Antonienbrücken

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Antonienbrücken
Antonienbrücken
Antonienbrücken
Östliche Antonienbrücke
Nutzung Straßen- und Straßenbahnbrücke
Überführt Antonienstraße
Querung von ehemaligem Industriebahnhof Leipzig-Plagwitz
Ort Leipzig
Unterhalten durch Stadt Leipzig
Konstruktion Beton, Einfeldbrücken
Gesamtlänge Westbrücke: 33 m
Ostbrücke: 21,7 m
Breite Westbrücke: 24,74 m
Ostbrücke: 20,5 m
Lichte Höhe Westbrücke: 5,7 m
Ostbrücke: 4,67 m
Baukosten 15,5 Mio. €
Baubeginn 2013
Fertigstellung 2016
Eröffnung 8. Dezember 2016[1]
Lage
Koordinaten 51° 19′ 13″ N, 12° 19′ 12″ OKoordinaten: 51° 19′ 13″ N, 12° 19′ 12″ O
Antonienbrücken (Sachsen)
Antonienbrücken (Sachsen)

Die Antonienbrücken sind zwei Brücken hintereinander im Zuge der Antonienstraße, einer Hauptverbindungsstraße zwischen den inneren Stadtbezirken in Leipzig und dem Stadtbezirk West (Grünau). Die heutigen Brücken wurden von 2013 bis 2016 neu gebaut und ersetzten die von 1968 bis 1970 geschaffenen Bauwerke.[2]

Lage und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zwischen den inneren Stadtbezirken und Leipzig-Grünau (2020 rund 54.000 Einwohner) erschwerten die umfangreichen Gleisanlagen des ehemaligen Industriebahnhofs von Plagwitz und weiter nördlich der Karl-Heine-Kanal die straßenseitige Verkehrsverbindung. Die Antonienbrücken über die Gleisanlagen stellen eine der beiden Hauptverbindungen zwischen den inneren Stadtbezirken und Leipzig-Grünau dar. Die andere geht über die Lützener Straße mit einer Brücke über den Karl-Heine-Kanal. Der Ausbau der Antonienbrücken war eine wichtige Voraussetzung für das Neubaugebiet Grünau (Grundsteinlegung 1. Juni 1976). Die Ostbrücke überspannte damals 14 Gleise des ehemaligen sächsischen, die Westbrücke 16 Gleise des ehemaligen preußischen Bahnhofsteils.

Die Antonienstraße hat zwei Fahrspuren und einen Geh- und Radweg in jede Richtung sowie zwei Straßenbahngleise in der Mitte. Auf ihnen verkehren die Straßenbahnlinien 1 und 2, daneben ist Grünau noch mit weiteren Straßenbahnlinien über die Lützner Straße an Leipzig angebunden.

Neubau 2013–2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anfang des 21. Jahrhunderts waren die Brücken verschlissen und mussten durch Neubauten ersetzt werden. Der Industriebahnhof war zwischenzeitlich aufgegeben und die Gleisanlagen waren zurückgebaut worden. So war es möglich, die Brückenbauwerke zu verkürzen und zwischen ihnen Straße und Gleise auf einem Damm zu führen. Die neue Westbrücke überbrückt nur noch 4 Gleise und die neue Ostbrücke führt über einen Geh- und Radweg statt, wie vorher, über eine Ladestraße.[3] Der Verkehr auf der Antonienstraße wurde zwischen Abriss und Neubau der Brücken (2013 bis 2016) nicht unterbrochen. Parallel zum Straßenverlauf wurden auf der Nordseite ein behelfsmäßiger Damm und eine Behelfsbrücke über die 4 Gleise der Bahn errichtet, über die sowohl der Straßenverkehr als auch die Straßenbahn geführt wurden. Die Wiedereröffnung erfolgte planmäßig am 8. Dezember 2016 nach 3 Jahren Bauzeit. Die Kosten beliefen sich auf 15,5 Mio. Euro.

Technische Daten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Westbrücke: Länge: 33 Meter, lichte Weite zwischen den Widerlagern 31,50 Meter, Breite: 24,75 Meter, kleinste lichte Höhe: 5,70 Meter über Schienenkante
  • Ostbrücke: Länge: 21,70 Meter, lichte Weite zwischen den Widerlagern 21,77 Meter, Breite: 20,50 Meter, kleinste lichte Höhe: 4,6 Meter über der Fahrbahn[4]

Veränderter Charakter der Umgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der ehemalige Industriebahnhof von Leipzig-Plagwitz existiert nicht mehr und wurde in den 2010er Jahren sukzessive in einen Gleisgrünzug von 1100 Meter Länge und 120 Meter Breite verwandelt. Er erstreckt sich von der Karl-Heine-Straße in Plagwitz bis zur Schwartzestraße in Kleinzschocher. Nördlich der Antonienbrücken liegt 1 Hektar Urbaner Wald (gemeinsames Projekt des Bundesamtes für Naturschutz, der Stadt Leipzig und der TU Dresden). Südlich der Antonienbrücke wurde ein hohes Aufkommen der gesetzlich geschützten Zauneidechse festgestellt, weshalb hier der urbane Wald auf weiteren 5,6 ha durch Sukzessionsprozesse entstehen soll.[5]

Wall of Fame[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2017 können sich Graffiti-Künstlerinnen und Künstler an den Antonienbrücken legal treffen und sogenannte Walls of Fame besprühen.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Antonienbrücken – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Freie Fahrt auf den neuen Antonienbrücken. In: Website der Stadt Leipzig. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  2. Im Leipziger Elsterland. Von Plagwitz bis Hartmannsdorf, hrsg. von Pro Leipzig, Leipzig 1997, S. 110
  3. Auftakt zum Bauvorhaben Antonienbrücken steht bevor. In: Website der Stadt Leipzig. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  4. Neue Antonienbrücke in Leipzig eröffnet. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  5. Urbane Wälder. Abgerufen am 7. Juni 2021.
  6. Legal Graffiti sprühen an den Antonienbrücken (Medieninformation der Stadt Leipzig)