaliger stellvertretender Minister des ukrainischen Innenministeriums.[1][2][3][4] Er war von 2014 bis 2019 Mitglied der Werchowna Rada[3][5] und war u. a. wegen seiner Aktionen Gegenstand eines Attentats, das vom Sicherheitsdienst der Ukraine verhindert wurde.[6]

Biographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Arsen Awakow im Jahr 2014 Innenminister wurde, wurde Geraschtschenko sein Berater.[3] In dieser Funktion informierte Geraschtschenko Journalisten über die Bildung des Bataillon Donbas,[7] der Brigade Asow[8] und den Abschuss des Malaysia-Airlines-Flug 17.[9][10]

Geraschtschenko wurde bei den Parlamentswahl 2014 als Vertreter der Volksfront im landesweiten Multimandatsbezirk ins Parlament gewählt; er stand als unabhängiger Kandidat auf Platz 21 der Wahlliste.[5][11] Er war einer der Gründer einer Separatisten-Datenbank Mirotworez.[12] Er war Sekretär des Ausschusses der Werchowna Rada für die gesetzgeberische Unterstützung der Strafverfolgungsbehörden.[5] Im Parlament war einer seiner Berater auf freiwilliger Basis der künftige Innenminister Denys Monastyrskyj.[13]

Im Januar 2017 wurde bekannt, dass der Sicherheitsdienst der Ukraine ein Attentat auf Geraschtschenko verhindert hatte. Der SBU hatte die beiden Attentäter über einen Monat lang observiert und sie auf frischer Tat mit einem Sprengsatz in ihrem Besitz verhaftet. Der SBU erklärte, die Attentäter seien auf der von Russland annektierten Krim inhaftiert gewesen, bis sie sich bereit erklärten, Geraschtschenko zu ermorden. Der SBU behauptete, dass die Attentäter von Andrei Tichonow koordiniert wurden. Tichonow lebt derzeit in Belgorod und war früher ukrainischer Staatsbürger, der auf der Seite der Volksrepublik Lugansk gegen die Ukraine gekämpft hatte.[6]

An der Parlamentswahl im Juli 2019 nahm er nicht als Kandidat teil.[3][11] Am 25. September 2019 ernannte ihn das Ministerkabinett zu einem von sechs oder sieben stellvertretenden Ministern des Innenministeriums unter Minister Awakow.[3][4] Nach dem Rücktritt von Awakows als Innenminister am 15. Juli 2021 wurde Geraschtschenko offizieller Berater des neuen Ministers Monastyrskyj. Geraschtschenko wurde am 4. August 2021 als stellvertretender Minister entlassen.[1] Ende September 2021 wurde er zum Koordinator des neuen „Büros für Unternehmensschutz“ innerhalb des Innenministeriums ernannt.[14]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Кабмін звільнив Геращенка з посади заступника глави МВС. In: Ukrajinska Prawda. 4. August 2021, abgerufen am 6. November 2023 (ukrainisch).
  2. Геращенко продовжує працювати в МВС із Монастирським. In: Ukrajinska Prawda. 30. August 2021, abgerufen am 6. November 2023 (ukrainisch).
  3. a b c d e Екснардеп Геращенко став заступником Авакова. In: The New Voice of Ukraine. 25. September 2019, abgerufen am 6. November 2023 (ukrainisch).
  4. a b Ukraine’s Cabinet appoints new police chief – MP. In: UNIAN. 25. September 2019, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  5. a b c People’s Deputies of Ukraine. Werchowna Rada, archiviert vom Original am 5. Februar 2015; abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  6. a b Media: SBU prevented a murder attempt on MP Anton Herashchenko. In: UAWire. 22. Januar 2017, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  7. Антон Геращенко: На основі роти «Донбас» створено ще один батальйон Національної гвардії України. In: Ukraine Crisis Media Center. 29. Mai 2014, abgerufen am 6. November 2023 (ukrainisch).
  8. Reinforcements for the Azov Battalion. In: Euromaidan Press. 24. Juni 2014, abgerufen am 6. November 2023 (amerikanisches Englisch).
  9. MH17: the evidence against Russia. In: The Observer. 19. Juli 2014, ISSN 0029-7712 (britisches Englisch, theguardian.com [abgerufen am 6. November 2023]).
  10. Rebels take out “Buk” missile system to Russia, “black boxes” to be passed to FSB – Herashchenko. In: UNIAN. 18. Juli 2014, abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  11. a b Електоральна пам'ять. Archiviert vom Original am 30. August 2021; abgerufen am 6. November 2023 (englisch).
  12. The right to freedom of speech and opinion in Ukraine: threats and opportunities. Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, 11. September 2018 (englisch, osce.org [PDF; 467 kB; abgerufen am 6. November 2023]).
  13. Anton Jurijowytsch Geraschtschenko. In: Chesno. Abgerufen am 6. November 2023 (ukrainisch).
  14. У МВС створять Офіс з питань бізнесу, його координуватиме Геращенко. In: Ukrajinska Prawda. 29. September 2021, abgerufen am 6. November 2023 (ukrainisch).