Aoki Shūzō

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Aoki Shūzō

Aoki Shūzō (japanisch 青木 周蔵; * 3. März 1844 in der Provinz Nagato (heute: Präfektur Yamaguchi); † 16. Februar 1914 in Tokio[1]) war ein japanischer Diplomat und Politiker mit besonderem Bezug zu Deutschland.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aoki wuchs in Hagi auf, besuchte die dortige Han-Schule und studierte Medizin in Nagasaki. 1868 wurde er zum Studium nach Deutschland entsandt. Dort wechselte er zur Wirtschaftswissenschaft und Politik. 1872 wurde er zum Sprecher der japanischen Studenten in Norddeutschland.[2] 1873 beriet er die Iwakura-Mission bei ihrem Besuch in Berlin. Nach Eintritt in das japanische Außenministerium wurde er 1874 Gesandter in Berlin, war es danach wieder 1880–1885 und 1892–1897. Er war mehrfach Außenminister: 1889–1891 im 1. Kabinett Yamagata, 1891 im 1. Kabinett Matsukata und 1898–1900 im 2. Kabinett Yamagata. Er wirkte erfolgreich mit bei der Aufhebung der Ungleichen Verträge Japans. Zum Ende seiner diplomatischen Laufbahn wurde er noch Botschafter in den Vereinigten Staaten. Er war ab 1877 verheiratet mit einer deutschen Adeligen, Elisabeth von Rhade (1849–1931).

Knotenpunkt Berlin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aokis Landhaus in Nasushiobara

Aoki ließ sich 1888 von seinem Bekannten aus Berliner Zeiten, dem Architekten Matsugasaki Tsumunaga (1858–1921) ein Landhaus im westlichen Stil in Nasu (heute Stadt Nasushiobara, Präfektur Tochigi) erbauen. Dieses Haus wurde in den letzten Jahren aufwendig restauriert und in die Liste der Wertvollen Kulturgüter Japans aufgenommen. Matsugasaki war mit der Iwakura-Mission nach Berlin gekommen, studierte an der Technischen Hochschule Charlottenburg unter Hermann Ende und kehrte erst 1885 nach Japan zurück. In Japan vermittelte er Hermann Ende Bauaufträge, von denen u. a. das japanische Justizministerium ausgeführt wurde. Das Gebäude wurde in den letzten Jahren aufwendig restauriert. Matsugasaki empfahl Aoki 1888 als ersten Vorsitzenden der neu gegründeten Architekten-Vereinigung.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Okada Yoshiharu (Hrsg. und Verf.): Aoki Shūzō Nasu bessō. [Das Landhaus des Aoki Shūzō] 1995
  • S. Noma (Hrsg.): Aoki Shūzō. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 44.
  • Janet Hunter: Concise Dictionary of Modern Japanese History. Kodansha International, 1984

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Aoki Shūzō – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Japan Times. Weekly Edition. Heft 34, 1913, S. 885.
  2. F. D.: Japan in Berlin. In: Die Gartenlaube. Heft 35, 1872, S. 568–570 (Volltext [Wikisource]).